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Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Titel: Ben - Alles auf Anfang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adora Belle
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er mich einsetzen kann.
    Mein erster Auftrag, den ich übernehmen soll, ist ein alter Mann, der ganz allein in seinem Haus lebt, eigentlich noch ziemlich fit ist, aber Hilfe bei der Hausarbeit und im Garten braucht. Das sollte ich wohl hinkriegen.
    Herr Gwisdek, so heißt er, ist angeblich ein netter alter Herr, also mache ich mir nicht allzu viele Sorgen darüber.
    Endlich fühle ich mich mal wieder so richtig rundum wohl, als ich mich auf den Heimweg mache, die Kopie des unterschriebenen Vertrags in der Tasche. Ich habe eine Wohnung, eine Arbeit – was will ich mehr? Alles Andere wird sich schon finden!
    Hätte man mir allerdings vor einem Monat gesagt, dass ich mich mal wie ein Schneekönig freuen würde, dass ich eine solche Arbeit gefunden habe, hätte ich vermutlich lauthals gelacht. Tja, so kann man sich irren.
    Zuhause angekommen erwartet mich zunächst jedoch ein mehr als angenehmer Anblick: Manuel ist noch immer im Freien zugange und angesichts der sommerlichen Temperaturen und seiner schweißtreibenden Arbeit mit einer riesigen Astschere hat er sich sein T-Shirt ausgezogen und arbeitet mit freiem Oberkörper. Er hat mich nicht kommen sehen, denn er steht mit dem Rücken zur Straße, also kann ich ungeniert glotzen.
    Und das tue ich.
    Ausgiebig.
    Wer weiß, ob und - falls ja, wann ich so eine Gelegenheit wieder geboten bekomme?
    Er rückt dem Wildwuchs der Büsche energisch zu Leibe und wie letztes Mal ist das Spiel der sehnigen Muskeln unter der sanft gebräunten Haut seiner Arme und seines Rückens ein gefundenes Fressen für meine Libido. Wäre ich ein Kater, würde ich jetzt schnurren ...
    Erst als er sich halb umdreht, um einen dicken Ast, den er gerade frei gezerrt hat, auf einen Haufen Schnittgut neben seinen Füßen zu werfen, bemerkt er mich und hält inne.
    „Hallo!“, grüßt er. „Schon zurück? Wie ist es gelaufen?“
    Statt einer Antwort ziehe ich den Arbeitsvertrag aus der Tasche und wedele stumm damit. Das ist allemal sicherer, als unüberlegt den Mund aufzumachen. Vermutlich rollt mir da nämlich jetzt die Zunge raus und hängt bis auf den Boden, wie bei einer schmachtenden Cartoonfigur, oder der Sabber fließt mir aus den Mundwinkeln.
    Beides keine erstrebenswerten Alternativen, wie ich finde.
    Er nickt anerkennend, streift sich die groben Arbeitshandschuhe aus und kommt zu mir. Ich überlasse ihm das Schriftstück als er danach greift, und meinen Vertrag rasch überfliegt.
    „Wann fängst du an?“, fragt er und reicht ihn mir zurück.
    „Am Montag“, erwidere ich, da sich meine Speicheldrüsen gerade wieder etwas beruhigt haben und ernte ein erneutes Nicken. „Gut“, sagt er. Mehr nicht. Innerlich seufze ich. Sehr gesprächig ist der Süße ja nicht gerade. Doch da kommt mir eine Idee.
    „Den Kaffee heute Morgen hast du ja abgelehnt. Wie wäre es, wenn ich dich dafür heute Abend auf ein Bier einlade? Quasi als kleines Dankeschön hierfür?“ Ich hebe den Vertrag und schwenke ihn vor seiner Nase.
    Manuel zieht die Stirn kraus und mustert mich nachdenklich. Wenn er es nicht wäre, würde ich mich jetzt glatt beleidigt fühlen. Immerhin habe ich weder die Beulenpest noch sonstige ansteckende Krankheiten. Hey – alles was ich möchte, ist ein bisschen Zeit mit ihm verbringen! Was ist daran so verwerflich?
    Naja, gut, okay – wenn ich ehrlich bin möchte ich schon noch ein paar andere Dinge von ihm, aber ich bin ja nicht so triebgesteuert, dass ich ihn bei der ersten sich bietenden Gelegenheit ohne Rücksicht auf Verluste bespringe. Außerdem kann er von meinen geheimen Wünschen und Sehnsüchten ihn betreffend schließlich überhaupt nichts wissen, genauso wenig wie ich sicher weiß, für welches Team er nun eigentlich spielt.
    Es wäre nur einfach nett, ihn ein bisschen besser kennen zu lernen, mehr über ihn zu erfahren. Sonst nichts. Ehrenwort!
    „Okay“, nickt er schließlich. „EIN Bier.“
    Huch? Wie meint er das denn? Ist er etwa Antialkoholiker?
    Laut aber sage ich: „Abgemacht! Dann also um halb neun bei mir?“
    Er nickt wieder. „Okay. Halb neun.“
    Auf dem Weg zu meiner Wohnung bin ich versucht, lauter gut gelaunte Hüpfer zu machen. Ich hab ein Date! Mit Manuel! Dem heißesten Hausmeister unter der Sonne! Yeah!
    Nicht mal die Tatsache, dass er eigentlich nur auf ein Bier zu mir kommt und sonst nichts, kann meiner Vorfreude und vor allem meinem Kopfkino einen Dämpfer versetzen. Fakt ist – er kommt zu mir, in meine Wohnung und das allein ist doch schon ein

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