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Bella und der geheimnisvolle Wüstenprinz

Bella und der geheimnisvolle Wüstenprinz

Titel: Bella und der geheimnisvolle Wüstenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARAH MORGAN
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gleichen Vater hat wie ich! Und dass meine Mutter, die ich immer für eine Heilige gehalten habe, eine Ehebrecherin ist. Da ich aussehe wie sie, hasst mein Vater mich. Meine Zwillingsschwester kehrt mir den Rücken zu, meine kleine Schwester Zoe hasst mich und … und die ganze Welt!“
    Verdammt! Warum kann ich nicht cool und beherrscht sein?
    Während ihres Ausbruchs überkam Zafid eine seltsame Ruhe und Gelassenheit, die er sich selbst nicht erklären konnte.
    „Du bist viel zu emotional, habibati “, sagte er sanft. „Wenn du noch einmal in Ruhe darüber nachdenkst, weißt du, dass dein Vater dich ganz sicher nicht hasst. Und deine Schwester meidet dich vielleicht gar nicht bewusst, sondern konnte dich vermutlich einfach nicht erreichen. Immerhin warst du wochenlang quasi in der Wüste verschollen. Und was die Welt betrifft, die sollte dir egal sein.“
    „Leicht gesagt, wenn man nicht auf jedem Titelblatt erscheint und auf Schritt und Tritt beobachtet und belagert wird!“
    Zafid schwieg einen Moment. „Du sagst, dass du aussiehst wie deine Mutter?“ Bella nickte. „Dann muss sie eine sehr schöne Frau gewesen sein, und das bringt immer Schwierigkeiten mit sich.“
    Da Bella nicht wusste, worauf er hinauswollte, bedachte sie ihn mit einem misstrauischen Blick. „Aber offenbar hat ihre Schönheit sie nicht glücklich gemacht. Und außerdem war sie dumm genug, einen Mann zu heiraten, den sie nicht liebte.“
    „Wie die meisten Frauen bestehst du darauf, Ehe und Romantik in einen Topf zu werfen.“ Das hörte sich an wie ein Tadel.
    „Aus gutem Grund!“, wehrte Bella sich, ging zu Amira und schmiegte sich an den warmen Hals der Stute. Sie war wütend. Wütend auf ihre Mutter, auf ihren Vater und irgendwie auch auf sich selbst. „Mein Vater dachte, sie würde ihn lieben, aber so war es nicht. Sie wollte nur seinen Namen und sein Geld. Doch leider hat sie sich verkalkuliert … es gab gar kein Geld!“
    Ihr hartes Auflachen ließ ihn zusammenzucken. „Mein Vater hatte sich verspekuliert und alles verloren. Sein Vermögen zurückzuholen wurde zu seiner Obsession. Und meine Mutter hasste ihn dafür, dass er an nichts anderes mehr dachte. Sie hasste alles, was mit dem Namen Balfour zusammenhing. Dann hatte sie eine Affäre und starb bei der Geburt meiner kleinen Schwester Zoe …“
    Abrupt wandte sie sich um und schaute Zafid fest in die Augen. „Glaubst du an Gerechtigkeit?“, fragte sie heiser, während Tränen über ihre Wangen strömten. „Ist sie darum gestorben?“
    Zafid ging zu ihr und zog sie fest in seine Arme. „Weinst du wegen deiner Mutter oder deiner Schwester? Oder weinst du deinetwegen?“, fragte er ruhig, erhielt aber keine Antwort. „Hör auf, dich zu quälen, habibi …“
    Er hatte recht. Es war Zeit, dass sie lernte, endlich auf eigenen Füßen zu stehen.
    „Lass mich allein“, bat sie mit belegter Stimme. „Sahra hat mir erzählt, wie zuwider dir heulende Frauen sind.“
    „Das liegt allein daran, dass meine Schwester ihre Tränen bewusst einsetzt, um etwas von mir zu erpressen“, verteidigte er sich. „Sag mir noch eins, Bella. Hast du dich in der Wüste versteckt, um dem Skandal in deiner Familie zu entfliehen?“
    Sekundenlang war ihr übel bei dem Gedanken, was Zafid inzwischen alles darüber gelesen haben könnte. „Welche Titelüberschrift meinst du?“, fragte sie bewusst schnodderig. „Skandal um Illegitimität erschüttert Balfour-Dynastie? Wenn blaues Blut sich als schlecht erweist? Uneheliche Tochter auf Balfour-Ball enttarnt?“
    „Hör auf, so zu tun, als wenn dir das alles nichts ausmacht.“
    „So sollte es zumindest sein! Hast du das nicht eben selbst gesagt?“
    „Ich habe von der Meinung anderer zu diesem Thema gesprochen“, korrigierte er sie ruhig. „Und nicht von den Gefühlen der Betroffenen.“
    „Was soll’s! Ich habe mich längst daran gewöhnt, der böse Zwilling zu sein!“
    „Und, hat es geholfen?“
    „Was?“
    „All dieses vordergründige Heischen nach Aufmerksamkeit?“
    „Um Beachtung zu erhalten, muss erst jemand da sein, der dir Aufmerksamkeit schenken kann, oder?“ Ihre Stimme schwankte verdächtig. „Als meine Mutter starb, steckte mich meine Stiefmutter Nummer eins ins Internat und überließ es mir selbst, mich durchs Leben zu kämpfen. Sie war keine böse Frau, sondern einfach überfordert mit mir, nehme ich an. Dann, vor wenigen Monaten, als meine Stiefmutter Nummer zwei starb …“
    Bella brach ab und schluckte

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