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Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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immer zu unterdrücken.
    Emmett ächzte, Falten traten ihm auf die Stirn, und sein ganzer Körper stemmte sich gegen das Hindernis meiner reglosen Hand. Ich ließ ihn eine Weile schwitzen – im übertragenen Sinn – und genoss das Gefühl der wahnsinnigen Kraft, die meinen Arm durchströmte.
    Aber nach ein paar Sekunden wurde es mir etwas langweilig. Ich drückte und Emmett verlor zwei Zentimeter.
    Ich lachte. Emmett knurrte unwirsch durch die Zähne.
    Â»Halt lieber den Mund«, sagte ich, dann knallte ich seine Hand auf den Felsen. Ein ohrenbetäubendes Krachen hallte von den Bäumen wider. Der Felsen bebte und ein Stück – etwa ein Achtel des Brockens – knackte an einer unsichtbaren Bruchlinie ab und fiel zu Boden. Es fiel Emmett genau auf den Fuß und ich kicherte. Ich hörte Jacob und Edward unterdrückt lachen.
    Emmett schoss das Felsstück über den Fluss. Es spaltete einen jungen Ahorn, bevor es an den Fuß einer großen Tanne prallte, die erst schwankte und dann in einen anderen Baum fiel.
    Â»Revanche. Morgen.«
    Â»So schnell nutzt es sich nicht ab«, sagte ich. »Vielleicht wartest du lieber einen Monat.«
    Emmett knurrte und fletschte die Zähne. »Morgen.«
    Â»Hey, klar, wenn’s dich glücklich macht, großer Bruder.«
    Als er sich zum Gehen wandte, schlug Emmett auf den Granitfelsen und löste damit eine Lawine von Splittern und Staub aus. Es war irgendwie niedlich, auf eine kindliche Art.
    Fasziniert von dem unumstößlichen Beweis, dass ich stärker war als der stärkste Vampir, den ich je gekannt hatte, legte ich eine Hand mit weit gespreizten Fingern an den Felsen. Dann grub ich die Finger langsam in den Stein, oder eigentlich war es eher ein Drücken; die Konsistenz erinnerte mich an Hartkäse. Am Ende war meine Hand voller Schotter.
    Â»Cool«, murmelte ich.
    Mit einem Grinsen wirbelte ich herum und schlug in bester Karatemanier mit der Handkante auf den Felsen. Kreischend und ächzend spaltete sich der Stein – mit einer großen Staubwolke – in zwei Teile.
    Ich kicherte.
    Ich achtete nicht besonders auf das Gegluckse hinter mir, als ich den Rest des Felsens in kleine Stücke zerlegte. Ich amüsierte mich köstlich und kicherte die ganze Zeit. Erst als ich ein neues kleines Kichern hörte, ein hohes Glockenspiel, ließ ich von meinem albernen Sport ab.
    Â»Hat sie gerade gelacht?«
    Die anderen starrten Renesmee genauso verdattert an wie ich.
    Â»Ja«, sagte Edward.
    Â»Wer hat eben nicht gelacht?«, sagte Jake leise und verdrehte die Augen.
    Â»Nun erzähle mir nicht, du habest dich am Anfang nicht auch ein wenig ausgetobt, Hund«, stichelte Edward, und das klang kein bisschen feindselig.
    Â»Das ist was anderes«, sagte Jacob und ich sah überrascht, wie er Edward scherzhaft gegen die Schulter boxte. »Bella sollte doch eigentlich erwachsen sein. Sie ist verheiratet und Mutter und so. Da müsste sie doch ein bisschen mehr Würde wahren, oder?«
    Renesmee runzelte die Stirn und berührte Edwards Gesicht.
    Â»Was will sie?«, fragte ich.
    Â»Weniger Würde«, sagte Edward grinsend. »Sie hatte fast so viel Spaß wie ich, dir dabei zuzusehen, wie du dich amüsierst.«
    Â»Bin ich lustig?«, fragte ich Renesmee und sauste zu ihr, beide streckten wir die Arme aus. Ich nahm sie aus Edwards Armen und bot ihr das Felsstück in meiner Hand an. »Möchtest du das auch mal versuchen?«
    Sie lächelte ihr funkelndes Lächeln und nahm den Stein in beide Hände. Sie drückte, und eine kleine Vertiefung trat auf ihre Stirn, als sie sich konzentrierte.
    Es gab ein leises, mahlendes Geräusch und ein bisschen Staub. Sie runzelte die Stirn und hielt mir den Stein hin.
    Â»Ich mach das«, sagte ich und zerdrückte den Stein zu Sand.
    Sie klatschte in die Hände und lachte, und es klang so herrlich, dass wir alle einstimmten.
    Plötzlich brach die Sonne durch die Wolken und warf lange rubinrote und goldene Strahlen auf uns, und ich war ganz verzückt davon, wie schön meine Haut im Licht des Sonnenuntergangs aussah. Wie geblendet war ich.
    Renesmee strich über die glatten diamantglitzernden Facetten, dann hielt sie ihren Arm an meinen. Ihre Haut leuchtete nur ganz leicht, subtil und geheimnisvoll. Nicht so, dass sie an einem Sonnentag im Haus bleiben müsste, so wie ich mit meiner Funken

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