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Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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geschnitten werden, was?«
    Â»Du wirst ein wenig zottig«, sagte sie. »Vielleicht …«
    Â»Lass mich raten, irgendjemand hier hat früher in einem Pariser Salon die Haare geschnitten?«
    Sie kicherte. »Gut möglich.«
    Â»Nein danke«, sagte ich, bevor sie es ernsthaft anbieten konnte. »Ein paar Wochen geht’s noch.«
    Was mich zu der Frage führte, wie lange es bei ihr noch ging. Ich überlegte, wie ich sie fragen konnte, ohne unhöflich zu sein.
    Â»Und … hm … wann ist der, äh, Termin? Du weißt schon, wann das kleine Monster fällig ist.«
    Sie schlug mir mit der Wucht einer fliegenden Feder an den Hinterkopf, gab jedoch keine Antwort.
    Â»Im Ernst«, sagte ich. »Ich will wissen, wie lange ich noch hierbleiben muss.« Wie lange du noch hier sein wirst, fügte ich in Gedanken hinzu und drehte mich zu ihr um. Ihr Blick war nachdenklich, sie hatte wieder die vertraute kleine Falte zwischen den Augenbrauen.
    Â»Ich weiß nicht«, murmelte sie. »Nicht genau jedenfalls. Offensichtlich haben wir es hier nicht mit der Neun-Monats-Variante zu tun, und wir können keinen Ultraschall machen, also muss Carlisle es grob nach meinem Bauchumfang schätzen. Normalerweise sollten es hier ungefähr vierzig Zentimeter sein« – sie fuhr mit dem Finger mitten über ihren gewölbten Bauch –, »wenn das Baby ausgewachsen ist. Ein Zentimeter pro Woche. Heute Morgen waren es bei mir dreißig Zentimeter, und pro Tag kommen ungefähr zwei dazu, manchmal mehr …«
    Zwei Wochen auf einen Tag komprimiert, und die Tage rasten nur so dahin. Ihr Leben im Schnellvorlauf. Wie viele Tage hatte sie dann noch, wenn man bis vierzig zählte? Vier? Es dauerte einen Moment, bis mir wieder einfiel, wie man schluckte.
    Â»Geht’s dir gut?«, fragte sie.
    Ich nickte, ich wusste nicht, wie meine Stimme sich anhören würde.
    Edward hatte das Gesicht von uns abgewandt, während er meinen Gedanken lauschte, aber ich sah sein Spiegelbild in der Glaswand. Er sah wieder so aus, als verbrenne er bei lebendigem Leib.
    Merkwürdig, dass es mir jetzt, da es ein absehbares Ende gab, schwerer fiel, ans Fortgehen zu denken oder daran, dass sie fortgehen könnte. Ich war froh darüber, dass Seth es angesprochen hatte und ich sicher sein konnte, dass sie blieben. Es wäre unerträglich, wenn ich jetzt darüber nachdenken müsste, ob sie wohl abreisen und ein, zwei oder drei von den vier Tagen wegnehmen würden. Von meinen vier Tagen.
    Merkwürdig auch, dass es immer schwerer wurde, der Macht, die sie über mich hatte, zu entkommen, obwohl ich wusste, dass es fast vorbei war. Beinahe so, als hätte es etwas mit ihrem wachsenden Bauch zu tun – als würde die Anziehungskraft mit dem Umfang ihres Bauches größer werden.
    Einen Augenblick lang versuchte ich sie mit einer gewissen Distanz zu betrachten, mich ihrer Anziehungskraft zu widersetzen. Ich wusste, dass es nicht nur Einbildung war; ich brauchte sie wirklich mehr denn je. Warum war das so? Weil sie im Sterben lag? Oder weil ich wusste, dass sie sich, wenn sie nicht starb, im besten Fall nur in etwas verwandeln würde, das ich nicht kannte und nicht verstand?
    Sie strich mit einem Finger über meinen Wangenknochen, und meine Haut war nass, wo sie mich berührte.
    Â»Es wird alles gut«, sagte sie beruhigend. Es war egal, dass die Worte nichts bedeuteten. Sie sagte es, wie man Kindern sinnlose Verse vorsingt. Heile, heile Segen.
    Â»Klar«, murmelte ich.
    Sie schmiegte sich an meinen Arm und lehnte den Kopf an meine Schulter. »Ich hab nicht gedacht, dass du kommen würdest. Seth sagte, du kommst, und Edward sagte das Gleiche, aber ich hab ihnen nicht geglaubt.«
    Â»Wieso nicht?«, fragte ich schroff.
    Â»Du fühlst dich hier nicht wohl. Aber du bist trotzdem gekommen.«
    Â»Du wolltest, dass ich komme.«
    Â»Ich weiß. Aber du hättest nicht zu kommen brauchen, denn es ist nicht richtig von mir, dass ich dich hierhaben will. Ich hätte das verstanden.«
    Eine Weile war es still. Edward hatte seinen Gesichtsausdruck wieder unter Kontrolle. Er schaute zum Fernseher, während Rosalie durch die Programme zappte. Sie war jetzt schon bei sechshundertundetwas. Ich fragte mich, wie lange es wohl noch dauerte, bis es wieder von vorn losging.
    Â»Danke, dass du gekommen bist«, flüsterte

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