Ben - Alles auf Anfang (German Edition)
Gesellschaft während der letzten Tage genossen, und wenn ich ehrlich bin, auch das gemeinsame Kochen und Essen. Ich möchte dass das so weitergeht!
Bloß - wie soll ich das jetzt zwischen uns wieder hinbiegen?
Nach einer fast völlig schlaflosen Nacht und einem Montag, an dem ich von Manuel nichts gehört und kein Zipfelchen gesehen habe, beschließe ich mich abzulenken und logge mich gegen 20 Uhr im Gaychat ein. Klar, ich habe ja noch ein „Date“ mit LanceAlot und hoffe, das bringt mich auf andere Gedanken.
Die habe ich allerdings auch bitter nötig, denn die Missstimmung zwischen Manuel und mir macht mir schwerer zu schaffen, als ich selber wahrhaben will.
Allerdings taucht LanceAlot nicht auf, und um halb elf fahre ich den Laptop enttäuscht wieder runter. Frustriert laufe ich eine knappe Stunde lang Furchen in den Teppichboden, dann schnappe ich mir mein Handy und wähle die Festnetznummer von Robin. Es tutet, aber dauert lange, bis ich endlich Robins verschlafene Stimme höre.
„Jaa?“, tönt es mir durch den Hörer entgegen.
„Hi, Rob!“
„Ben? Bist du das?“, fragt er nach und gähnt herzhaft. Mist, er hat schon geschlafen. Ich sehe auf die Uhr und bekomme ein bisschen ein schlechtes Gewissen – immerhin ist es halb Zwölf durch.
Naja, aber jetzt ist er ja eh wach, oder?
„Ja, ich bin`s. Hab` ich dich geweckt?“, will ich wissen, als wäre es nicht offensichtlich.
„Mhm“, macht er am anderen Ende und ergänzt: „Macht`s dir was aus, dich kurz zu fassen? Ich hab´ morgen Frühdienst und muss um fünf Uhr aufstehen!“
„Ach so“, Jetzt hat er mir den Wind aus den Segeln genommen.
Ich schweige in mein Handy, und nach einer Weile sagt Robin seufzend: „Ben, im Ernst – wenn du nicht gerade eine Leiche im Keller hast, oder schwersten Liebeskummer, dann lass uns morgen drüber reden. Ich kann ja nach dem Dienst bei dir vorbeikommen, okay?“
Ich überlege fieberhaft, was ich sagen kann, um ihn in der Leitung zu halten, denn so sehr ich ihm seinen Schlaf gönne – hier geht es doch wohl um einen Notfall! Mein Seelenheil ist in akuter Gefahr!
„Ben? Ich leg` jetzt auf, in Ordnung?“, höre ich wieder Robins Stimme, und hastig stammele ich „Liebeskummer!“, ins Telefon, denn er darf mich jetzt einfach nicht im Stich lassen. Ich muss mit jemandem reden, sonst werde ich irre!
„Was?“, fragt er zurück. „Hast du gerade 'Liebeskummer' gesagt? Oder hab ich mich verhört?“
Er klingt schon deutlich wacher. Na also!
„Ja, hab` ich!“, gebe ich zurück, und nun ist es an Robin beredt zu schweigen.
„Ist das dein Ernst?“, fragt er nach und ich überlege. Eigentlich war es ja nur eine Notlüge, um ihn am Auflegen zu hindern, aber stimmt das wirklich?
Klar.
….
Logisch!
Ich und verliebt …. ! Und dann noch in Manuel? Püh!
….
Wieso sollte ich mich in den verlieben? Bloß weil er so wunderschöne grüne Augen hat, so einen sexy Körper, …. Haare in denen man andauernd wühlen möchte …. und Lippen, die fürs Küssen wie geschaffen zu sein scheinen …. ?
….
Ich kann regelrecht hören, wie sich in meinem Kopf die Rädchen drehen.
….
Oh, Mann – Scheiße!? Heißt das jetzt etwa, ich bin echt …. ?
„Ben?“, stört Robin meinen inneren Monolog. „Bist du noch da?“
„Nein“, sage ich tonlos und unterbreche die Verbindung. Im nächsten Atemzug schalte ich das Handy komplett aus, denn so sehr ich gerade eben noch mit Robin sprechen wollte, so wenig kann ich den Gedanken jetzt ertragen, einem Anderen – und wenn es mein bester Kumpel ist – zu erzählen, was mir da gerade klar geworden ist.
Gottverdammter Mist! Ich bin wirklich und wahrhaftig in Manuel verliebt!
In dieser Nacht mache ich kein Auge mehr zu, versuche stattdessen dem wüsten Gedankenkarussell in meinem Schädel Einhalt zu gebieten und zu kapieren, wie ausgerechnet mir sowas passieren kann.
Wie konnte ich mich bloß verlieben? - Als hätte ich gerade keine anderen Probleme!
Und dann auch noch in Manuel!?
….
Okay, er ist mehr als heiß, quasi Sex auf zwei Beinen, und ich hätte absolut nichts dagegen, mit ihm eine Runde Matratzengymnastik auszuprobieren, aber wie wir ja alle wissen, wird daraus nichts werden, weil er a) meine Präferenzen teilt und b) weder er noch ich bereit sind in diesem Punkt nachzugeben.
Und außerdem jetzt mal ernsthaft, Leute: Ich und Liebe?
Also womöglich eine ernsthafte Beziehung?? Samt allem was dazu gehört???
Sowas
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