Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
beherrscht. »Bei weitem nicht so sehr. Ich kann ihm im Grunde nicht mehr geben, als er bereits hat. Und natürlich müsste er einen Weg finden, mir seinen Willen aufzuzwingen. Er kennt mich und er weiÃ, wie unwahrscheinlich das ist«, sagte er sarkastisch und zog eine Augenbraue hoch.
Mit gerunzelter Stirn sah Eleazar Edwards gleichmütige Reaktion. »Er kennt auch deine Schwächen«, betonte Eleazar, und dann schaute er zu mir.
»Das müssen wir nicht jetzt besprechen«, sagte Edward schnell.
Eleazar überging den Wink und fuhr fort: »Ungeachtet dessen wird er auch Bella haben wollen. Eine Gabe, die ihm sogar in Gestalt eines Menschen trotzen konnte, muss ihn fasziniert haben.«
Edward fühlte sich bei diesem Thema sichtlich unwohl. Auch mir gefiel es nicht. Wenn Aro irgendetwas von mir wollte â ganz egal, was â, dann musste er nur Edward bedrohen, schon würde ich nachgeben. Und umgekehrt genauso.
War der Tod unsere kleinere Sorge? Mussten wir in Wirklichkeit Gefangenschaft fürchten?
Edward wechselte das Thema. »Ich glaube, die Volturi haben nur darauf gewartet â auf irgendeinen Vorwand. Sie konnten nicht wissen, in welcher Form er sich ihnen bieten würde, doch der Plan lag schon bereit. Deshalb sah Alice die Entscheidung der Volturi bereits, ehe Irina sie auslöste. Die Entscheidung war schon getroffen, sie warteten nur auf eine vorgeschobene Rechtfertigung.«
»Wenn die Volturi das Vertrauen missbrauchen, das alle Unsterblichen in sie setzen â¦Â«, murmelte Carmen.
»Spielt das eine Rolle?«, fragte Eleazar. »Wer würde das glauben? Und selbst wenn andere überzeugt werden könnten, dass die Volturi ihre Macht ausnutzen, was würde es bewirken? Niemand kann sich gegen sie wehren.«
»Obwohl einige von uns offenbar verrückt genug sind, es zu versuchen«, sagte Kate leise.
Edward schüttelte den Kopf. »Ihr seid nur als Zeugen hier, Kate. Was immer Aro im Sinn hat, ich glaube nicht, dass er dafür den guten Ruf der Volturi riskieren will. Sollten wir seinen Vorwurf gegen uns entkräften können, wird er gezwungen sein, in Frieden abzureisen.«
»Natürlich«, murmelte Tanya.
Niemand sah überzeugt aus. Einige lange Minuten sagte keiner etwas.
Dann hörte ich das Geräusch von Autoreifen, die vom Asphalt des Highways auf die unbefestigte Auffahrt der Cullens fuhren.
»Oh, Mist, Charlie«, sagte ich. »Vielleicht können die Denalis eine Weile nach oben gehen, bis â¦Â«
»Nein«, sagte Edward, und seine Stimme klang weit weg. Er schaute in die Ferne, starrte ausdruckslos zur Tür. »Das ist nicht dein Vater.« Jetzt sah er mich langsam an. »Alice hat schlieÃlich doch Peter und Charlotte geschickt. Nun denn, alles bereit für die nächste Runde.«
B esuch
In dem riesigen Haus der Cullens waren so viele Gäste; man hätte es kaum für möglich gehalten, dass es bequem sein könnte. Es ging nur, weil die Besucher alle nicht schliefen. Die Mahlzeiten waren jedoch etwas heikel. Unsere Gäste hielten sich so weit wie möglich an die Regeln. Sie machten einen groÃen Bogen um Forks und La Push und jagten nur auÃerhalb des Staates Washington; Edward war ein liebenswürdiger Gastgeber, er verlieh seine Autos, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Mir war bei diesem Kompromiss sehr unwohl zu Mute, wenn ich mir auch einzureden versuchte, dass sie sowieso irgendwo auf der Welt jagen würden.
Jacob regte sich noch mehr auf. Die Werwölfe existierten, um den Verlust von Menschenleben zu verhindern, und wir duldeten wildes Morden nur knapp hinter den Grenzen ihres Territoriums. Doch unter den gegebenen Umständen und weil Renesmee in akuter Gefahr war, hielt er den Mund und starrte lieber wütend zu Boden als auf die Vampire.
Ich wunderte mich, wie selbstverständlich die anderen Vampire Jacob akzeptierten; die Probleme, die Edward prophezeit hatte, blieben aus. Jacob schien für sie mehr oder weniger unsichtbar zu sein, sie betrachteten ihn nicht direkt als ebenbürtig, aber auch nicht als potenzielle Beute. Sie behandelten ihn so,wie Leute, die keine besonderen Tierfreunde sind, die Haustiere ihrer Bekannten behandeln.
Leah, Seth, Quil und Embry sollten fürs Erste zusammen mit Sam laufen. Jacob hätte sich gern zu ihnen gesellt, aber er konnte sich einfach nicht von Renesmee trennen, und Renesmee war
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