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Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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geboren, vor ihm auf die Knie zu gehen.
    In der Sekunde, da ich mein Geburtsrecht annahm, fielen die Fesseln von mir ab.
    Ich spürte, wie etwas in mir wuchs, zum einen Freiheit, zum anderen eine eigenartige, hohle Kraft. Hohl, weil ein Leitwolf erst durch das Rudel seine Kraft verliehen bekommt, und ich hatte kein Rudel. Für einen Augenblick überflutete mich ein Gefühl der Einsamkeit.
    Ich gehörte nicht mehr zu diesem Rudel.
    Doch ich war stark und entschlossen, als ich zu Sam ging, der mit Paul und Jared Pläne schmiedete. Er drehte sich zu mir um, als er mich kommen hörte, die schwarzen Augen schmal.
    Nein , sagte ich wieder.
    Er hörte es sofort, hörte an dem Doppelklang meiner Stimme, welche Entscheidung ich getroffen hatte.
    Mit einem erschrockenen Aufschrei sprang er einen halben Schritt zurück.
    Jacob? Was hast du getan?
    Ich werde dir nicht folgen, Sam. Nicht in einer Sache, die so verkehrt ist.
    Fassungslos starrte er mich an. Du willst … du willst deine Feinde über deine Familie stellen?
    Sie sind nicht  – ich schüttelte den Kopf, wie um meine Gedanken zu ordnen –, sie sind nicht unsere Feinde. Das waren sie nie. Aber das habe ich erst erkannt, als ich ernsthaft darüber nachdachte, sie zu vernichten.
    Dir geht es nicht um sie, knurrte er. Dir geht es um Bella. Sie war nie für dich bestimmt, sie hat sich nie für dich entschieden, und trotzdem hörst du nicht auf, dein Leben für sie zu zerstören!
    Das waren harte Worte, und sie waren wahr. Ich nahm einen tiefen Atemzug, sog die Worte ein.
    Vielleicht hast du Recht. Aber du bist derjenige, der ihretwegen das Rudel zerstört, Sam. Egal, wie viele heute Nacht überleben, an ihren Händen wird Blut kleben.
    Wir müssen unsere Familien beschützen!
    Ich weiß, was du beschlossen hast, Sam. Aber du entscheidest nicht für mich, jetzt nicht mehr.
    Jacob, du kannst dem Stamm nicht den Rücken kehren.
    Ich hörte den Doppelklang seiner Stimme, ein Befehl vom Leitwolf, doch er hatte jetzt kein Gewicht mehr. Er betraf mich nicht länger. Sam biss die Zähne zusammen, versuchte mich zu einer Antwort zu zwingen.
    Ich starrte in seine zornigen Augen. Ephraim Blacks Sohn ist nicht dazu geboren, Levi Uleys Sohn zu gehorchen.
    War’s das dann, Jacob Black? Er sträubte das Nackenfell und fletschte die Zähne. Paul und Jared knurrten und nahmen eine drohende Haltung an. Selbst wenn du mich besiegst, das Rudel wird dir niemals folgen!
    Jetzt machte ich einen Satz zurück und jaulte überrascht auf.
    Dich besiegen? Ich will gar nicht gegen dich kämpfen, Sam.
    Was hast du dann vor? Ich werde das Feld nicht räumen, damit du auf Kosten des Stammes die Vampirbrut beschützen kannst.
    Ich sage ja gar nicht, dass du das Feld räumen sollst.
    Wenn du ihnen befiehlst, dir zu folgen …
    Ich werde niemals jemandem den Willen brechen.
    Sein Schwanz schlug hin und her, er zuckte zurück vor dem Urteil, das in meinen Worten lag. Dann ging er einen Schritt auf mich zu, so dass wir Fuß an Fuß standen, seine gebleckten Zähne nur wenige Zentimeter von meinen entfernt. Bis zu diesem Augenblick war mir nicht aufgefallen, dass ich inzwischen größer war als er.
    Es kann nur einen Leitwolf geben. Das Rudel hat mich gewählt. Willst du uns heute Nacht auseinanderreißen? Willst du auf deine Brüder losgehen? Oder willst du diesen Wahnsinn beenden und wieder zu uns gehören? In jedem Wort schwang der Befehl mit, aber er konnte mich nicht mehr berühren. Pures Leitwolfblut floss durch meine Adern.
    Jetzt begriff ich, weshalb es immer nur einen Leitwolf in einem Rudel gab. Mein Wolfs-Ich nahm die Herausforderung an. Ich spürte, wie der Instinkt, meinen Anspruch zu verteidigen, in mir die Oberhand gewann. Wie sich alles in mir straffte für den Kampf um die Vormachtstellung.
    Ich nahm all meine Energie zusammen, um das zu verhindern. Ich wollte keinen sinnlosen, zerstörerischen Kampf mit Sam. Auch wenn ich mich jetzt von ihm lossagte, so war er doch immer noch mein Bruder.
    Es kann in diesem Rudel nur einen Leitwolf geben. Das zweifle ich gar nicht an. Ich will nur meinen eigenen Weg gehen.
    Gehörst du jetzt zu einem Vampirzirkel , Jacob?
    Ich zuckte zusammen.
    Ich weiß nicht, Sam. Aber eins weiß ich …
    Er schrak zurück, als er den Doppelklang des Leitwolfs in meiner Stimme hörte. Ich hatte mit meiner Stimme mehr Macht

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