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Bell ist der Nächste

Bell ist der Nächste

Titel: Bell ist der Nächste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Dolan
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Delacorte war schlau.«
    »Sie haben ihn durch Harlan Spencer kennengelernt?«
    Er paffte wieder an seiner Zigarre, ließ sich Zeit.
    »Harlan Spencer hatte nichts damit zu tun.«
    »Es überrascht mich, dass Sie direkt mit Delacorte verhandelt haben«, sagte ich. »Es wäre klüger gewesen, einen Vermittler einzuschalten.«
    »Es ist schwer, jemanden zu finden, dem man trauen kann.«
    »Wie steht’s mit Alan Beckett?«
    Er nahm die Zigarre aus dem Mund und betrachtete sie. »Sie haben einfach eine falsche Vorstellung von Al. Er zieht durchaus Grenzen, auch wenn er sie vielleicht nicht an der gleichen Stelle zieht wie andere Menschen.« Dann kam ihm ein Gedanke. »Sie haben nicht zufällig eine Flasche dabei, oder?«
    »Ich fürchte nicht.«
    »Es wäre so eine schöne Nacht für einen Drink«, sagte er seufzend.
    »Ein Drink würde Ihrem Kopf jetzt gar nicht guttun.«
    »Ich sagte Ihnen doch, es ist nichts.«
    »Was ist mit der Waffe passiert, nachdem Nick Sie damit geschlagen hat?«
    »Er hat sie weggeworfen. Unten am Wasser.«
    In diesem Moment klingelte mein Handy. Elizabeth.
    »Nick ist hier bei mir«, sagte sie. »Ich bin ihm am Strand in die Arme gelaufen.«
    »Kann ich mir denken«, sagte ich. »Ich habe ihn gebeten, zu bleiben, wo er ist.«
    »Hast du den Senator gefunden?«
    »Ich bin gerade bei ihm.«
    »Ist alles in Ordnung? Ich bin auf dem Weg.«
    »Es ist alles in Ordnung. Du solltest Nick zurück zur Hütte bringen.«
    Sie antwortete nach einer Pause. »Bist du sicher?«
    »Wir sitzen hier bloß und reden. Weiß Nicks Mutter, dass du ihn gefunden hast?«
    »Ich hab sie angerufen.«
    »Dann bring ihn zur Hütte. Wir warten hier auf dich.«
    Noch eine Pause. »Bist du sicher, dass alles unter Kontrolle ist?«
    »Vertrau mir.«
    »Okay. Ich werde so schnell wie möglich wieder da sein.«
    Ich klappte das Handy zu und schob es mir wieder in die Tasche. Der Senator musterte mich durch einen Rauchschleier hindurch.
    »Elizabeth bringt Nick zu seiner Mutter«, sagte ich.
    »Gut.«
    »Es war ein schlimmer Abend für den Jungen. Was haben Sie ihm erzählt?«
    Er tippte Asche von seiner Zigarre. »Was meinen Sie damit?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Er sagte, Sie hätten zugegeben, dass Sie seinen Bruder haben töten lassen. Er hat doch sicher wissen wollen, warum. Sie haben ihm nicht die Wahrheit gesagt, oder? Über Matthew Kenneally?«
    Wenn er überrascht war, dass ich von Kenneally wusste, dann verbarg er es geschickt.
    »Ich sagte ihm, es war Rache«, sagte er. »Für das, was Dawtrey Harlan Spencer angetan hat.«
    Ich nickte. Das ergab schon einen gewissen Sinn.
    »Ich denke, er hat das geglaubt«, fügte der Senator hinzu.
    »Vielleicht«, sagte ich. »Aber geben Sie ihm nur ein bisschen Zeit, darüber nachzudenken. Wie haben Sie ihm zum Beispiel erklärt, woher Sie wussten, dass Terry Dawtrey einen Fluchtversuch unternehmen würde?«
    Er zog an der Zigarre, bevor er antwortete. »Ich habe ihm die Wahrheit gesagt. Ich habe eine Quelle im Gefängnis.«
    »Ich frage mich, ob er Ihnen geglaubt hat«, sagte ich und hob eine Muschel aus dem Sand auf. »Elizabeth und ich haben heute Nachmittag mit ihm über den Fluchtplan gesprochen. Es war seine Idee – wussten Sie das? Er hat es sehr clever angestellt. Er konnte mit Terry nicht darüber sprechen. Das war zu riskant. Also hat er alles aufgeschrieben: über die Schlüssel für die Handschellen neben der Vase mit Rosen auf dem Friedhof, den Fluchtwagen, der auf ihn warten würde. Er schrieb alles auf eine Spielkarte, das Karoass. Dann überredete er seine Mutter, ihn zu einem Besuch bei Terry mitzunehmen.
    Er schmuggelte die Karte mit in das Besucherzimmer, in seinem Hemd versteckt. Terry und er spielten oft Poker, also war das Einzige, worauf er achten musste, dass Terry wirklich das Karoass bekam.«
    Ich rieb die Muschel zwischen meinen Fingern. »Am Ende des Besuchs nahm Nick die Karte wieder mit. Er hat sie zu Hause in einer Schublade liegen – er hat sie uns heute Nachmittag gezeigt. Vermutlich hat also jemand im Besucherzimmer die Karte gesehen. Ein Wärter oder ein Insasse.«
    »Richtig«, sagte der Senator.
    »Jemand, der Terry Dawtrey zufällig über die Schulter gesehen hat.«
    Er fuhr mit seiner Zigarre durch die Luft. »Es gibt noch eine andere Möglichkeit. Nehmen wir an, Dawtrey hat mit einem Freund oder Mithäftling gesprochen. Jemand, von dem er glaubte, er könne ihm trauen.«
    »Sicher«, sagte ich. »Allerdings ist es auch möglich,

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