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Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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muss nicht gehen. Ich kann auch bleiben …«
    Â»Mmm.«
    Eine Weile blieb es still bis auf das Hämmern meines Herzens, den unregelmäßigen Rhythmus unseres rauen Atems und das Flüstern unserer Lippen, die sich in vollkommener Harmonie bewegten.
    Manchmal war es ganz leicht zu vergessen, dass ich einen Vampir küsste. Nicht weil er gewöhnlich oder menschlich gewirkt hätte – nie vergaß ich auch nur eine Sekunde lang, dass der, den ich in den Armen hielt, mehr Engel war als Mensch –, sondern weil er mir das Gefühl gab, es sei das Selbstverständlichste von der Welt, dass seine Lippen meine berührten, mein Gesicht, meinen Hals. Er behauptete, er sei über die Versuchung, die mein Blut einmal für ihn bedeutet hatte, längst hinweg, und die Vorstellung, mich zu verlieren, habe ihn von jedem Verlangen danach geheilt. Doch ich wusste, dass der Geruch meines Bluts ihn immer noch quälte – ihm in der Kehle brannte, als würde er Flammen einatmen.
    Ich schlug die Augen auf und sah, dass er mich ansah. Es war verrückt, dass er mich so anschaute. Als wäre ich der Hauptgewinn, nicht diejenige, die das große Los gezogen hatte.
    Einen Moment lang trafen sich unsere Blicke; und ich meinte durch seine goldenen Augen bis auf den Grund seiner Seele schauen zu können. Es kam mir lächerlich vor, dass die Existenz seiner Seele je in Frage gestanden hatte, auch wenn er ein Vampir war. Er hatte die schönste Seele der Welt, sie war noch schöner als sein funkelnder Verstand, sein unvergleichliches Gesicht, sein göttlicher Körper.
    Er erwiderte meinen Blick, als könnte auch er meine Seele sehen und als gefiele ihm das, was er sah.
    Doch meine Gedanken konnte er nicht lesen, anders als die aller anderen. Ich wusste nicht, woran es lag – irgendein seltsamer Defekt schien mein Gehirn immun zu machen gegen die außergewöhnlichen und schrecklichen Sachen, zu denen manche Vampire fähig waren. (Allerdings war nur mein Geist immun; mein Körper war nicht gefeit gegen die besonderen Fähigkeiten von Vampiren.) Doch ich war sehr dankbar für diese wie auch immer geartete Störung in meinem Gehirn, die meine Gedanken vor Edward verbarg. Allein die Vorstellung, es könnte anders sein, war zu peinlich.
    Ich zog sein Gesicht zu mir heran.
    Â»Ich bleibe«, murmelte er kurz darauf.
    Â»Nein, nein. Es ist dein Junggesellenabschied. Da musst du hin.«
    Während ich das sagte, fasste ich gleichzeitig mit der rechten Hand fest in sein bronzefarbenes Haar und verstärkte mit der linken den Griff in seinem Nacken. Seine kühlen Hände streichelten mein Gesicht.
    Â»Junggesellenabschiede sind etwas für jene, die ihrer Zeit als Alleinstehende nachtrauern. Ich dagegen könnte es gar nicht eiliger haben, meine hinter mir zu lassen. Es ist also ganz sinnlos.«
    Â»Stimmt.« Mein Atem strömte gegen die winterkalte Haut seiner Kehle.
    Das hier kam meinem Paradies schon ziemlich nahe. Charlie schlief nichtsahnend in seinem Zimmer, was fast so gut war wie allein zu sein. Edward und ich lagen zusammen auf meinem Bett, so sehr ineinander verschlungen, wie es die dicke Decke zuließ, in die ich eingemummelt war wie in einen Kokon. Ich fand es grässlich, dass wir die Decke brauchten, aber es zerstörte die Romantik, wenn ich anfing mit den Zähnen zu klappern. Und wenn ich mitten im August die Heizung einschaltete, würde es Charlie auffallen …
    Nun ja, auch wenn ich dick eingepackt sein musste, Edwards T-Shirt lag jedenfalls auf dem Boden. Ich konnte es immer noch nicht fassen, wie vollkommen sein Körper war – weiß, kühl und glatt wie Marmor. Ich ließ meine Hand über seine steinharte Brust wandern, fuhr über seinen flachen Bauch und gab mich meinem Staunen hin. Ein leichter Schauer lief über seinen Körper und wieder fand sein Mund meinen. Vorsichtig stieß ich mit der Zungenspitze gegen seine spiegelglatte Lippe, und er seufzte. Kalt und köstlich strömte sein süßer Atem über mein Gesicht.
    Ich spürte, wie er sich langsam von mir löste – das war seine automatische Reaktion, sobald er fürchtete, wir würden zu weit gehen, eine Art Reflex, wenn er eigentlich am liebsten weitermachen würde. Den größten Teil seines Lebens hatte Edward auf körperliche Lust verzichtet. Wenn er es jetzt zu ändern versuchte, machte ihm das große Angst, das wusste

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