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Bella und der geheimnisvolle Wüstenprinz

Bella und der geheimnisvolle Wüstenprinz

Titel: Bella und der geheimnisvolle Wüstenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARAH MORGAN
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Tag von fünf Uhr morgens bis zum Abend in den Ställen, gibst meiner Schwester danach noch Reitunterricht, schläfst bei meinen Pferden und wickelst alle mit deinem Charme um den kleinen Finger … inklusive meinen Bruder. Was treibst du für ein Spiel?“
    „Ich spiele nicht, ich arbeite“, antwortete sie kurz. „Und zwar vierzehn Stunden am Tag, danach übernachte ich in Amiras Box, weil ich bei dem Gedanken, jemand könne noch einmal versuchen sie zu stehlen, woanders ohnehin keine Ruhe finden würde. Und wenn du mir unterstellen willst, dass ich mit der gesamten Stallmannschaft schlafe, bitte. Offenbar bist du der Meinung, dass nur jemand etwas Positives über mich sagen könnte, der mit mir im Bett war!“
    Gegen Ende drohte ihre Stimme zu kippen. Zu groß waren Erschöpfung, Anspannung und der Schock, Zafid nach so langer Zeit plötzlich wieder gegenüberzustehen.
    Noch bevor sie sich bewegen konnte, war er bei ihr und presste sie mit seinem ganzen Körper hart gegen die Wand. „Ich will wissen, wie weit du mit meinem Bruder gegangen bist!“, zischte er unbeherrscht. „Rachid ist noch sehr jung und hat keine Erfahrung mit Frauen wie dir.“
    „Frauen wie mir?“, echote sie fassungslos. Heiße, sengende Wut verlieh ihr die Kraft, ihn mit einer heftigen Bewegung von sich zu stoßen. „Ich kann einfach nicht gewinnen, oder? Ich schufte mir Knochen und Seele aus dem Leib, um sicherzustellen, dass sich niemand über mich beschweren kann, habe mein Haar seit einer Woche nicht gewaschen, habe keinen heilen Fingernagel mehr und am ganzen Körper Schrammen und Blutergüsse von …“
    Von deinem Hengst! hatte sie sagen wollen, es im letzten Moment aber glücklicherweise noch bemerkt. „Frei heraus gesagt, ich hätte nicht einmal einen Funken Energie für Sex über, also kannst du dir deine Eifersucht sparen!“
    „Ich bin nicht eifersüchtig“, grollte er. „Und deine Moralvorstellungen sind ganz allein deine Sache.“
    „Na, bestens!“ Bella warf die Hände hoch, zuckte aber zusammen, als ihre schmerzenden Muskeln protestierten. „Dann verstehe ich nicht, warum du dich so aufregst.“
    „Weil Rachid mit einer Frau wie dir überfordert ist!“
    Sie musterte sein grimmiges Gesicht und schüttelte den Kopf. „Ich glaube, du siehst deinen Bruder ganz falsch“, sagte sie ruhig und dachte an die langen und ernsthaften Diskussionen zurück, die sie mit dem jungen Prinzen geführt hatte. „Es sieht so aus, als sei Rachid erwachsen geworden, ohne dass du es wirklich mitbekommen hast. Er ist zu sehr viel mehr fähig, als du ihm offenbar zutraust. Wenn überhaupt, dann ist er unterfordert, aber das hat nicht das Geringste mit mir zu tun.“
    „Und du glaubst tatsächlich, das beurteilen zu können?“
    „Wir haben viel Zeit miteinander verbracht … nein, jetzt geh nicht schon wieder in die Luft, sondern hör mir einfach zu. Rachid wünscht sich mehr Pflichten … Aufgaben, die ihn herausfordern und weiter wachsen lassen. Das Problem ist nur, du bist in allem so brillant und perfekt, dass du ihn mit deiner allmächtigen Aura fast erstickst, so sehr er dich auch liebt und bewundert. Du musst ihn loben, ihm Verantwortung übertragen. Nicht jeder ist von Natur aus mit deinem Selbstbewusstsein gesegnet.“
    „Was weißt ausgerechnet du von Verantwortung?“
    Abwegig oder wirklich unfair war die Frage eigentlich nicht, und doch traf sie Bella bis ins Mark. „Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn niemand sie einem überträgt! Deine Geschwister sind keine kleinen Kinder mehr. Nur ein kleiner Tipp am Rande … wenn du ständig erwartest, dass jemand strauchelt, läufst du Gefahr, ihn damit selbst zu Fall zu bringen.“
    Sekundenlang herrschte tiefes Schweigen zwischen ihnen, und Bella konnte sich nicht entscheiden, ob sie Zafid nie wiedersehen oder von ihm in die Arme genommen werden wollte.
    „Du scheinst ja eine ganze Menge über meine Familie zu wissen“, sagte er schließlich in völlig verändertem Ton. „Wer hat dir das alles erzählt?“
    „Deine Geschwister selbst, wer sonst?“
    „Unsere Familiensituation ist sehr kompliziert und …“
    Ihr Lachen klang nicht heiter, sondern ziemlich brüchig. „Du willst ausgerechnet mir etwas von schwierigen Familienverhältnissen erzählen?“
    Plötzlich war sie mit ihrer Geduld am Ende. „Erst vor sechs Wochen musste ich erfahren, dass meine jüngere Schwester … mit der ich aufgewachsen und zur Schule gegangen bin und alles geteilt habe, nicht den

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