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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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einladendes Lächeln zu. Michael spürte, wie ihm die Hitze ins Gesicht stieg, als er errötend auf sein Essen blickte und so tat, als sehe er die Einladung nicht.
    … und es gab schamlose Straßenmädchen. »Was hältst du vom Fest der Sinnlichkeit?«, fragte Sebastian und klang belustigt.
    Das war die perfekte Beschreibung des Sündenpfuhls, dachte Michael. »Es ist interessant.«
    »Hast du noch nie einen Sukkubus gesehen?«
    »Einen was?«
    »Die Frau, die dich zum Erröten gebracht hat.« In seinem Lächeln lag Schärfe und eine Spur Hinterhältigkeit.
    »Nennt ihr hier die Straßenmädchen so?«, fragte Michael und sah auf, um Sebastians Blick zu begegnen.
    »Nein, so nennen wir weibliche Sexdämonen.«
    Michael fiel der Unterkiefer herunter. Er hatte ein paar Seeleute, die in Kendall angelegt hatten, von solchen Frauen sprechen gehört, doch er hatte sich gedacht, die Männer erzählten nur Geschichten.
    Sebastians Lächeln wurde noch ein wenig schärfer. »Einen männlichen Sexdämon nennt man Inkubus.« In spöttischem Salut hob er seine Kaffeetasse.
    »Herrin hab Erbarmen«, flüsterte Michael.
    »Noch Kaffee?«, fragte Lynnea, als sie an den Tisch trat. Sie sah Michael an und runzelte die Stirn. »Stimmt etwas nicht?«
    »Er fragt sich nur gerade, warum eine vernünftige Frau einen Inkubus zum Ehemann haben wollen würde«, meinte Sebastian belustigt.
    »Das fragt er sich, weil er keine Frau ist«, erwiderte Lynnea, während sie ihre Tassen nachfüllte. »Wenn er es wäre, wüsste er, warum eine vernünftige Frau dich zum Mann will.«
    Michael nahm sich Zeit, um einen Würfel Zucker in den Kaffee zu rühren, und versuchte zu entscheiden, ob Vernunft oder Neugier den Kampf darum gewinnen würde, ob er seine Fragen für sich behielt.
    Die Vernunft hatte keine Chance.
    »Diese Männer«, sagte er. »Gehen sie in ein Bordell?«
    Sebastian nickte.
    »Wissen sie, dass die Frau … das Wesen … ein …«
    »Deshalb kommen sie in den Pfuhl.«
    Teaser stellte eine Flasche Whisky und zwei Gläser auf den Tisch. »Philo dachte, es sei an der Zeit dafür.«
    »Philo hat Recht«, sagte Sebastian, ohne den Blick von Michaels Gesicht zu nehmen. »Teaser ist ein Inkubus. Für die Frauen, die hierher kommen, ist er einer der Vorzüge des Pfuhls.«
    Michael blickte zu Teaser auf. »Bist du auch ein Rechtsbringer?«
    Teaser lachte. »Einen Zauberer im Pfuhl zu haben, der Blitze herbeirufen und Leute verbrutzeln kann, reicht. Ich halte mich daran, Frauen glücklich zu machen, und überlasse Sebastian den anderen Teil.«
    Na, dachte Michael, als Teaser davonschlenderte, das sagte ihm wohl, was für eine »tödliche Magie« Sebastian beherrschte.
    Sebastian goss Whisky in beide Gläser, dann stellte er  die Flasche beiseite und stützte die Unterarme auf den Tisch. »Erzähle mir deine Geschichte, Magier Michael, und mach eine gute daraus. Dein Leben hängt davon ab.«
    Das bezweifle ich nicht.
    Michael nahm einen Schluck Whisky, um Zeit zum Nachdenken zu gewinnen. Wo sollte er anfangen? Und wie viel würde Sebastian ihm glauben, wenn nichts von dem, was sich in letzter Zeit ereignet hatte, glaubwürdig erschien?
    Schließlich begann er damit, wie er Kapitän Kenneday getroffen und von den verlorenen Fischerbooten erfahren hatte. Er erzählte Sebastian von dem Brief, den seine Tante geschickt hatte, und der das Rätsel enthalten hatte, von dem sie geträumt hatte. Die Hand, mit der er das Whiskyglas hielt, zitterte, als er von der gespenstischen Stelle im Meer sprach, und seine Stimme brach, als er zu dem Teil kam, in dem seine Tante von dem Feuer versehrt wurde, und er erfuhr, dass Caitlin Marie verschwunden war. Doch seine Worte klangen hart und kalt, als er erzählte, wie er die Bestie erblickt hatte, und von seinem Willenskampf mit jenem Bösen, den er geführt hatte, um selbst zu entscheiden, welche Dunkelheit ihn verschlingen würde.
    Während der ganzen Geschichte rührte Sebastian sich kein einziges Mal. Beobachtete ihn einfach nur mit verunsichernder Eindringlichkeit.
    »Und so bin ich bei den Nachtschwärmern gelandet, und sie haben beschlossen, dich entscheiden zu lassen«, sagte Michael. Er kippte das Glas Whisky hinunter und goss sich ein zweites ein, um die Kälte zu bekämpfen, die sich wieder in seine Knochen geschlichen hatte.
    Sebastian griff nach seinem Glas Whisky und lehnte sich zurück. »Du kennst die Inkuben und Sukkuben nicht, bist aber vertraut mit den Nachtschwärmern?«
    Michael nickte. »Ich bin

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