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Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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nachkommen, um mich aufzuhalten. Es war zu spät.
    Erst jetzt – als ich sicher sein konnte, dass ich es geschafft hatte – begann ich darüber nachzudenken, was genau ich eigentlich vorhatte. Ich drosselte das Tempo auf dreißig und nahm die Biegungen durch die Bäume vorsichtiger als nötig.
    Ich wusste, dass sie mich kommen hörten, mit Motorrad oder ohne, ein Überraschungsangriff war also ausgeschlossen. Ich konnte meine Absichten nicht verbergen. Sobald ich nah genug war, würde Edward hören, was ich vorhatte. Vielleicht konnte er es jetzt schon. Aber ich dachte mir, es könnte trotzdem funktionieren; sein Ego kam mir zu Hilfe. Er würde auf jeden Fall allein gegen mich kämpfen wollen.
    Also würde ich einfach hineingehen, um den von Sam so hoch geschätzten Beweis mit eigenen Augen zu sehen und Edward dann zum Duell aufzufordern.
    Ich schnaubte. Das Theatralische daran würde dem Blutsauger wahrscheinlich sogar gefallen.
    Wenn ich mit ihm fertig war, würde ich mir möglichst viele von den anderen vorknöpfen, bevor sie mich kaltmachten. Hm – ich fragte mich, ob mein Tod für Sam wohl Anlass genug wäre.Womöglich würde er sagen, es geschähe mir ganz recht. Um seinen Lieblingsblutsauger nicht zu vergrätzen.
    Die Auffahrt mündete in die Wiese vor dem Haus und der Geruch schlug mir ins Gesicht wie eine faulige Tomate. Bah. Stinkende Vampire. Mein Magen revoltierte. So konnte ich den Gestank kaum aushalten – ungemildert von Menschengeruch wie letztes Mal, als ich hier war –, wenn es auch weniger schlimm war, als wenn ich ihn mit meiner Wolfsnase riechen müsste.
    Ich wusste nicht, was ich erwartet hatte, aber es gab keine Spur von Leben um die große weiße Gruft herum. Obwohl sie natürlich wussten, dass ich hier war.
    Ich schaltete den Motor aus und lauschte in die Stille. Jetzt hörte ich angespanntes, wütendes Gemurmel hinter der großen Flügeltür. Es war jemand zu Hause. Ich hörte meinen Namen und lächelte, es freute mich, dass ich sie ein wenig in Aufregung versetzte.
    Ich holte einmal ganz tief Luft – drinnen konnte es nur schlimmer werden – und sprang mit einem Satz die Verandatreppe hoch.
    Bevor ich an die Tür klopfen konnte, wurde sie schon geöffnet und der Doktor stand vor mir, sein Blick war ernst.
    Â»Hallo, Jacob«, sagte er, ruhiger, als ich erwartet hätte. »Wie geht es dir?«
    Ich atmete durch den Mund ein. Der Gestank, der aus dem Haus strömte, war penetrant.
    Ich war enttäuscht, dass Carlisle die Tür geöffnet hatte. Es wäre mir lieber gewesen, Edward wäre an die Tür gekommen und hätte seine Reißzähne gezeigt. Carlisle war so … menschlich irgendwie. Vielleicht lag das an den Hausbesuchen, die er im letzten Frühjahr bei mir gemacht hatte, als es mich so schwer erwischt hatte. Jedenfalls war es mir unangenehm, ihm in dem Bewusstsein ins Gesicht zu sehen, dass ich ihn töten würde, wenn ich die Gelegenheit dazu hätte.
    Â»Ich hab gehört, dass Bella lebend zurückgekommen ist«, sagte ich.
    Â»Schon, Jacob, aber der Moment ist ein wenig ungünstig.« Auch Carlisle schien sich in seiner Haut nicht wohl zu fühlen, aber anders, als ich erwartet hatte. »Könntest du ein andermal wiederkommen?«
    Ich starrte ihn entgeistert an. Bat er mich, das tödliche Duell auf eine passendere Gelegenheit zu verschieben?
    Und da hörte ich Bellas Stimme, brüchig und rau, und ich konnte an nichts anderes mehr denken.
    Â»Warum nicht?«, fragte sie jemanden. »Haben wir auch vor Jacob Geheimnisse? Wozu soll das gut sein?«
    Ihre Stimme war anders, als ich erwartet hatte. Ich versuchte mir die Stimmen der jungen Vampire in Erinnerung zu rufen, gegen die wir im Frühjahr gekämpft hatten, aber ich hatte nur ihr Knurren wahrgenommen. Vielleicht hatten die Neugeborenen noch nicht so durchdringende, klingelnde Stimmen wie die älteren. Vielleicht waren junge Vampire immer heiser.
    Â»Komm doch rein, Jacob«, krächzte Bella etwas lauter.
    Carlisle machte schmale Augen.
    Ich fragte mich, ob Bella wohl Durst hatte. Auch meine Augen wurden schmal.
    Â»Entschuldigen Sie«, sagte ich zum Doktor und ging an ihm vorbei. Das war schwer – es lief all meinen Instinkten zuwider, einem von ihnen den Rücken zuzuwenden. Aber es war nicht unmöglich. Wenn es so etwas wie einen

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