Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
besser.
»Charlie. Wiedersehen.« Jetzt sah ich ihn endlich an, mit groÃen Augen. »Danach. Sie will Charlie sehen, wenn sie weià glitzert und leuchtend rote Augen hat? Ich bin ja kein Blutsauger, also entgeht mir da vielleicht was, aber ich finde, Charlie ist eine ungewöhnliche Wahl für ihre erste Mahlzeit.«
Edward seufzte. »Sie weiÃ, dass sie mindestens ein Jahr lang nicht in seine Nähe kommen kann. Sie glaubt, ihn hinhalten zu können. Ihm erzählen, sie müsse in eine Spezialklinik auf der anderen Seite der Erde. Telefonisch in Kontakt bleiben â¦Â«
»Das ist Irrsinn.«
»Ja.«
»Charlie ist doch nicht blöd. Selbst wenn sie ihn nicht umbringt, er würde doch den Unterschied merken.«
»Darauf baut sie gewissermaÃen.«
Ich starrte ihn an und wartete auf eine Erklärung.
»Sie würde natürlich nicht mehr älter werden, damit wäre die Sache zeitlich begrenzt, selbst wenn Charlie ihre wie auch immer geartete Erklärung für die Veränderung akzeptieren sollte.« Er lächelte schwach. »WeiÃt du noch, als du damals versuchtest, ihr von deiner Verwandlung zu erzählen? Wie du sie hast raten lassen?«
Ich ballte die freie Hand zu einer Faust. »Das hat sie dir erzählt?«
»Ja. Sie hat mir dabei ihre ⦠Idee erklärt. WeiÃt du, sie darf Charlie nicht die Wahrheit verraten â das wäre sehr gefährlich für ihn. Aber er ist ein pfiffiger, pragmatischer Mensch. Sie glaubt, er werde sich schon eine eigene Erklärung zurechtlegen. Sie geht davon aus, dass er zu einem falschen Schluss gelangen wird.« Edward schnaubte. »SchlieÃlich halten wir uns kaum an die üblichen Vampirbräuche. Er wird zu irgendwelchen falschen Schlüssen über uns gelangen, so wie sie zu Beginn, und wir werden das Spiel mitspielen. Sie geht davon aus, dass sie ihn treffen kann ⦠gelegentlich.«
»Irrsinn«, wiederholte ich.
»Ja«, stimmte er wieder zu.
Es war schwach von ihm, ihr ihren Willen zu lassen, nur damit sie zufrieden war. Das würde böse enden.
Also ging er offenbar gar nicht davon aus, dass sie ihren verrückten Plan umsetzen konnte. Er beschwichtigte sie, damit sie noch eine kleine Weile glücklich sein konnte.
Ungefähr vier Tage.
»Ich werde damit fertigwerden müssen, wie es auch kommen mag«, flüsterte er und wandte das Gesicht ab, so dass ich seinen Ausdruck nicht sehen konnte. »Ich werde ihr jetzt keinen Kummer bereiten.«
»Noch vier Tage?«, fragte ich.
Er schaute nicht auf. »Schätzungsweise.«
»Und was dann?«
»Was meinst du genau?«
Ich dachte daran, was Bella gesagt hatte. Dass das Ding von etwas Festem umgeben war, so etwas wie Vampirhaut. Wie sollte das dann gehen? Wie sollte es rauskommen?
»Nach den wenigen Forschungen, die wir anstellen konnten, hat es den Anschein, als gebrauchten diese Wesen ihre Zähne, um den Mutterleib zu verlassen«, flüsterte er.
Ich musste innehalten, um die Galle hinunterzuschlucken.
»Forschungen?«, fragte ich schwach.
»Deshalb hast du Jasper und Emmett hier nicht angetroffen. Und das ist es auch, womit Carlisle sich derzeit beschäftigt. Sie versuchen die wenigen alten Geschichten und Mythen mit dem, was uns hier zur Verfügung steht, zu entschlüsseln, um herauszufinden, womit wir es zu tun haben. Sie wollen etwas finden, das uns dabei helfen könnte, das Verhalten des Wesens vorauszusagen.«
Geschichten? Wenn es Mythen gab, dann â¦
»Dann ist dieses Ding nicht das erste seiner Art?« Edward nahm meine Frage vorweg. »Möglich. Es ist alles sehr vage. Die Mythen könnten ebenso gut die Ausgeburt von Angst und Einbildung sein. Allerdings â¦Â« Er zögerte. »Eure Mythen sind wahr, oder? Vielleicht sind diese auch wahr. Sie scheinen räumlich begrenzt zu sein, sie hängen miteinander zusammen â¦Â«
»Wie habt ihr �«
»In Südamerika sind wir einer Frau begegnet. Sie war mit den Traditionen ihres Volkes aufgewachsen. Sie hatte Warnungen vor solchen Wesen gehört, alte Geschichten, die weitererzählt wurden.«
»Was für Warnungen?«, flüsterte ich.
»Dass das Wesen umgehend getötet werden müsse. Bevor es zu kräftig wird.«
Genau wie Sam dachte. Ob er doch Recht hatte?
»Natürlich behaupten ihre Legenden das Gleiche von uns. Dass wir
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