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Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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wenn sie erwachsen ist. Sie wäre sicher nicht sauer darüber, dass du ein Leben hattest, als sie noch in den Windeln lag.«
    Â»Nein, ich weiß. Bestimmt würde sie das verstehen.«
    Weiter sagte er nichts.
    Â»Aber du wirst es nicht machen, oder?«, sagte ich.
    Â»Ich sehe es nicht«, sagte er leise. »Ich kann es mir nicht vorstellen. Ich … nehme einfach niemanden auf diese Weise wahr. Die Mädchen fallen mir gar nicht mehr auf, weißt du? Ich sehe ihre Gesichter nicht.«
    Â»Dann noch die Krone und die Schminke, vielleicht muss Claire sich um ganz andere Konkurrenz Sorgen machen.«
    Quil lachte und warf mir Küsschen zu. »Bist du diesen Freitag frei, Jacob?«
    Â»Das hättest du wohl gern«, sagte ich und schnitt eine Grimasse. »Ja, bin ich aber wirklich.«
    Er zögerte einen Augenblick, dann sagte er: »Denkst du je daran, dir eine Freundin zu suchen?«
    Ich seufzte. Diese Frage hatte ich wohl selbst herausgefordert.
    Â»Jake, vielleicht solltest du echt mal darüber nachdenken, dein Leben zu leben.«
    Das war nicht als Witz gemeint. Seine Stimme klang mitfühlend. Umso schlimmer.
    Â»Ich nehme sie auch nicht wahr, Quil. Ich sehe ihre Gesichter nicht.«
    Quil stimmte in mein Seufzen ein.
    In weiter Ferne, so leise, dass nur wir beide es über die Wellen hinweg hören konnten, stieg ein Heulen aus dem Wald auf.
    Â»Mist, das ist Sam«, sagte Quil. Seine Hände fuhren hoch zu Claire, als wollte er sich vergewissern, dass sie noch da war. »Ich weiß nicht, wo ihre Mutter steckt!«
    Â»Ich gucke mal, was los ist. Wenn wir dich brauchen, geb ich dir Bescheid.« Ich ratterte die Worte nur so herunter. »He, bring sie doch zu den Clearwaters! Wenn nötig, können Sue und Billy auf sie aufpassen. Vielleicht wissen die ja auch, was los ist.«
    Â»Okay – zisch ab, Jake!«
    Ich rannte los, nicht zu dem unbefestigten Weg durch die Büsche, sondern auf kürzestem Weg in den Wald. Ich sprang über das Treibholz, dann raste ich durch die Dornensträucher. Ich spürte die kleinen Risse, als die Dornen mir in die Haut stachen, doch ich achtete nicht darauf. Sie würden verheilt sein, noch ehe ich die Bäume erreicht hatte.
    Ich nahm eine Abkürzung hinter dem Laden vorbei und sauste über den Highway. Jemand hupte mich an. Als ich erst einmal im Schutz der Bäume war, rannte ich schneller, mit größeren Schritten. Wäre ich jetzt auf freiem Feld, würden die Leute mich anstarren. So konnte kein normaler Mensch rennen. Manchmal dachte ich, es wäre vielleicht witzig, an einem Rennen teilzunehmen – an den Vorausscheidungen für Olympia oder so. Es hätte was, die Gesichter der Spitzenathleten zu sehen, wenn ich sie abhängte. Aber bestimmt würden sie beim Dopingtest irgendwas Gruseliges in meinem Blut finden.
    Sobald ich tiefer im Wald war, ohne Straßen und Häuser in der Nähe, blieb ich stehen und stieg aus meinen Shorts. Mitschnellen, geübten Bewegungen rollte ich sie zusammen und befestigte sie an dem Lederband, das ich um den Knöchel trug. Noch während ich es zuband, begann ich mich zu verwandeln. Das Feuer lief bebend meinen Rücken hinunter, ließ meine Arme und Beine zittern. Es dauerte nur eine Sekunde. Die Hitze durchströmte mich, und ich spürte das leise Flirren, das mich in etwas anderes verwandelte. Ich schlug die schweren Pfoten in die überwucherte Erde und streckte in einer einzigen fließenden Bewegung den Rücken.
    Wenn ich so ausgeglichen war wie jetzt, war die Verwandlung ein Kinderspiel. Meine Wut machte mir keine Probleme mehr. Außer wenn sie mir in die Quere kam.
    Eine halbe Sekunde lang erinnerte ich mich an den schrecklichen Moment auf dieser grauenhaften Hochzeit. Da war ich so rasend vor Wut gewesen, dass ich meinen Körper nicht richtig im Griff gehabt hatte. Ich saß in der Falle, zitternd und brennend, unfähig, mich zu verwandeln und das Monster wenige Meter von mir entfernt zu töten. Es war so verwirrend gewesen. Der unbändige Drang, ihn zu töten. Die Angst, sie zu verletzen. Meine Freunde dazwischen. Und als ich dann endlich die gewünschte Gestalt annehmen konnte, hielt der Befehl meines Anführers mich zurück. Die Anordnung des Leitwolfs. Wenn in jener Nacht nur Embry und Quil da gewesen wären, ohne Sam … hätte ich den Mörder dann töten können?
    Ich konnte es

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