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Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Ben - Alles auf Anfang (German Edition)

Titel: Ben - Alles auf Anfang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adora Belle
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Aber ich tu das ja gern, immerhin sind wir Freunde, und vorhin am Telefon klangst du wirklich nicht gerade berauschend. Und deshalb wirst du dich jetzt hinsetzen und mir alles haarklein erzählen! Wirst sehen: anschließend geht es dir schon viel besser!“
    Habe ich schon erwähnt, dass Robin eine leichte Psychomacke hat und alles und jeden reformieren will? Widerstand zwecklos!
    Ergeben seufzend setze ich mich also mit ihm aufs Sofa und erzähle. Zwar nicht haarklein, aber detailliert genug, dass er im Bilde ist.
    Nachdem ich mit meinem Bericht am Ende bin, betrachtet er mich einen Moment lang, als sähe er mich zum ersten Mal in seinem Leben, dann stößt er einen abgrundtiefen Seufzer aus und meint: „Dass du völlig bekloppt und selber schuld bist, brauch` ich dir wohl nicht zu sagen, oder?“
    „Nein, brauchst du nicht. Zu der Erkenntnis bin ich schon selber gekommen, herzlichen Dank! Aber eigentlich stelle ich mir unter Trost was Anderes vor!“, gebe ich mich pikiert.
    „Du hast recht. Entschuldige“, sagt er bereitwillig und bückt sich nach dem Rucksack, den er zu seinen Füßen abgestellt hat. Er nestelt den Verschluss auf und fördert eine Flasche zutage.
    „Was ist das?“, frage ich skeptisch, und er dreht sie so, dass ich das Etikett lesen kann.
    Tequila?
    Fragend sehe ich ihn an, und er grinst ein bisschen verlegen. „Naja, ich hab ehrlich gesagt mit sowas gerechnet. Und wenn der Liebeskummer nicht anders zu beseitigen ist, muss man ihn eben hin und wieder ersäufen.“
    „Mit Tequila? Ich denke du hast Frühschicht?“
    „Ich leiste dir ja auch nur Gesellschaft. Trinken sollst du!“
    Aha.
    Zwar weiß ich grundsätzlich, dass sowas meistens eine Scheißidee ist, aber im Augenblick ist mir schon danach zumute, die eine oder andere Scheißidee in die Tat umzusetzen. Darin hab ich ja jetzt Übung. Immerhin war das Ding mit Manuel ja auch eine mehr als beknackte Idee...
    Ich stehe also auf und hole Gläser aus der Küche, während Robin den Verschluss der Flasche knacken lässt …
     

Birne weich gekocht
     
     
     
     
    Ich wache auf, weil irgendwas piept und verziehe stöhnend das Gesicht. Ein warmer Körper liegt dicht an meinem, und ich rapple mich missmutig halbwegs in die Senkrechte. Immer noch piept und schrillt das seltsame Geräusch viel zu laut und wird in den Windungen meines Gehirns hin und her geworfen, wodurch es fast tödliche Qualitäten bekommt. Ohne eine Ahnung zu haben, wer die Person neben mir ist (Kunststück, im Augenblick bin ich mir nicht mal sicher, wer ICH bin!), stoße ich sie unsanft an.
    „Hey! Du! Aufstehen! Und stell` dieses verdammte Ding ab, was immer das ist!“
    Die Gestalt brummt unwillig und räkelt sich unter der Decke, kommt aber immerhin in die Höhe. Ich reibe mir das Gesicht, riskiere einen Blick und erkenne schockiert meinen Freund Robin.
    „Du?“, Wie kommt er in mein Bett? Haben wir etwa?
    …
    Kann nicht sein, oder?
    Aber was zum Teufel macht er dann in meinem Bett?
    Vorsichtig bemühe ich mein Gedächtnis, aber die Landkarte bleibt weiß. Der hämmernde Kopfschmerz, der widerliche Geschmack in meinem Mund und der wahnsinnige Durst geben mir aber den Hinweis, dass ich wohl eine innige Verbindung mit dem Schnapsteufel eingegangen bin.
    …
    Oh Gott! - Heißt das, ich habe im Suff ... mit Robin?
    Der streckt jetzt die Hand aus, greift nach seinem Handy, das auf dem Nachttisch liegt und drückt irgendwelche Knöpfe. Das nervige Gepiepe verstummt. Dankbar lasse ich mich zurücksinken und beschließe besser sofort reinen Tisch zu machen.
    „Rob?“
    „Hm?“, So kurz nach dem Aufwachen ist er wohltuend wortkarg, wie`s scheint.
    „Wieso liegen wir zusammen in meinem Bett?“
    Er dreht den Kopf in meine Richtung und verzieht das Gesicht zu einer Grimasse, die wohl ein Grinsen sein soll.
    „Du warst echt ganz schön hinüber. Kannst du dich an nichts erinnern?“
    Stöhnend lege ich die Arme übers Gesicht. „Nein. Kann ich nicht. Aber falls du es kannst, wäre ich dir wirklich dankbar, wenn du mich erhellst!“
    Ich höre ihn leise lachen. Dann sagt er: „Falls du dir Sorgen machst, wir könnten miteinander geschlafen haben – keine Angst! Da war nichts! Ich bin hergekommen, weil du am Telefon so fertig klangst, hatte eine Flasche Tequila dabei und die hast du zu zwei Dritteln alleine gesoffen. Und weil ich mir Sorgen gemacht habe, du könntest im Delirium irgendwelchen Blödsinn anstellen, bin ich hier geblieben. Das war alles.

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