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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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eintauschen.«
    Michael starrte das Moorherz an. »Was für Fleisch?«
    Der Nachtschwärmer zuckte mit den Schultern.
    »Was für Fleisch?«, fragte Michael. Herrin des Lichts, hab Erbarmen! Würden sie irgendeinen armen Narren zu diesen Wachsteinen zerren und ihn den Nachtschwärmern übergeben? Meinten die Nachtschwärmer eine Frau … oder ein Kind? »Ich gehe nicht weiter, bis ich weiß, was für Fleisch das sein soll.« Und wenn ihm die Antwort nicht gefiel, würde er die schlimmste Verwünschung aussprechen, die er sich ausdenken konnte, bevor man ihn davonzog.
    Das Moorherz musterte ihn. Dann lächelte er. »Kuh. Schaf. Vielleicht Ziege.«
    Michael stieß den Atem aus, als Erleichterung ihn durchströmte.
    Das Moorherz trat näher. »Du bist dessen würdig, was du suchst, Magier. Denke daran.« Er tippte Michael über dem Herzen an die Brust. »Hier drin.«
    Dann wandten sich die Nachtschwärmer ab und gingen zurück in Richtung der Wachsteine.
    Michael blickte die zwei Männer an. »Mein Name ist Michael. Wie nennt Ihr Euch?«
    »Addison«, erwiderte der ältere Mann. »Und das hier ist Henley.« Er zögerte, dann fügte er hinzu: »So wie du dich anhörst, kommst du aus einer Landschaft, die ziemlich weit von hier entfernt ist.«
    »Ich komme aus einem Land namens Elandar.«
    »Land? Hm«, sagte Addison und nickte, als hätte Michael gerade etwas bestätigt. »Ich hab dich auch nicht für einen Stadtmenschen gehalten, schließlich wüssten die meisten von denen nicht, was man mit einem solchen Rucksack anfängt, geschweige denn, wie man ihn trägt. Na, dann komm. Es ist nicht weit für jemanden, der es gewohnt ist, seine Füße zu benutzen.«
    Michael lief vor den Pferden, hin- und hergerissen, ob er sich beeilen sollte, um seinen Ärger loszuwerden, oder  langsamer gehen, um die Ankunft an ihrem Ziel hinauszuzögern - was auch immer ihr Ziel sein würde.
    Offensichtlich waren seine Begleiter ungebildete Männer und kannten den Unterschied nicht, ob man vom  Land oder aus einem Land kam. Sollten sie ihn doch unterschätzen und ihn nach seiner Kleidung und dem Rucksack auf seinen Schultern bewerten. Umso besser für ihn, um von diesem Ort fortzukommen und herauszufinden, wie er Caitlin Marie aufspüren sollte.
    Es dauerte nicht lange, bis sie an Ställen, Koppeln und einer Reihe Anbindestangen vorbeikamen. Und da waren auch … Ja, diese Holzleisten waren Fahrradständer. Sah so aus, als ließen alle Besucher ihre Beförderungsmittel hier zurück und gingen den Rest des Weges zu Fuß.
    Die Straße bestand aus Pflastersteinen, das war nichts Ungewöhnliches. Die farbigen Lichter, die die Straße erhellten...
    Der geschmückte Ort erinnerte ihn an ein Erntefest, und fast erwartete er, Marktstände zu sehen, die Glücksspiele anboten. Natürlich wirkte es eher wie die zwielichtige Seite des Erntefestes, auf der die Glücksspiele nicht so unschuldig waren wie Ringwerfen, um ein Lebkuchenherz für seine Liebste zu gewinnen.
    Es hatte Zeiten gegeben, in denen sein Magen so leer gewesen war wie seine Taschen. Damals hatte er ein oder zwei Münzen dafür genommen, jemandem ein wenig mehr Glück bei diesen Glücksspielen zu verschaffen - oder ein wenig Pech, wenn die Münzen von einem Rivalen gekommen waren.
    »Findet hier gerade eine Art Fest statt?«, fragte Michael.
    »Nee«, sagte Addison. Er stieg ab und überreichte Henley die Zügel. »Der Sündenpfuhl sieht immer so aus. Den Rucksack kannst du hierlassen. Du musst ja nicht die ganze Straße mit dem Geklapper auf dich aufmerksam machen, oder?«
    Die Herrin hab Erbarmen. Das letzte Mal, als jemand  vorgeschlagen hatte, er solle seinen Rucksack zurücklassen, wollten sie nichts ruinieren, das sie noch hätten verkaufen können, nachdem sie ihn umgebracht hätten. Musik hatte ihn an diesem schlimmen Ort gerettet, und seitdem hatte er immer darauf geachtet, diese bestimmte Weggabelung zu meiden.
    Er sah die zwei Männer an - und bemerkte, wie beide eine Hand auf ihre Waffe legten. Das Moorherz hatte seine Tin Whistle gesäubert, doch er hatte keine Zeit gehabt, sich zu versichern, dass sie sich in einem Zustand befand, in dem sie auch gespielt werden konnte. Also wäre es wohl das Beste, keine Unterhaltung anzubieten - vor allem bei Männern, die ihm ohnehin schon misstrauisch gegenüberstanden, weil er ein Fremder war.
    Er ließ die Riemen von den Schultern gleiten und stellte den Rucksack auf den Boden.
    »Hier lang«, sagte Addison. »Wenn Sebastian nicht bei

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