Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
wildem dunklem Haar â das musste Kachiri sein. Sie hatte die gleichen länglichen GliedmaÃen und Gesichtszüge wie die anderen Amazonen, noch ausgeprägter als diese.
Die Zweite war eine kleine olivfarbene Vampirfrau mit einem langen schwarzen Zopf, der ihr beim Laufen auf den Rücken schlug. Der Blick ihrer tiefburgunderfarbenen Augen huschte nervös über die beiden feindlichen Gruppen.
Und schlieÃlich kam ein junger Mann ⦠nicht ganz so schnell und nicht ganz so flieÃend in seinen Bewegungen. Seine Haut war von einem unglaublich satten dunklen Braun. Mit misstrauischem Blick schaute er auf die Versammlung, seine Augen hatten die Farbe von warmem Teakholz. Seine Haare waren schwarz und auch er trug einen Zopf wie die Frau, wenn auch nicht ganz so lang. Er war wunderschön.
Als er näher kam, schickte ein neues Geräusch Schockwellen durch die Menge der Zuschauer â das Geräusch eines zweiten Herzschlags, beschleunigt durch die Anstrengung.
Alice hüpfte leichtfüÃig über die Ausläufer des letzten Nebels,der an meinem Schild leckte, und blieb elegant neben Edward stehen. Ich berührte ihren Arm, und das Gleiche taten Edward, Esme und Carlisle. Für einen weiteren Willkommensgruà war keine Zeit. Jasper und die anderen folgten ihr durch den Schild.
Die gesamte Wache schaute erwartungsvoll zu, als die Nachzügler ohne Schwierigkeiten die unsichtbare Grenze überschritten. Die Kräftigen unter ihnen wie Felix richteten ihren jetzt plötzlich wieder hoffnungsvollen Blick auf mich. Sie waren sich nicht sicher gewesen, was mein Schild abhielt, aber jetzt sahen sie, dass er einen körperlichen Angriff nicht abwehren konnte. Sobald Aro den Befehl gab, würde ein Ãberraschungsangriff erfolgen, mit mir als einzigem Ziel. Ich überlegte, wie viele Zafrina wohl blenden konnte und wie sehr es die Volturi bremsen würde. Reichte es, damit Kate und Wladimir Jane und Alec aus dem Verkehr ziehen konnten? Das war meine einzige Hoffnung.
Obwohl Edward ganz von dem Coup gefangen schien, den er inszeniert hatte, erstarrte er vor Wut über ihre Gedanken. Er riss sich zusammen und sprach wieder zu Aro.
»Alice hat sich in diesen letzten drei Wochen auf die Suche nach ihren eigenen Zeugen begeben«, sagte er. »Und sie kehrt nicht mit leeren Händen zurück. Alice, möchtest du uns die Zeugen vorstellen, die du mitgebracht hast?«
Caius knurrte. »Die Zeit für Zeugen ist vorbei! Gib deine Stimme ab, Aro!«
Aro hob einen Finger, um seinen Bruder zum Schweigen zu bringen, den Blick auf Aliceâ Gesicht geheftet.
Alice trat leichtfüÃig nach vorn und stellte die Fremden vor. »Dies sind Huilen und ihr Neffe Nahuel.«
Ihre Stimme zu hören ⦠das war, als wäre sie nie weg gewesen.
Caiusâ Blick wurde hart, als Alice das Verwandtschaftsverhältnis zwischen den Neuankömmlingen erwähnte. Die Zeugen der Volturi zischten untereinander. Die Welt der Vampire veränderte sich, das war für alle zu spüren.
»Sprich, Huilen«, befahl Aro. »Lege das Zeugnis ab, für das du hergebracht wurdest.«
Die schlanke Frau schaute unsicher zu Alice. Alice nickte aufmunternd, und Kachiri legte der kleinen Vampirfrau eine schmale Hand auf die Schulter.
»Ich bin Huilen«, verkündete die Frau; sie sprach deutlich, doch mit merkwürdigem Akzent. Als sie weiterredete, begriff ich, dass sie sich gut darauf vorbereitet hatte, ihre Geschichte zu erzählen, dass sie geübt hatte. Sie floss dahin wie ein Kinderreim, den sie auswendig kannte. »Vor eineinhalb Jahrhunderten lebte ich bei meinem Volk, den Mapuche. Meine Schwester hieà Pire. Wegen ihrer hellen Haut hatten unsere Eltern sie nach dem Schnee auf den Bergen benannt. Und sie war sehr schön â zu schön. Eines Tages kam sie heimlich zu mir und erzählte mir von dem Engel, der sie im Wald gefunden und sie nachts besucht hatte. Ich warnte sie.« Huilen schüttelte traurig den Kopf. »Als wären die blauen Flecken auf ihrer Haut nicht Warnung genug. Ich wusste, dass es der Lobishomen aus unseren Legenden war, doch sie wollte nicht hören. Sie war wie verhext.
Als sie sich sicher war, dass das Kind des dunklen Engels in ihr wuchs, sagte sie es mir. Sie wollte weglaufen, und ich versuchte nicht, sie davon abzubringen â ich wusste, dass sogar unsere Eltern überzeugt wären, dass das Kind
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