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Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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über ihn als er umgekehrt über mich. Denn ich war dazu geboren, ihn anzuführen.
    Ich werde mich zwischen dich und die Cullens stellen. Ich werde nicht zusehen, wie das Rudel Unschuldige  – es war schwer, dieses Wort auf Vampire anzuwenden, aber es stimmte – tötet. Dafür ist das Rudel zu schade. Führ sie auf den richtigen Weg, Sam.
    Ich kehrte ihm den Rücken zu, und die Luft um mich herum wurde von einem mehrstimmigen Geheul zerrissen.
    Ich grub die Krallen in die Erde und floh vor dem Tumult, den ich ausgelöst hatte. Ich hatte nicht viel Zeit. Leah könnte mich als Einzige einholen, aber ich hatte einen Vorsprung.
    Das Heulen wurde schwächer, aber ich konnte es noch deutlich durch die stille Nacht hören – das beruhigte mich. Sie waren noch nicht hinter mir her.
    Ich musste zu den Cullens, bevor die Wölfe sich aufrafften und mich stoppen konnten. Wenn die Cullens gewarnt waren, würde Sam vielleicht doch noch einmal über das Ganze nachdenken, ehe es zu spät war. Ich raste zu dem verhassten weißen Haus und ließ mein Zuhause hinter mir. Ich hatte kein Zuhause mehr. Ich hatte ihm den Rücken gekehrt.
    Der Tag hatte begonnen wie jeder andere. Ich war beim verregneten Sonnenaufgang von der Patrouille nach Hause gekommen, hatte mit Billy und Rachel gefrühstückt, irgendwelchen Mist im Fernsehen geguckt, mit Paul gezankt … Wie konnte sich alles so vollkommen ändern, so surreal werden? Auf einmal stand die Welt kopf und ich war hier, mutterseelenallein, ein Leitwolf, der keiner sein wollte, von meinen Brüdern abgeschnitten, weil ich die Vampire über sie stellte.
    Das Geräusch, das ich gefürchtet hatte, durchbrach meine verworrenen Gedanken – ich hörte den Aufprall großer, weicher Pfoten auf dem Boden, die mir nachkamen. Ich warf mich nach vorn und sauste durch den schwarzen Wald. Ich brauchte nur so nah heranzukommen, dass Edward die Warnung in meinem Kopf hörte. Allein würde Leah es nicht schaffen, mich aufzuhalten.
    Und dann nahm ich die Stimmung der Gedanken hinter mir wahr. Nicht Wut, sondern Begeisterung. Der Wolf hinter mir jagte mich nicht … er folgte mir.
    Meine Schritte verloren ihren Schwung. Zweimal stolperte ich, bis ich den Rhythmus wiederfand.
    Warte. Ich hab nicht so lange Beine wie du.
    SETH ! Was fällt dir ein? Geh nach Hause!
    Er gab keine Antwort, doch ich spürte seine Erregung, während er weiter hinter mir herlief. Ich konnte durch seine Augen hindurchblicken wie er durch meine. Für mich war es eine trostlose Nacht. Für ihn war sie voller Verheißung.
    Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich meinen Schritt verlangsamt hatte, als er plötzlich an meiner Seite war und neben mir herlief.
    Das ist kein Scherz, Seth! Das hier ist kein Ort für dich. Verschwinde.
    Der schlaksige hellbraune Wolf schnaubte. Ich geb dir Deckung, Jacob. Ich glaube, du hast Recht. Und ich werde mich nicht hinter Sam stellen, wenn …
    O ja, und ob du dich hinter Sam stellen wirst! Beweg deinen pelzigen Hintern zurück nach La Push und mach gefälligst, was Sam sagt.
    Nein.
    Hau ab, Seth!
    Ist das ein Befehl, Jacob?
    Seine Frage brachte mich ins Schleudern. Ich blieb stehen, meine Krallen bohrten Furchen in den matschigen Boden.
    Ich erteile niemandem Befehle. Ich sage dir nur, was du sowieso schon weißt.
    Er sank neben mir auf die Hinterläufe. Ich sag dir mal, was ich weiß – ich weiß, dass es furchtbar still ist. Ist dir das schon aufgefallen?
    Ich blinzelte. Ich peitschte unruhig mit dem Schwanz, als ich begriff, was er damit sagen wollte. In gewisser Hinsicht war es überhaupt nicht still. Noch immer war das Heulen zu hören, weit weg im Westen.
    Sie haben sich nicht zurückverwandelt , sagte Seth.
    Das wusste ich. Das Rudel war in höchster Alarmbereitschaft. Sie dachten gemeinsam, um die Sache von allen Seiten zu beleuchten. Aber ich konnte nicht hören, was sie dachten. Ich hörte nur Seth. Sonst niemanden.
    Scheint so, als wären verschiedene Rudel nicht miteinander verbunden. Tja. Das haben unsere Väter wohl nicht gewusst. Weil es bisher ja auch keinen Grund für getrennte Rudel gab. Waren nie genug Wölfe da. Wahnsinn. Es ist echt still. Irgendwie unheimlich. Aber auch ganz schön, findest du nicht? War bestimmt einfacher damals für Ephraim, Old Quil und Levi. Nicht immer so ein Gequassel, wenn man nur zu dritt ist. Oder zu

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