Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
beschränkten Zeit, die ich hatte.
Es war schwer, mich von ihm loszureiÃen, als die Sonne aufging, aber wir hatten eine Aufgabe vor uns, eine Aufgabe, die vielleicht schwieriger war als alle Suchaktionen der anderen zusammen. Kaum dachte ich daran, was auf uns zukam, stand ich unter Spannung; es schien mir, als würden meine Nerven auf einer Folterbank gestreckt, sie wurden dünner und dünner.
»Könnten wir doch die notwendigen Informationen von Eleazar bekommen, ehe wir ihnen von Nessie erzählen«, murmelte Edward, als wir uns in der riesigen Kleiderkammer, diemich mehr an Alice erinnerte, als mir in diesem Moment lieb war, hastig anzogen. »Sicherheitshalber.«
»Doch er würde die Frage nicht verstehen, die er beantworten soll«, sagte ich. »Glaubst du, sie lassen uns die Zeit, alles zu erklären?«
»Ich weià es nicht.«
Ich holte die immer noch schlafende Renesmee aus ihrem Bettchen und drückte sie an mich, ihre Locken waren an meinem Gesicht, aus dieser Nähe überlagerte ihr süÃer Duft alle anderen Gerüche.
Heute hatte ich keine Sekunde zu verlieren. Ich brauchte Antworten, und ich wusste nicht genau, wie viel Zeit Edward und ich heute für uns allein haben würden. Wenn mit Tanyas Familie alles gut verlief, hatten wir hoffentlich für längere Zeit Unterstützung.
»Edward, bringst du mir bei, wie man kämpft?«, fragte ich ihn gespannt, als er mir die Tür aufhielt.
Er reagierte, wie ich erwartet hatte. Er erstarrte, dann schaute er mich mit einem tiefen Blick an, als sähe er mich zum ersten oder zum letzten Mal. SchlieÃlich schaute er auf unsere Tochter, die in meinen Armen schlief.
»Sollte es zu einem Kampf kommen, wird niemand von uns viel ausrichten können«, sagte er ausweichend.
Ich blieb ganz ruhig. »Möchtest du nicht, dass ich in der Lage bin, mich zu verteidigen?«
Er schluckte krampfhaft und die Tür bebte, die Angeln drohten nachzugeben, als er fester drückte. Dann nickte er. »Wenn du es so sagst ⦠dann sollten wir uns wohl so bald als möglich an die Arbeit machen.«
Ich nickte ebenfalls und wir gingen zum groÃen Haus. Wir hatten es nicht eilig.
Ich überlegte, ob ich irgendetwas tun könnte, das die Chancen zu unseren Gunsten verschob. Auf meine Art war ich auch ein klein wenig besonders â wenn man einen übernatürlich dicken Schädel als etwas Besonderes bezeichnen konnte. Konnte ich ihn irgendwie gewinnbringend einsetzen?
»Was würdest du als ihren gröÃten Vorteil bezeichnen? Und haben sie überhaupt eine Schwäche?«
Edward brauchte nicht nachzufragen, er wusste auch so, dass ich die Volturi meinte.
»Alec und Jane sind ihre stärksten Angreifer«, sagte er ausdruckslos, als sprächen wir über ein Basketballteam. »Ihre Verteidiger bekommen selten einmal etwas zu tun.«
»Weil Jane jeden auf der Stelle verbrennen kann â jedenfalls geistig, ich weiÃ. Was kann Alec? Hast du nicht mal gesagt, er ist noch gefährlicher als Jane?«
»Ja. In gewisser Hinsicht ist er ihr Gegengift. Sie lässt ihr Gegenüber den schlimmstmöglichen Schmerz empfinden. Er dagegen sorgt dafür, dass sein Gegenüber nichts empfindet. Absolut nichts. Manchmal, wenn die Volturi gnädig gestimmt sind, lassen sie jemanden von Alec betäuben, ehe sie ihn vernichten. Wenn derjenige sich ergeben oder sie auf andere Weise für sich eingenommen hat.«
»Betäuben? Aber wie kann er dann gefährlicher sein als Jane?«
»Weil er sämtliche Sinne durchtrennt. Man empfindet keinen Schmerz mehr, doch man kann auch weder sehen noch hören noch riechen. Der Verlust aller Sinne. Man ist vollkommen allein in der Finsternis. Man könnte verbrannt werden, ohne es zu spüren.«
Ich schauderte. War dies das Beste, worauf wir hoffen durften? Es nicht zu sehen und zu spüren, wenn der Tod kam?
»Aber damit wär er nur genauso gefährlich wie Jane«, sprach Edward in demselben distanzierten Ton weiter. »Beide können uns auÃer Gefecht setzen, in hilflose Opfer verwandeln. Der Unterschied zwischen ihnen ist wie der Unterschied zwischen Aro und mir. Aro hörte immer nur die Gedanken einer einzigen Person. Und Jane kann nur der Person Schmerzen zufügen, auf die sie sich konzentriert. Ich kann alle gleichzeitig hören.«
Als ich begriff, worauf das hinauslief, wurde mir
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