Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
Vom Netzwerk:
schob Renesmee auf meinen Rücken und wich weiter zurück, während Kate auf mich zukam. Jetzt hatte ich die Hände frei, und wenn Kate ihre Hände gern behalten wollte, dann blieb sie mir besser fern.
    Kate verstand das vermutlich nicht, weil sie Mutterliebe nie selbst gespürt hatte. Sie hatte wohl nicht gemerkt, wie weit sie meine Grenze bereits überschritten hatte. Ich war so wütend, dass ich alles leicht rotstichig sah und meine Zunge wie brennendes Eisen schmeckte. Die Kraft, die ich normalerweise im Zaum hielt, strömte durch meine Muskeln, und ich wusste, dass ich ihren diamantharten Körper zerbröseln könnte, wenn sie mich dazu trieb.
    Die Wut ließ mich alles viel schärfer empfinden. Sogar die Dehnbarkeit meines Schutzschilds empfand ich jetzt deutlicher – ich spürte, dass er nicht so sehr ein Band war, sondern vielmehr eine zusammenhängende Schicht, ein dünner Film, der mich von Kopf bis Fuß überzog. Während die Wut durch meinen Körper strömte, konnte ich diese Schutzschicht besser erspüren, bekam sie besser zu fassen. Ich dehnte sie um meinenKörper und darüber hinaus, wickelte Renesmee ganz hinein, für den Fall, dass Kate mich erwischte.
    Kate machte noch einen wohlberechneten Schritt auf mich zu, und ein böses Knurren fuhr mir durch die Kehle und die zusammengebissenen Zähne.
    Â»Nimm dich in Acht, Kate«, sagte Edward warnend.
    Kate ging noch einen Schritt weiter, dann machte sie einen Fehler, den sogar jemand so Unerfahrenes wie ich bemerkte. Nur ein kleines Stück von mir entfernt wandte sie den Blick ab, sie schaute von mir zu Edward.
    Renesmee war auf meinem Rücken in Sicherheit, ich setzte zum Sprung an.
    Â»Hörst du irgendetwas von Nessie?«, fragte Kate ihn ruhig und gelassen.
    Â»Nein, gar nichts«, antwortete er. »Jetzt lass Bella ein wenig Zeit, sich zu beruhigen, Kate. Du solltest sie nicht so reizen. Auch wenn man es ihr nicht anmerkt, sie ist erst wenige Monate alt.«
    Â»Wir haben keine Zeit, es auf die sanfte Tour zu versuchen, Edward. Wir müssen sie anstacheln. Wir haben nur ein paar Wochen Zeit, und sie hat das Zeug dazu, uns zu …«
    Â»Halte dich einen Moment zurück, Kate.«
    Kate runzelte die Stirn, nahm Edwards Warnung jedoch ernster als meine.
    Renesmee hatte die Hand an meinem Hals, sie ließ Kates Angriff Revue passieren und zeigte mir, dass Kate nichts Böses im Sinn hatte, dass Daddy dabei war …
    Das konnte mich nicht besänftigen. Noch immer schimmerte alles, was ich sah, blutrot. Doch ich hatte mich besser in der Gewalt und ich sah ein, dass Kate Recht hatte. Die Wut half mir. Unter Druck konnte ich schneller lernen.
    Aber das hieß noch lange nicht, dass es mir Spaß machte.
    Â»Kate«, knurrte ich. Ich legte Edward eine Hand auf den Rücken. Ich spürte meinen Schild immer noch wie eine starke, dehnbare Schicht um Renesmee und mich. Ich dehnte sie noch weiter, bis sie auch Edward umschloss. Nichts deutete auf eine Schwachstelle in dem elastischen Stoff hin, es schien kein Riss zu drohen. Ich keuchte vor Anstrengung, und als ich sprach, klang es eher atemlos als zornig. »Noch mal«, sagte ich zu Kate. »Nur Edward.«
    Sie verdrehte die Augen, huschte jedoch zu Edward und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    Â»Nichts«, sagte Edward. Ich hörte das Lächeln in seiner Stimme.
    Â»Und jetzt?«, fragte Kate.
    Â»Immer noch nichts.«
    Â»Und jetzt?« Diesmal hörte ich die Anstrengung in ihrer Stimme.
    Â»Ãœberhaupt nichts.«
    Kate grunzte und trat einen Schritt zurück.
    Â»Kannst du das sehen?«, fragte Zafrina mit ihrer tiefen, wilden Stimme und schaute uns drei intensiv an. Sie hatte einen merkwürdigen Akzent, an ganz unerwarteten Stellen ging ihre Stimme nach oben.
    Â»Ich sehe nichts, was ich nicht sehen sollte«, sagte Edward.
    Â»Und du, Renesmee?«, fragte Zafrina.
    Renesmee lächelte Zafrina an und schüttelte den Kopf.
    Meine Wut war fast ganz verebbt, ich biss die Zähne zusammen und keuchte noch schneller, als ich versuchte, den Schild weiter zu dehnen; je länger ich ihn hielt, desto schwerer schien er zu werden. Der Druck wurde stärker, er wollte sich zurückziehen.
    Â»Keine Panik«, sagte Zafrina zu der kleinen Gruppe, die mich beobachtete. »Ich möchte nur sehen, wie weit sie es ausdehnen kann.«
    Alle schnappten erschrocken nach Luft –

Weitere Kostenlose Bücher