Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
was? Ha! Das hast du jetzt davon!«
Als ich zu ihnen kam, hatte er die kichernde Kleine am Knöchel gepackt. Sie hatte einen Eimer in einer Hand und ihre Jeans war klatschnass. Sein T-Shirt hatte vorn einen riesigen nassen Fleck.
»Fünf Dollar auf die Kleine«, sagte ich.
»Hi, Jake.«
Claire quiekte und schleuderte ihren Eimer gegen Quils Knie. »Runter, runter!«
Er setzte sie vorsichtig auf die FüÃe und sie kam zu mir gerannt.
»Onka Jay!«
»Wie gehtâs, Claire?«
Sie kicherte. »Quil ist gaaanz nass.«
»Das seh ich. Wo ist deine Mama?«
»Weg, weg, weg«, sagte Claire. »Claire den ganzen Tag mit Quil pielen. Claire nicht nach Hause gehen.« Sie lieà mich los und rannte wieder zu Quil. Er hob sie hoch und setzte sie mit Schwung auf seine Schultern.
»Tja, zwei ist ein anstrengendes Alter, was?«
»Sie ist schon drei«, verbesserte Quil mich. »Du hast die Feier verpasst. Prinzessinnenparty. Ich musste eine Krone aufsetzen, und dann hat Emily vorgeschlagen, dass alle Claires neue Kinderschminke an mir ausprobieren.«
»Oh, wie schade, dass ich da nicht dabei war.«
»Keine Sorge, Emily hat Fotos gemacht. Ehrlich gesagt, seh ich ziemlich cool aus.«
»Du bist echt ein Kindskopf.«
Quil zuckte die Achseln. »Claire hatte ihren SpaÃ. Das war die Hauptsache.«
Ich verdrehte die Augen. Diese geprägten Leute waren schon nervig. In welcher Phase sie auch gerade waren â ob kurz vor der Heirat wie Sam oder geschundener Babysitter wie Quil â, die Zufriedenheit und Gewissheit, die sie permanent ausstrahlten, waren einfach abstoÃend.
Claire begann auf seinen Schultern zu quieken und auf den Boden zu zeigen. »Schöner Stein, Quil! Haben, haben!«
»Welchen, Kleine? Den roten?«
»Nicht rot!«
Quil kniete sich hin â Claire kreischte und zog an seinen Haaren, als wären es Zügel.
»Der blaue hier?«
»Nein, nein, nein â¦Â«, sang die Kleine, ganz begeistert von dem neuen Spiel.
Das Verrückte war, dass Quil genauso viel Spaà hatte wie sie. Er zog nicht so ein Gesicht wie viele der Touristenmütter und -väter â das Wann-ist-endlich-Mittagsschlaf-Gesicht. Keine Mutter und kein Vater spielte mit solcher Hingabe bei allem mit, was ihrem kleinen Quälgeist gerade in den Kopf kam. Einmal sah ich, wie Quil eine geschlagene Stunde »Kuckuck« mit Claire spielte, ohne sich zu langweilen.
Und ich konnte mich noch nicht mal über ihn lustig machen â dafür beneidete ich ihn zu sehr.
Obwohl ich es ziemlich übel für ihn fand, dass er jetzt noch rund vierzehn alberne Jahre vor sich hatte, bis sie in seinem Alter war â für Quil hatte es jedenfalls seine Vorteile, dass Werwölfe nicht älter wurden. Und all die Jahre schienen für ihn gar kein Problem zu sein.
»Quil, denkst du nie daran, dir mal eine Freundin zu suchen?«, fragte ich.
»Hä?«
»Nein, nicht gelb!«, krähte Claire.
»Du weiÃt schon. Ein richtiges Mädchen. Ich meine, nur vorübergehend, weiÃt du? Für die Nächte, in denen du nicht babysitten musst.«
Quil starrte mich mit offenem Mund an.
»Schöner Stein! Schöner Stein!«, schrie Claire, als er nicht weiterriet. Sie schlug ihm mit ihrer kleinen Faust auf den Kopf.
»Tut mir leid, Claire-Bär. Wie wärâs mit dem lila Stein hier?«
»Nein«, kicherte sie. »Nicht lila.«
»Gib mir mal einen Tipp. Bitte, Kleine.«
Claire überlegte. »Grün«, sagte sie schlieÃlich.
Quil starrte auf die Steine und suchte. Er hob vier Steine in unterschiedlichen Grüntönen auf und hielt sie ihr hin.
»Ist er dabei?«
»Ja!«
»Welcher?«
»Alle!«
Sie formte die Hände zu einer Mulde und er schüttete die Steine hinein. Sie lachte und lieà sie ihm auf den Kopf fallen. Er krümmte sich übertrieben, dann stand er auf und ging zum Parkplatz hinauf. Wahrscheinlich befürchtete er, sie könnte inden nassen Sachen anfangen zu frieren. Er war schlimmer als eine überbesorgte Mutter.
»Tut mir leid, wenn ich vorhin aufdringlich war, als ich die Bemerkung mit der Freundin gemacht hab«, sagte ich.
»Nein, das ist schon in Ordnung«, sagte Quil. »Ich war nur irgendwie überrascht. Ich hatte noch gar nicht daran gedacht.«
»Das würde sie bestimmt verstehen. Ich meine,
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