Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
streckte die Hände aus, und sofort gab Jacob ihr meine Tochter. Beide wichen vor mir zurück.
»Edward, ich möchte dir nicht wehtun, bitte lass mich los.«
Er zögerte.
»Stell dich vor Renesmee«, schlug ich vor.
Er überlegte, dann lieà er mich los.
Ich duckte mich wie auf der Jagd und machte zwei langsame Schritte auf Jacob zu.
»Sag mir, dass das nicht wahr ist«, knurrte ich.
Mit erhobenen Händen wich er zurück und versuchte vernünftig mit mir zu reden. »Du weiÃt, dass ich darauf keinen Einfluss habe.«
»Du dämlicher Köter! Wie konntest du nur? Mein Baby!«
Er ging rückwärts zur Haustür hinaus, während ich mich an ihn heranpirschte, er rannte fast rückwärts die Treppe hinunter. »Es war nicht meine Idee, Bella!«
»Ich hatte sie erst ein einziges Mal in den Armen und du bildest dir schon ein, du hättest irgendeinen dämlichen Wolfsanspruch auf sie? Sie ist meine Tochter.«
»Ich kann teilen«, sagte er flehend, während er über den Rasen flüchtete.
»Gewonnen«, hörte ich Emmett hinter mir sagen. Ein kleiner Teil meines Gehirns fragte sich, wer wohl dagegen gewettet hatte, dass es so ausgehen würde. Aber ich dachte nicht lange darüber nach. Ich war zu wütend.
»Wie kannst du es wagen, dich auf mein Baby zu prägen ? Hast du den Verstand verloren?«
»Es war keine Absicht!«, sagte er wieder und wich weiter zurück in den Wald.
Dort war er nicht allein. Die beiden riesigen Wölfe tauchten wieder auf und stellten sich links und rechts neben ihn. Leah kläffte mich an.
Ein fürchterliches Knurren kam aus meiner Kehle. Das Geräusch beunruhigte mich, aber nicht so sehr, dass ich mich zurückgezogen hätte.
»Bella, könntest du versuchen nur einen Moment zuzuhören? Bitte?«, sagte Jacob. »Leah, zurück«, fügte er hinzu.
Leah bleckte die Zähne und rührte sich nicht von der Stelle.
»Wieso sollte ich dir zuhören?«, zischte ich. Der Zorn hatte in meinem Kopf die Oberhand. Er überlagerte alles andere.
»Weil du es warst, die davon gesprochen hat. WeiÃt du noch? Du hast gesagt, dass dein Leben mit meinem verwoben ist, oder? Dass wir eine Familie sind. Du hast gesagt, so wäre es gedacht. Also ⦠jetzt sind wir eine Familie. Wie du es dir gewünscht hast.«
Ich warf ihm einen flammenden Blick zu. Ich erinnerte mich dunkel an diese Worte. Doch mein neues Gehirn war diesem Schwachsinn zwei Schritte voraus.
»Du denkst also, du könntest dich als mein Schwiegersohn in meine Familie drängen?«, kreischte ich. Meine Glockenstimme schnellte zwei Oktaven in die Höhe und klang dennoch wie Musik.
Emmett lachte.
»Halte sie auf, Edward«, murmelte Esme. »Sie wird unglücklich sein, wenn sie ihn verletzt.«
Doch niemand kam mir nach.
»Natürlich nicht!«, sagte Jacob im selben Moment. »Wiekannst du es nur so sehen? Sie ist doch noch ein Baby, verdammt!«
»Eben!«, schrie ich.
»Du weiÃt, dass ich nicht auf diese Weise an sie denke. Glaubst du, Edward hätte mich sonst so lange am Leben gelassen? Ich will nur, dass ihr nichts zustöÃt und dass sie glücklich ist â ist das so schlimm? Ist das so anders als das, was du willst?«, schrie er mich an.
Statt einer Antwort knurrte ich ihn schrill an.
»Sie ist erstaunlich, nicht wahr?«, hörte ich Edward leise sagen.
»Sie hat noch kein einziges Mal versucht, ihm an die Gurgel zu springen«, sagte Carlisle verblüfft.
»Na gut, diesmal hast du gewonnen«, sagte Emmett widerstrebend.
»Du wirst dich von ihr fernhalten«, zischte ich Jacob zu.
»Das kann ich nicht!«
»Dann versuch es«, sagte ich. »Fang gleich damit an.«
»Das ist unmöglich. WeiÃt du noch, wie du mich vor drei Tagen unbedingt in deiner Nähe haben wolltest? Wie schwer es war, nicht zusammen zu sein? Das Gefühl hast du jetzt nicht mehr, oder?«
Ich sah ihn wütend an, ich wusste nicht, was er mir damit sagen wollte.
»Das war sie «, sagte er. »Von Anfang an. Wir mussten zusammen sein, auch da schon.«
Ich erinnerte mich, und da begriff ich; ein kleiner Teil von mir war dankbar, eine Erklärung für diesen Wahnsinn zu haben. Doch die Erleichterung machte mich in gewisser Weise noch wütender. Erwartete er etwa, dass mir das genügte? Dass mit dieser kleinen
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