Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht
trösten?
Während wir uns diesen Ãngsten stellten, verschmolzen meine Gedanken allmählich mit denen der anderen, wir dachten einstimmig. Automatisch rappelte ich mich auf und schüttelte mein Fell.
Embry und Quil schnaubten erleichtert. Quil stupste mich einmal mit der Nase in die Seite.
Ihre Gedanken waren erfüllt von der Herausforderung, von unserer Aufgabe. Gemeinsam erinnerten wir uns an die Nächte, in denen wir den Cullens bei der Vorbereitung auf den Kampf gegen die Neugeborenen zugeschaut hatten. Emmett Cullen war der Stärkste, doch mit Jasper würden wir gröÃere Probleme haben. Er bewegte sich wie ein Blitz â Kraft, Geschwindigkeit und Gefahr in einer Person. Wie viele Jahrhunderte Erfahrung hatte er? So viel, dass der Rest der Familie Cullen sich von ihm unterweisen lieÃ.
Ich kann die Spitze übernehmen, wenn du lieber an der Flanke kämpfen willst , bot Quil mir an. Quil war stärker als die anderen von gespannter Erwartung erfüllt. Als er damals bei Jaspers Einweisung zugeschaut hatte, hätte er sich für sein Leben gern mit den Vampiren gemessen. Für ihn war es ein Wettkampf, obwohl er wusste, dass sein Leben auf dem Spiel stand. Paul war genauso und auch Collin und Brady, die beiden Jüngeren, die noch nie bei einem Kampf dabei gewesen waren. Für Seth wäre es vermutlich ebenso gewesen â wären die Gegner nicht seine Freunde.
Jake? Quil stieà mich an. Sollen wir tauschen?
Ich schüttelte nur den Kopf. Ich konnte mich nicht konzentrieren â der Zwang, die Anweisungen zu befolgen, fühlte sich so an, als wären lauter Marionettenfäden in meine Muskeln eingehakt. Einen Fuà vor, jetzt den anderen.
Seth trottete hinter Collin und Brady her â Leah hatte in ihrer Gruppe die Führung übernommen. Sie lieà Seth links liegen, während sie mit den anderen Pläne schmiedete, und ich sah ihr an, dass sie ihn bei dem Kampf am liebsten auÃen vor lassen würde. Ihre Gefühle für den jüngeren Bruder hatten etwas Mütterliches. Ihr wäre es lieb gewesen, wenn Sam ihn nach Hause geschickt hätte. Seth merkte nichts von Leahs Zweifeln. Auch er musste sich an die Marionettenfäden gewöhnen.
Vielleicht, wenn du den Widerstand aufgibst ⦠, flüsterte Embry.
Konzentrier dich einfach auf unsere Aufgabe. Die GroÃen. Wir können sie ausschalten. Die gehören uns! Quil sprach sich Mut zu wie vor einem entscheidenden Match.
Ich merkte, wie leicht das war â nur an meine Aufgabe zu denken. Die Vorstellung, Jasper und Emmett anzugreifen, machte mir nichts aus. Wir waren schon früher einmal nahe dran gewesen. Ich hatte sie lange als Feinde betrachtet. Das konnte ich jetzt wieder tun.
Ich musste nur vergessen, dass sie dasselbe beschützten, was auch ich beschützen würde. Ich durfte nicht daran denken, weshalb ich ihnen den Sieg wünschen könnte â¦
Jake , sagte Embry warnend. Lass dich nicht ablenken.
Meine FüÃe bewegten sich schleppend, sie wehrten sich gegen die Fäden.
Es hat keinen Zweck, dagegen anzukämpfen , flüsterte Embry.
Er hatte Recht. Am Ende musste ich doch tun, was Sam verlangte, wenn er entschlossen war mich zu zwingen. Und das war er. Ganz offensichtlich.
Es gab einen guten Grund dafür, dass der Leitwolf eine solche Autorität hatte. Selbst ein so starkes Rudel wie unseres hatte ohne Anführer keine besondere Kraft. Wir mussten uns gemeinsam bewegen, gemeinsam denken, wenn wir etwas erreichen wollten. Also brauchte der Rumpf einen Kopf.
Aber wenn Sam nun falschlag? Keiner konnte eingreifen. Keiner konnte seine Entscheidung anzweifeln.
Mit einer Ausnahme.
Und da war er â der Gedanke, den ich niemals hatte denkenwollen. Doch jetzt, da meine Beine an Fesseln hingen, begriff ich erleichtert, dass es eine Ausnahme gab â mehr als erleichtert, voll wilder Freude.
Niemand konnte die Entscheidung des Leitwolfs anzweifeln â auÃer mir.
Ich hatte mir meine Sporen noch nicht verdient. Aber gewisse Dinge waren mir in die Wiege gelegt worden, auf die ich bisher keinen Anspruch erhoben hatte.
Ich hatte nie der Anführer des Rudels sein wollen. Ich wollte es auch jetzt nicht. Ich wollte nicht, dass die Verantwortung für uns alle auf meinen Schultern lastete. Das konnte Sam besser, als ich es je können würde.
Aber heute Nacht beging er einen Fehler.
Und ich war nicht dazu
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