Bella und der geheimnisvolle Wüstenprinz
Regierungsverantwortung und familiäre Verpflichtungen. Nichts zählte – außer der goldblonden Nymphe in seinem Bett.
„Geht es dir auch so fantastisch wie mir?“, fragte eine sanfte Stimme hinter ihm.
Bevor er sich umdrehen konnte, spürte er warme, schlanke Arme um seinen Hals, den sanften Druck eines weiblichen Körpers an seinem Rücken und weiche Lippen, die ihn zärtlich auf den Nacken küssten.
„Für jemanden, der die Wüste angeblich hasst, machst du einen überraschend zufriedenen Eindruck“, gab er diplomatisch zurück.
„Ich bin sogar außerordentlich zufrieden, und was mir an der Wüste am meisten zusagt, sind ihre Bewohner. Ganz besonders einer …“
Der betörende Duft ihrer sonnenwarmen Haut drohte den Rest seiner Vernunft, an den Zafid sich verzweifelt klammerte, auch noch einzunebeln. Er musste lernen, dieser lockenden Sirene zu widerstehen, wenn er nicht noch völlig den Verstand verlieren wollte!
Mit einer raschen Bewegung befreite er sich aus Bellas Umarmung, sprang auf die Füße, ergriff ihre Hand und zog sie zu sich hoch. „Was wollen wir heute unternehmen?“, fragte er gewollt munter, aus Furcht, dieser Tag würde ähnlich verlaufen wie der gestrige. „Vor allem müssen wir frühstücken.“
Bella schützte ihre Augen mit einer Hand vor der aufsteigenden Sonne und zog ein verwundertes Gesicht. „Ist es denn morgens? Ich habe inzwischen jegliches Zeitgefühl verloren“, behauptete sie lächelnd. „Woher das wohl kommen mag?“
Oh, nein! Er würde sich auf keinen Fall wieder von ihr einwickeln lassen!
„Wir werden jetzt etwas essen, und danach unternehmen wir einen Ausritt“, verkündete Zafid.
Darauf stemmte sie die Hände in die Hüften und schnalzte missbilligend mit der Zunge. „Kannst du eigentlich nur befehlen … Eure Hoheit?“
Wenn sie ihn so anschaute, war er verloren. Zafid floh in Richtung Feuerstelle, wo er bereits einen kleinen Imbiss vorbereitet hatte. Rasch griff er nach einer Schale frischer Datteln und hielt sie ihr hin. „Wie sieht es mit deinen Reitkünsten aus.“
Bella wählte eine besonders saftig wirkende Dattel aus und probierte sie. „Mmm, die schmeckt ja köstlich. War das eine ernst gemeinte Frage?“
„Natürlich. Ich sorge mich um deine Sicherheit.“
„Das musst du nicht. Ich bin quasi auf einem Pferderücken geboren worden!“ prahlte sie.
„Die letzte Demonstration deiner Reitkünste war nicht gerade beeindruckend.“
„Das Reiten war schon okay, nur die Richtung stimmte nicht ganz. In der Wüste sieht eben alles gleich aus“, erwiderte sie gutmütig.
„Im Gegenteil“, widersprach Zafid ihr sofort. „Die Wüste hat eine Menge verschiedener Landschaften und Erdformationen zu bieten. Man muss nur das Auge dafür haben. Ich werde dir helfen zu sehen, was ich sehe.“
Angesichts seiner offensichtlichen Liebe und Begeisterung für dieses triste Stück Erde schluckte sie die flapsige Bemerkung hinunter, die ihr auf der Zunge lag. Schweigend beendete sie ihr improvisiertes Frühstück und folgte Zafid, als er zu den Pferden ging.
„Zieh deine Leinenhose an“, befahl er mit einem Blick auf ihre selbst entworfene Robe. „Sie ist bequemer und schützt deine Beine.“
Ganz zu schweigen von seiner Libido!
„Gesicht und besonders den Mund verbirgst du am besten hinter diesem Tuch. Und bleib in meinen Trittspuren.“
Langsam fühlte Bella sich wie auf einem Schulausflug. „Und wenn ich das nicht tue?“
„Dann wirst du rot wie ein Krebs, erstickst am Wüstensand und Amira bricht sich wahrscheinlich ein Bein“, zählte er ungerührt auf.
„Jetzt weiß ich auch, warum ich mit Pferden schon immer besser zurechtkam als mit Menschen“, murrte Bella, tat aber, was er verlangte.
Als sie schließlich in demonstrativ trotziger Haltung auf der Stute saß, drehte sich Zafid zu ihr um und lächelte breit. „Und jetzt werde ich dir eine märchenhafte Welt jenseits von iPod und Laptop zeigen, habibi. “
Bella trieb ihre Stute an und lachte entzückt auf, als Amiras Hufe den Wüstensand in goldenen Fontänen nach allen Seiten aufspritzen ließen. Endlich wieder auf einem Pferderücken! Vor ihr flog Batal im gestreckten Galopp dahin, als müsse er einen Rekord brechen. Entweder wollte Zafid sie heute besonders herausfordern oder ihre Reitkünste bis an die Grenzen austesten.
Sollte er ruhig!
Inzwischen ritten sie jeden Morgen miteinander aus, und jedes Mal früher.
Entgegen ihren sonstigen Gewohnheiten und trotz der heißen
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