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Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Titel: Ben - Alles auf Anfang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adora Belle
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wollte ich doch nie! Ist doch alles bloß unnötiger Stress!
    Und wir kennen doch auch alle den bekannten Spruch mit der Milch und der Kuh! Na? - Eben!
    Ich horche in mich rein und stelle fest, dass sich bei der Vorstellung von mir und Manuel als Pärchen ein gar nicht so kleiner Teil meines Selbst trotzdem begeistert auf die Hinterbeine reckt und wie ein Wackeldackel mit dem Kopf zu nicken beginnt.
    Ich raufe mir die Haare und weiß nicht so richtig, ob ich nun erleichtert sein soll, dass aus all dem Liebesdingsbums nach gestern Abend nun ja sowieso nichts mehr wird, oder am Boden zerstört aus dem gleichen Grund.
    Ist doch genau mein Reden: Liebe macht nur Stress! Und wofür das Ganze? Für einen Himmel der voller Geigen hängt, gefühlsduseliges Gesäusel, gemeinsames Schlafen im gleichen Bett …. Rumgeknutsche mit Manuel …. sein nackter Körper dicht an meinem …. seine heiße Haut unter meinen Fingern …. Aaaargh!
    Was wird das hier, hm? Da versuche ich mich selber zu überzeugen, dass es besser ist, wie es nun mal gerade ist und ich rein gar nichts verpasse, und dann kommt mir mein Unterbewusstsein mit so einer linken Tour! Shit! Nicht mal mehr auf die eigene Fantasie ist Verlass! Gaukelt einem immer genau das vor, was man grade überhaupt nicht brauchen kann!
    Als es vor meinem Fenster anfängt hell zu werden, also so ungefähr gegen vier Uhr früh, gebe ich es auf, so zu tun, als könnte ich noch einschlafen und schwinge meine müden Knochen aus dem Bett. Mit brummendem Schädel schlurfe ich in meine Küche und setze mir einen starken Kaffee auf.
    Mit einer Tasse voll flüssigem, schwarzem Teer sitze ich dann auf einem meiner „
Bertils
“ und schlürfe schluckweise das kochendheiße Zeug, in der Hoffnung, den Kopf wieder einigermaßen klar zu kriegen.
    Ob ich versuchen soll, mich bei Manuel zu entschuldigen?
    ….
    Nö. Wieso das denn? Ich hab` doch nichts falsch gemacht. Ist ja schließlich nicht meine Schuld, wenn er was in den falschen Hals kriegt und gleich so überreagiert!
    ….
    Andererseits – wie soll ich jemals auch nur den Hauch einer Chance bei ihm haben, wenn ich alles so stehenlasse?
    ….
    Chance? Bei Manuel? - Wer will denn hier eine Chance bei ihm? Ich etwa?
    ….
    Ja, gottverdammt! Ich!
    ….
    Quatsch! Als ob ich das nötig hätte!? Wozu gibt es Clubs? Und Darkrooms?
    ….
    Damit ich mich wieder genauso lächerlich machen kann, wie beim letzten Mal?
    ….
    Scheiße, Mann! Ich WILL mich nicht entschuldigen!
     
     
    Etwa vier Stunden später – also gegen acht Uhr früh – stehe ich trotzdem vor seiner Tür. Nervös, mit feuchten Händen und flatterndem Magen. Schon drei Mal habe ich den Finger gehoben und wollte auf seine Klingel drücken, habe ihn aber jedes Mal unverrichteter Dinge wieder sinken lassen.
    Verdammt – ich kann sowas nicht!
    Resigniert drehe ich mich um und will wieder gehen, da öffnet sich die Tür von ganz allein. (Sind wir hier in einem schlechten Film, oder was?)
    Manuel erscheint auf der Schwelle und ist offensichtlich genauso überrascht wie ich. Aber nur sehr kurz, dann verschließt sich sein Gesicht wieder, und er mustert mich mit zusammengezogenen Brauen.
    „Kann ich was für dich tun? Irgendwelche kaputten Wasserhähne oder so?“, fragt er. Es klingt sehr kühl, aber wenigstens siezt er mich nicht wieder.
    Ich schlucke nervös und kratze mich am Kopf.
    „Nein, …. ja, …“, druckse ich herum, „Also eigentlich …. ich wollte mich …. naja, bei dir entschuldigen.“
    So, nun ist es raus, soll er damit machen was er will. Ein neuerlicher Anflug von Überraschung sucht seine Miene heim, doch wieder ist sie rasch unter kühler Distanz verschwunden. Er hebt die Brauen und sieht mich an.
    „Entschuldigen? Wofür?“
    Herrgott im Himmel – er macht es mir aber wirklich nicht leicht! Naja, was soll`s. Jetzt bin ich schon mal hier, also Augen zu und durch. Ich hole tief Luft und sage: „Für das Missverständnis von gestern Abend. Ich weiß nicht, ob du vielleicht gedacht hast, ich sage das aus Mitleid, wenn ich davon rede, dass mir das Bild gefällt und dass ich es sehr gern kaufen würde, wenn ich das Geld dafür hätte. Fakt ist aber, dass ich es genau so gemeint habe. Ich bin kein Kunstexperte und weiß nicht, was es wert ist, aber … ich mag es einfach. Es gefällt mir, dieses ... Realismusdingsbums. Aber du hast das wohl irgendwie … ich weiß nicht - in den falschen Hals gekriegt.“ Ich zucke die Achseln. „Und das tut mir leid. Ich hab in

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