Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
doch nichts Schöneres, als diese süÃen Blutsauger zu verwöhnen.
Gut. Dann wollen wir mal sehen, wer schneller rennen kann.
Gern. Da bin ich dabei!
Leah war am westlichsten Rand der Grenze. Anstatt den Weg am Haus der Cullens vorbei abzukürzen, rannte sie ihre Runde einfach weiter bis zu mir. Ich rannte direkt nach Osten, denn ich wusste, dass sie mich, selbst wenn ich einen Vorsprung hatte, schon bald überholen würde, sollte ich auch nur eine Sekunde nachlassen.
Nase auf den Boden, Leah. Das ist kein Wettrennen, sondern eine Erkundungsmission.
Ich kann beides und dich trotzdem abhängen.
Da hatte sie Recht. Ich weiÃ.
Sie lachte.
Wir liefen einen verschlungenen Weg durch die Berge im Osten. Die Route kannten wir. Durch diese Berge waren wir schon vor einem Jahr gelaufen, als die Vampire abgezogen waren; es hatte zu unserem Kontrollgang gehört, um die Menschen hier besser beschützen zu können. Als die Cullens zurückgekehrt waren, hatten wir die Grenze wieder verlegt. Das Land gehörte dem Vertrag nach ihnen.
Doch diese Tatsache spielte für Sam jetzt wahrscheinlich keine Rolle mehr. Der Vertrag war hinfällig. Jetzt war die Frage, wie weit er seine Streitkräfte verstreuen wollte. Hielt er Ausschau nach einzelnen Cullens, die in ihrem eigenen Land wilderten, oder nicht? Hatte Jared die Wahrheit gesagt oder nutzten sie die Funkstille aus, die zwischen uns herrschte?
Immer tiefer drangen wir in die Berge vor, ohne eine Spur des Rudels zu finden. Alte Vampirspuren waren überall, aber derGeruch war mir inzwischen vertraut. Ich atmete ihn jeden Tag ein.
An einer Stelle fand ich eine recht frische, intensive Spur â hier waren sie alle entlanggekommen, bis auf Edward. Irgendein Treffen, dessen Anlass in Vergessenheit geraten war, als Edward mit seiner sterbenden Frau nach Hause gekommen war. Ich biss die Zähne zusammen. Was es auch war, mit mir hatte es nichts zu tun.
Leah drängte sich nicht an mir vorbei, obwohl sie das jetzt mühelos geschafft hätte. Ich war mehr mit möglichen neuen Fährten beschäftigt als mit dem Wettrennen. Sie hielt sich an meiner rechten Seite und rannte eher mit mir als gegen mich.
Jetzt sind wir schon ziemlich weit , bemerkte sie.
Ja. Wenn Sam Jagd auf einsame Vampire machen würde, wären wir bestimmt schon auf eine Spur gestoÃen.
Im Moment wird er sich wohl eher auf La Push beschränken , dachte Leah. Er weiÃ, dass wir den Blutsaugern drei zusätzliche Paar Augen und Beine geben. So wird er sie nicht überrumpeln können.
Das war auch nur eine VorsichtsmaÃnahme.
Wir wollen ja nicht, dass unsere lieben Blutsauger ein unnötiges Risiko eingehen.
Genau , sagte ich, ohne auf ihren Sarkasmus einzugehen.
Du hast dich so verändert, Jacob. Eine 180 -Grad-Wende.
Du bist auch nicht mehr ganz die Leah, die ich kannte und liebte.
Stimmt. Und, nerve ich jetzt weniger als Paul?
Kaum zu glauben, aber wahr.
Ha, toller Erfolg.
Gratuliere.
Schweigend liefen wir weiter. Allmählich hätten wir wohl umkehren sollen, aber keinem von uns war danach. Wir waren allzulange immer dieselbe Runde gelaufen. Es war ein gutes Gefühl, die Muskeln zu dehnen und durch die Wildnis zu laufen. Wir hatten es nicht sehr eilig, deshalb dachte ich, auf dem Rückweg könnten wir vielleicht jagen. Leah war ziemlich hungrig.
Mjam, mjam , dachte sie mürrisch.
Das redest du dir nur ein , sagte ich. So essen Wölfe eben. Das ist die Natur. Es schmeckt lecker. Wenn du nicht aus menschlicher Sicht darüber nachdenken würdest â¦
Du brauchst mich nicht zu bekehren, Jake, ich komme mit auf die Jagd. Es muss mir ja keinen Spaà machen.
Klar , sagte ich der Einfachheit halber. Es ging mich ja nichts an, wenn sie sich das Leben schwermachen wollte.
Eine Zeit lang sagte sie nichts, ich dachte daran umzukehren.
Danke , sagte Leah plötzlich in einem völlig veränderten Ton.
Wofür?
Dafür, dass du mich dabei sein lässt. Dass ich bleiben darf. Du warst freundlicher, als ich erwarten durfte, Jacob.
Oh, kein Problem. Im Ernst. Es hat mir gar nicht so viel ausgemacht, dich hierzuhaben, wie ich dachte.
Sie schnaubte, aber es klang scherzhaft. Was für ein begeistertes Lob!
Bild dir nur nichts drauf ein.
Okay â dann darfst du dir auf das Folgende aber auch nichts einbilden. Sie schwieg einen Moment. Ich finde, du machst dich gut als Leitwolf. Nicht so wie Sam, sondern
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