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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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der Zugang zu einem anderen Teil der Welt hatte.
    Einem Teil, der jetzt dem Angriff des Weltenfressers ausgesetzt war.
    Ein anderes Weltverständnis. Neues, anderes Wissen. Vielleicht sogar einen Hinweis darauf, wie man die zerschlagenen Stücke ihrer Welt wieder zusammenfügen konnte. Vorausgesetzt, es würde eines Tages sicher sein, die Stücke wieder zusammenzufügen.
    »Mutter, ich brauche deine Küchenschere«, sagte Glorianna.
    Während Nadia die Schere holte, löste Glorianna das blaue Band und teilte das Haarbüschel in zwei Strähnen. »Da Lee und ich diejenigen sind, die diese Resonanz wiedererkennen würden, denke ich, wir sollten beide einen Teil der Haare bekommen.«
    »Ich fühle jetzt nichts mehr«, sagte Lee. »Ich scheine meinen Teil damit erfüllt zu haben, sie ins Haus zu bringen.«
    Sie fühlte jetzt ebenfalls nichts mehr in dem Haar, doch Ephemera hatte es hierher gebracht, so wie die Welt ihr den schalenförmigen Stein und den Silberarmreif gebracht hatte.
    Nadia gab ihr die Küchenschere. Glorianna schnitt das blaue Band in vier Stücke.
    Als die beiden Haarsträhnen oben fest zusammengebunden waren, sagte Lynnea: »Wir sollten es flechten. Dann können Lee und du es leichter mitnehmen.«
    Glorianna hielt die beiden Strähnen hoch, sah Lynnea und Nadia an und verdrehte dann die Augen wegen der vier Männer, die unter dem Tisch verlegen mit den Füßen scharrten.
    »Warum geht ihr vier nicht raus und schnappt ein bisschen frische Luft«, sagte Nadia. »Ich habe einen Eintopf auf dem Herd, der bald so weit ist. Lynnea und Glorianna können mir helfen, das Essen fertig zu machen, und dann freuen wir uns alle über ein bisschen angenehme Gesellschaft.«
    Am Tisch herrschte auffällige Bewegungslosigkeit. Schließlich sagte Lee: »Du willst, dass wir aus der Küche verschwinden?«
    »Ja, Schatz«, erwiderte Nadia. »Ich will, dass ihr alle  aus der Küche verschwindet.«
    Sebastian wandte sich an Lynnea
    »Ist das in Ordnung«?, fragte er und berührte sanft mit den Lippen Lynneas Schläfe.
    »Sei nicht so ein Collie, Sebastian«, sagte Lee, als er aus der Küche ging.
    Glorianna kicherte. Sie konnte sich nicht zurückhalten. Und es half auch nichts, dass Lynnea vor Anstrengung, nicht zu lachen, rot wurde, und Nadia, die einen bewundernswerten Grad der Selbstbeherrschung an den  Tag legte, einfach nur das Haarbüschel anstarrte, anstatt es zu flechten.
    »Das hat er jetzt schon das zweite Mal zu mir gesagt«, sagte Sebastian und warf den drei Frauen einen mürrischen Blick zu, als er Jeb und Yoshani aus der Küche folgte.
    Glorianna blickte kurz über ihre Schulter. »Du glaubst doch nicht, Lee wird Sebastian wirklich sagen, was es bedeutet, oder?«
    »Natürlich nicht«, sagte Nadia, flocht rasch die zwei Haarsträhnen und band sie unten mit den anderen zwei Stücken des Bands zusammen. »Jeb wird es tun.«
    Sie lachte. »Er passt wirklich gut zu uns, nicht wahr?«
    Nadia sah aus dem Fenster und lächelte. »Ja, das tut er.«
     »Also, was heißt es?«, fragte Sebastian, sobald die vier Männer draußen zusammenstanden.
    Lee zuckte zusammen. Er hätte es besser wissen sollen, als es zweimal zu sagen. »Es ist nur ein Sprichwort.«
    »Ein Sprichwort hat gewöhnlich eine Bedeutung«, sagte Yoshani.
    Ein heiliger Mann zu sein, bedeutet wohl nicht immer, hilfreich zu sein, dachte Lee.
    Sebastian blickte Lee mit drohend zusammengezogenen Brauen an, dann drehte er sich ruckartig herum und sah zu Jeb.
    Jeb kratzte sich am Kopf und zuckte mit den Schultern. »Ich hab das Sprichwort vorher selber noch nicht gehört, aber ein Collie ist ein Hütehund. Beschützt eine Herde Schafe und sorgt dafür, dass keins verloren geht.«
    Sebastian fuhr wieder herum und sah Lee ins Gesicht. »Du vergleichst mich mit einem Hund?«
    »Ein Beschützer«, sagte Lee. »Ich meine nur, du hast ein bisschen viel Beschützerinstinkt.«
    »Mach dich nicht über den Jungen lustig, Lee«, sagte  Jeb und klopfte Sebastian freundschaftlich auf die Schulter. »Er übt nur schon mal, ein guter Vater zu sein.«
    Lee sah zu, wie alle Farbe aus Sebastians Gesicht wich.
    »Vater?«, sagte Sebastian, und seine Stimme stieg beinahe zu einem Quietschen an.
    »Vater? Ist sie …? Haben wir …? Wie?«
    »Ich dachte, er sei ein Inkubus«, sagte Yoshani.
    »Das behauptet er auch«, erwiderte Jeb.
    »Sollte er nicht wissen, wie Kinder gemacht werden?«
    »Das sollte man meinen.«
    Das ist der Alkohol, dachte Lee. Das ist der Whisky, den ich im

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