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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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sagte Sebastian.
    »Das ist sie auch«, pflichtete sie ihm bei. »Ich habe dich nur daran erinnert.«
    Hinge sein Leben nicht von Sebastians Stimmung ab,  hätte er das häusliche Zwischenspiel wirklich amüsant gefunden.
    Die Frau sah Michael an. »Du bist hergekommen, um deine Schwester zu finden.«
    »Ich bin durch einen Fehler hergekommen«, erwiderte er.
    »Niemand kommt durch einen Fehler in den Pfuhl. Durch Zufall, ja, aber nicht durch einen Fehler.«
    Michael nickte, um zu zeigen, dass er den Unterschied verstand. »Dann durch Zufall.«
    »Die Nachtschwärmer haben ihn über die Grenzlinie gebracht, damit er dich trifft«, sagte Addison hinter Michael.
    »Warum?«, fragte Sebastian.
    »Ich suche nach der Lösung eines Rätsels«, antwortete Michael. Es war nun kein richtiges Rätsel mehr, da er bereits herausgefunden hatte, dass »Belladonna« eine Frau war, doch wenn er das Interesse der Leute an dem Grund, aus dem er hier war, fesseln könnte, wäre er vielleicht in der Lage, sich aus dem ganzen Schlamassel herauszureden.
    »Du sagtest, du seiest auf der Suche nach deiner Schwester«, sagte die Frau und trat zur Seite, sodass sie nicht länger vor Sebastians rechter Hand stand.
    Verdammte Dunkelheit, diese Leute waren Fremden gegenüber zu misstrauisch, um sich von irgendetwas fesseln zu lassen. Und wenn die Frau seinen Grund, sie zu packen, nicht mehr glaubte … Er hatte das Gefühl, Sebastian könnte ihn gleich hier auf der Straße kaltblütig erschlagen, und niemand würde ein Wort darüber verlieren.
    »Ich suche tatsächlich nach meiner Schwester«, sagte er und legte all seine Überzeugungskraft in seine Stimme, »und nach der Lösung dieses Rätsels. Ich glaube, das eine zu finden, ist die einzige Möglichkeit, auch das andere zu finden.«
    Sebastian starrte ihn an. »Wie lautet das Rätsel?«
    »Die Hoffnung des Herzens liegt in Belladonna.«
    Er erwartete keine Reaktion, und so war er sich nicht  sicher, was es bedeutete, dass Sebastian nach hinten taumelte, als hätte ihm gerade jemand eine Faust in die Rippen gerammt.
    »Wer bist du?«, fragte Sebastian.
    »Michael. Der Magier.«
    Darauf erfolgte keine Reaktion. Vielleicht hätte es ihm einen kleinen Vorteil verschafft, wenn sie ihn ein wenig gefürchtet hätten. Dann wiederum war er sich nicht sicher, ob seine Fähigkeiten an die »tödliche Magie« heranreichten, über die Sebastian verfügte.
    »Ich bin Sebastian Rechtsbringer«, sagte Sebastian. »Das hier ist meine Frau, Lynnea.« Er neigte den Kopf zur Seite, um auf den blonden Mann zu deuten. »Und das ist Teaser.«
    Michael nickte Lynnea zu, dann dem blonden Mann, der ihm einen abschätzenden Blick zuwarf, bevor er an seinen Tisch zurückkehrte.
    Sebastian berührte Lynnea sanft an der Schulter. »Warum räumst du nicht diesen Tisch da hinten ab und bittest Philo, uns etwas zu essen zu bringen?«
    »Am besten, wir setzen uns in Windrichtung«, murmelte Michael und zupfte an seinem Hemd. Da alles, was er besaß, im Sumpf gelandet war, roch auch alles wie der Sumpf. »Ich wäre sehr dankbar für etwas zu essen. Und für etwas Warmes zu trinken. Und etwas Wasser.«
    Die Gäste am ausersehenen Tisch wurden an einen anderen gesetzt, und Michael bemerkte, dass sich niemand über den Platzwechsel beschwerte, zumindest nicht laut. Er wusch sich die Hände in der Schüssel mit warmem Wasser, die ihm angeboten wurde, froh darüber, dass zumindest seine Finger wieder sauber waren. Das Getränk, Lynnea nannte es Kaffee, war heiß und stark, und erst als er es trank, bemerkte er, wie müde und durchgefroren er wirklich war.
    »Ich nehme an, du willst die ganze Geschichte hören«, sagte Michael, nachdem Lynnea das Essen gebracht  hatte - sämiger Eintopf, Scheiben frischen Brotes, großzügig mit Butter bestrichen, Schafskäse und ein paar runde, schwarze Früchte in einer eigenen kleinen Schale.
    »Sei vorsichtig, wenn du in die Oliven beißt,« sagte Sebastian und deutete auf die kleine Schale. »Sie haben Steine. Iss, solange es warm ist. Dann höre ich zu.«
    Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Er machte sich über die Mahlzeit her, doch während er aß, beobachtete er die Straße und die Leute. Es war ein seltsamer Ort. Er hatte etwas Schäbiges an sich, das ihn an die Straßen im Hafenviertel Kendalls erinnerte, und sicherlich gab es genügend Tavernen …
    Eine wunderschöne Frau schlenderte in Richtung ihres Tisches, warf ihm einen abschätzenden Blick und dann ein offensichtlich

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