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Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Titel: Ben - Alles auf Anfang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adora Belle
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für lange.
    Keine Ahnung, ob Manuel geflogen ist, oder vielleicht eine Apotheke im Haus versteckt hat, auf jeden Fall steht er tatsächlich keine zwanzig Minuten später wieder vor mir, eine kleine Tüte in der Hand und streckt mir selbige zusammen mit einem Kassenzettel entgegen.
    „Hier“, sagt er, und kaum habe ich ihm die Sachen abgenommen, ist er auch schon wieder draußen. Ich höre ihn in der Küche hantieren, dann kommt er mit einem Glas Wasser zurück. Ich habe in der Zwischenzeit eine Tablette aus der Schachtel und einem Blister gepult und werfe sie mir dankbar in den Mund, nehme ihm das Glas ab und trinke einen Schluck hinterher.
    „Ich geb dir das Geld wieder“, murmle ich undeutlich, ohne ihn anzusehen, aber Manuel geht überhaupt nicht darauf ein.
    „Hast du schon was gegessen?“, kommt es stattdessen von ihm, und ich sehe erstaunt zu ihm auf. Was wird denn das jetzt? Ist er neuerdings meine Krankenschwester?
    Trotzdem schüttle ich den Kopf und er nickt. „Hab ich mir gedacht.“
    Wieder huscht er aus dem Raum, und wieder klappert es in der Küche. Kurz drauf erscheint er erneut bei mir im Schlafzimmer, diesmal mit einem Teller, auf dem zwei Brote mit Wurst und Käse liegen und einer Tasse Tee. Er stellt beides auf den Nachttisch und fragt dann: „Kann ich dir sonst noch was helfen?“
    Unbehaglich schüttle ich wieder den Kopf, und er grinst schief. „Sehr gesprächig bist du heute ja nicht. Aber okay, wär` ich an deiner Stelle vermutlich auch nicht. Naja, ich geh` dann mal. Wenn du was brauchst, ruf` mich an.“
    Oh Gott – ich sterbe gleich! Wie kann er so nett zu mir sein, nach dem was heute Nacht war?? Er hat keine einzige blöde Bemerkung gemacht!
    Ich höre meine Wohnungstür zuschlagen und werfe einen Blick auf das Frühstück das er mir hingestellt hat. Aber davon kriege ich jetzt keinen Bissen runter!
    Ich beschließe erst noch eine Runde zu schlafen und lasse mich tiefer unter die Decke sinken. Dank der Tabletten lassen die Schmerzen bald nach und es gelingt mir auch wirklich noch einmal einzuschlafen.
     

Master of Disaster
     
     
     
     
    Ein leises Geräusch weckt mich auf, und ich blinzle verwirrt. Mein Schlafzimmer ist hell vom Sonnenschein, der durchs Fenster fällt, und einen Augenblick lang bin ich geblendet. Dann aber klärt sich mein Blick, und ich sehe Manuel, wie er gerade den Teller auf meinem Nachttisch gegen eine Suppentasse austauscht.
    Verlegen rapple ich mich auf, was mir dank der Schmerztabletten diesmal wesentlich leichter fällt, als heute Morgen.
    Apropos … wie spät ist es eigentlich? Ich sehe mich nach meinem Handy um, doch Manuel kommt mir zuvor. Als hätte er meine Gedanken gelesen brummt er: „Es ist kurz vor zwölf. Höchste Zeit, dass du endlich was isst!“
    Dabei bewegt er die Hand mit dem Frühstücksteller auf und ab und sieht mich vorwurfsvoll an. Beschämt senke ich den Kopf und nicke.
    „Tut mir leid“, murmele ich. „Da machst du mir extra was zu essen, und ich schlafe einfach so wieder ein.“
    „Darum geht`s nicht!“, widerspricht er und macht eine Kopfbewegung in Richtung Nachttisch, wo die Tablettenschachtel noch liegt. „Aber für dich ist es nicht gut, wenn du diese Dinger da auf nüchternen Magen nimmst. Also iss gefälligst was, bevor du die nächste Portion schluckst!“
    Mir geht auf, dass er von dem Schmerzmittel spricht, und ich beeile mich folgsam zu nicken, während ich nach Suppentasse und Löffel greife.
    Manuel verschwindet, wahrscheinlich um mein verschmähtes Frühstück zu entsorgen und kommt dann wieder zurück, setzt sich ans Fußende meines Bettes und sieht mir mit verschränkten Armen dabei zu, wie ich den Eintopf löffle.
    „Ernährst du dich eigentlich nur von diesem Dosenfraß?“, fragt er irgendwann. Überrascht halte ich mit dem Essen inne, und er hebt die Achseln.
    „War ja nichts anderes da“, erklärt er seine Frage, und ich hebe die Achseln.
    „Ich kann halt nicht kochen“, gebe ich zu. „Vermutlich würde ich sogar noch Wasser anbrennen lassen.“
    Darauf grinst er und meint: „Quatsch! So blöd ist doch kein Mensch.“
    Aber dann mustert er mich nachdenklich, und wahrscheinlich revidiert er im Stillen, was er gerade gesagt hat.
    Betont eifrig beuge ich mich wieder über mein Essen, bemüht seinem Blick auszuweichen.
    Keiner von uns sagt mehr etwas bis ich fertig bin, und immer noch schweigend steht er auf und nimmt mir die Suppentasse aus der Hand. Er ist schon fast aus der Tür, als mir

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