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Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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nur in Edwards erschrockenes Gesicht.
    Â»Was hab ich denn gemacht?«
    Edward schaute zu Jasper hinter mir, dann wieder zu mir.
    Â»Sie hat sich an den Durst erinnert«, murmelte Edward mit gerunzelter Stirn. »Sie hat sich an den Geruch menschlichen Bluts erinnert.«
    Jasper hielt meine Arme noch fester zusammen. Ein Teil meines Gehirns stellte fest, dass das nicht so unangenehm, geschweige denn schmerzhaft war, wie wenn ich ein Mensch wäre. Es war nur ärgerlich. Ich war mir sicher, dass ich mich befreien könnte, aber ich wollte keinen Streit.
    Â»Ja«, sagte ich. »Ja und?«
    Edward sah mich noch einen Augenblick stirnrunzelnd an, dann entspannte sich seine Miene. Er lachte kurz auf. »Nichts,wie es scheint. Diesmal war ich es, der überreagiert hat. Jasper, lass sie los.«
    Die Hände, die mich fesselten, verschwanden. Kaum war ich frei, streckte ich die Arme wieder nach Renesmee aus. Edward reichte sie mir, ohne zu zögern.
    Â»Ich verstehe das nicht«, sagte Jasper. »Ich kann es nicht ertragen.«
    Verdutzt sah ich, wie Jasper zur Hintertür hinaustrat. Leah zog sich zurück, um ihm Platz zu machen, als er zum Fluss ging und mit einem einzigen Satz hinübersprang.
    Renesmee berührte meinen Hals, sie spulte noch einmal die Szene ab, wie Jasper eben davongegangen war. Ich spürte ihre Frage, ein Echo meiner eigenen Gedanken.
    Ich hatte den Schreck angesichts ihres merkwürdigen kleinen Talents schon überwunden. Es schien ganz selbstverständlich zu ihr zu gehören, fast als hätte man damit rechnen können. Vielleicht würde ich jetzt, da ich selbst Teil des Übernatürlichen war, nie wieder zweifeln.
    Aber was war mit Jasper los?
    Â»Er wird zurückkommen«, sagte Edward; ich wusste nicht, ob er zu mir sprach oder zu Renesmee. »Er braucht nur eine Weile, um seine Weltsicht anzupassen.« Ein Grinsen lauerte in seinen Mundwinkeln.
    Noch eine menschliche Erinnerung – Edward, der mir sagte, Jasper würde es bessergehen, wenn ich Schwierigkeiten hätte, mich an das Dasein als Vampir anzupassen. Da war es gerade darum gegangen, wie viele Menschen ich in meinem ersten Jahr als Neugeborene töten würde.
    Â»Ist er sauer auf mich?«, fragte ich leise.
    Edward machte große Augen. »Nein. Warum sollte er?«
    Â»Was hat er denn dann?«
    Â»Er hadert mit sich selbst, Bella, nicht mit dir. Er macht sich Gedanken über … sich selbst erfüllende Prophezeiungen, könnte man wohl sagen.«
    Â»Inwiefern?«, fragte Carlisle, ehe ich etwas erwidern konnte.
    Â»Er fragt sich, ob der Wahnsinn der Neugeborenen tatsächlich so schwer zu überwinden ist, wie wir immer geglaubt haben, oder ob jeder, mit der richtigen Einstellung und der richtigen Konzentration, seine Sache so gut machen könnte wie Bella. Und nicht nur Neugeborene – vielleicht fällt es ihm nur deshalb so schwer, weil er glaubt, es sei natürlich und unausweichlich. Vielleicht fiele es ihm leichter, sich ebenso zu verhalten, wenn er höhere Erwartungen an sich selbst hätte. Du bringst ihn dazu, viele tief verwurzelte Annahmen in Frage zu stellen, Bella.«
    Â»Aber das ist ungerecht«, sagte Carlisle. »Jeder ist anders; jeder hat andere Schwierigkeiten zu überwinden. Vielleicht geht das, was Bella erlebt, über das Normale hinaus. Vielleicht ist das sozusagen ihre Gabe.«
    Ich erstarrte vor Überraschung. Renesmee spürte die Veränderung und berührte mich. Sie erinnerte sich an die letzten Sekunden und wunderte sich.
    Â»Das ist eine interessante Theorie, und sie scheint mir plausibel«, sagte Edward.
    Einen kurzen Augenblick lang war ich enttäuscht. Was? Keine magischen Visionen, keine beeindruckenden Kampftalente wie Blitze mit den Augen aussenden oder so etwas? Gar nichts Nützliches oder Cooles?
    Und dann begriff ich, was es bedeutete, wenn mein »Supertalent« einfach in außergewöhnlicher Selbstbeherrschung läge.
    Zum einen hätte ich immerhin eine Gabe. Es hätte ja auch gar nichts sein können.
    Und vor allem könnte ich, wenn Edward Recht hätte, denTeil, vor dem ich die größte Angst gehabt hatte, einfach überspringen.
    Wenn ich nun gar keine Neugeborene zu sein brauchte? Jedenfalls nicht in dem Sinn, dass ich eine durchgeknallte Tötungsmaschine war. Wenn ich mich vom ersten Tag an bei den Cullens einfügen könnte? Wenn wir uns nicht

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