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Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Titel: Ben - Alles auf Anfang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adora Belle
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mir ein, dass mein Handy immer noch ausgeschaltet ist, seit ich ihn letzte Nacht so abrupt abgewürgt habe.
    „Oh, Scheiße!“, entfährt es mir, und mein schlechtes Gewissen ist mir vermutlich deutlich anzusehen. An Robin habe ich echt keinen Gedanken mehr verschwendet.
    „Allerdings!“, schnaubt er stinkwütend. „Hast du eigentlich eine Ahnung, was ich mir für Sorgen gemacht habe, nachdem du mir erst was von wegen Liebeskummer entgegen plärrst, dann einfach auflegst und für den Rest der Nacht nicht mehr zu erreichen bist? Ich hab heute den ganzen Morgen im Dienst total neben mir gestanden, weil ich kaum geschlafen und mir nur dauernd ausgemalt hab`, was bei dir los ist! Und nun komm` ich her, erwarte halbwegs dich völlig aufgelöst und halbtot vorzufinden und dabei siehst du aus, wie das blühende Leben!“
    Er schiebt mich brüsk beiseite und betritt meine Wohnung, lässt den Rucksack, den er über der Schulter hängen hat zu Boden plumpsen und stemmt die Hände kopfschüttelnd in die Seiten.
    „Echt mal, Ben! Was ist eigentlich los mit dir? Seitdem du da aus dem
Total Recall
abgehauen bist, meldest du dich nicht mehr, und dann heute Nacht so eine schräge Nummer!“ Er mustert mich, zieht die Brauen zusammen und fragt nach: „Soll das heißen, du hast echt Liebeskummer? Hat das was mit dem Kleinen aus dem Club zu tun, oder was?“
    „Der Kleine? Welcher Kleine?“ Ich weiß gerade echt nicht, wen er meint, was ihn die Brauen spöttisch hochziehen und den Kopf schief legen lässt.
    „Na, demnach nicht“, schlussfolgert er, geht ins Wohnzimmer und lässt sich schwer auf mein Sofa fallen.
    „Hast du noch Bier da?“, ruft er mir entgegen, als ich ihm nachfolge. Ich nicke beflissen und hole uns die letzten beiden Flaschen zimmerwarmen Gerstensaft. Ist ja immerhin das Mindeste, was ich tun kann, um ihn milde zu stimmen.
    Als ich mich vorsichtig neben ihn setze, schaut er mich stirnrunzelnd an.
    „Hast du Hämorrhoiden, oder warum setzt du dich hin, als wärst du mein Opa?“, will er wissen, und ich schüttle mit einem schiefen Grinsen den Kopf.
    „Nö. Keine Hämorrhoiden. Ich bin drei Glatzen in die Quere gekommen, als die wohl gerade auf Krawall gebürstet waren.“
    „Was?“, reißt er geschockt die Augen auf.“Glatzen? Du meinst – Skinheads? So Nazitypen?“
    Ich nicke und er schaut mich in einer Mischung aus Unglauben und Mitgefühl an.
    „Was legst du dich denn mit solchen Typen an, Mann? Bist du verrückt? Und wieso erfahre ich nichts davon? Ich dachte wir wären Freunde!“, schnauzt er von Neuem, aber seine Miene straft die rüden Worte Lügen. Er ist geschockt und hat noch nachträglich Angst um mich, das sehe ich ihm an.
    Darum fällt meine Antwort auch wesentlich sanfter aus, als seine Frage.
    „Ich hab` mich nicht mit denen angelegt. Ich bin auf dem Weg nach Hause zufällig in sie reingerannt, weil ich mit meinen Gedanken woanders war. Und die haben das natürlich nur zu gern als Vorwand genommen, um mich mal so richtig aufzumischen. Jetzt sind meine Rippen geprellt. Es geht aber schon wieder.“
    Darauf schüttelt Robin den Kopf und meint: „Oh Mann, Ben! Du hast aber echt ein Talent dafür in jeden Mist reinzustolpern, was? Manchmal denke ich echt, du stehst morgens auf und sagst dir: Hey? Was für ein schöner Tag! Lasst uns doch mal schauen, wo die Fettnäpfchen stehen!?“
    „Na, ganz so schlimm ist es ja nun doch nicht!“, wehre ich ab, aber er grinst nur schief und will dann wissen: „Und? Warst du wenigstens beim Arzt?“
    „Klar!“, nicke ich. „Manu hat mich ins Krankenhaus geschleppt.“
    „Manu?“ Robins Augenbrauen schnellen geradezu Richtung Haaransatz und ich spüre, wie mir eine verräterische Röte in die Wangen steigt. So ein Mist! Verplappert! Jetzt denkt Robin bestimmt wer weiß was! Ich kann förmlich sehen, wie die Zahnräder in seinem Kopf sich drehen und allen möglichen Unsinn ausspucken ...
    Er legt einen Finger an die Wange und grinst.
    „Lass mich mal wild spekulieren!“, sagt er. „Manu – wer auch immer das sein mag – aber zumindest tippe ich mal auf einen Kerl? – bringt dich nach dem Überfall in die Klinik, also … war er vermutlich bei dir, als es passiert ist. Hmmmm – und Skins haben – wie so ziemlich jeder weiß – im Allgemeinen was gegen Schwule. Wenn das der Grund war, dass sie dich vermöbelt haben, stellt sich die Frage, woher sie das wussten. Und wenn ich jetzt noch deinen Anruf von heute Nacht in die Gleichung

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