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Benjamin Rootkin - Zeiten voller Zauber, eine Weihnachtsgeschichte

Benjamin Rootkin - Zeiten voller Zauber, eine Weihnachtsgeschichte

Titel: Benjamin Rootkin - Zeiten voller Zauber, eine Weihnachtsgeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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Father Duncans Liste. Neben ihr lag aufgeschlagen das Kassenbuch des Ladens, dessen Eintragungen sie mit der Rechnung verglich.
    Father Duncan stand vor ihr. Unbehaglich stapfte er von einem Fuß auf den anderen. Er konnte spüren, wie ihm der Schweiß den Nacken hinab unter den Kragen seiner Soutane lief. Es war ein unangenehmes Gefühl.
    „Die Eintragungen sind korrekt. All diese Waren haben Sie tatsächlich erhalten. Will hat sie gegengezeichnet.“
    Der Priester fuhr sich verwirrt durch das spärliche Haar.
    „Ich verstehe das nicht!“, seufzte er. „Mrs.Goodman, wären Sie so freundlich und würden Ben rufen?“
    „Ben? Wieso Ben?“, fragte die Händlerin überrascht.
    „Aber ... aber ich denke, er arbeitet für Sie?“
    „Ben? Nein, den habe ich seit einer Woche nicht mehr gesehen!“
    „Das verstehe ich nicht“, murmelte der Priester.
    „Father, bitte warten Sie einen Augenblick. Ich hole meinen Neffen, vielleicht kann der Licht in diese Angelegenheit bringen.“
    Sie verließ den Verkaufsraum, war aber kurz darauf wieder zurück. Hinter ihr kam Will Crandal zum Vorschein.
    „Guten Morgen, Father.“
    „Guten Morgen, Will.“
    Mrs.Goodman klärte ihren Neffen über die Situation auf.
    „Will, mein Junge, du bist dir ganz sicher, dass Ben die Waren abgeholt hat?“
    „Aber ja, Tante. Meist erscheint er kurz vor Ladenschluss, nimmt sich die Waren und verschwindet wieder. Mir kam das gleich komisch vor. Fast schien es, als wolle er dir aus dem Weg gehen.“
    „Und was hat er zu dir gesagt, für wen die Lebensmittel sind?“
    Will Crandel blickte überrascht zu Father Duncan hinüber.
    „Er sagte, er käme in Ihrem Auftrag. Jetzt vor Weihnachten bräuchten Sie manchmal kurzfristig Waren. Ich hoffe, ich habe mich nicht falsch verhalten. Schließlich dachte ich, er genießt Ihr Vertrauen.“
    „Nein, Will. Nein, dich trifft keine Schuld. Trotzdem - ich verstehe das alles nicht. Ausgerechnet Ben! Er war immer ein Vorbild für die anderen. Warum in aller Welt tut er so etwas?“ Eine tiefe Enttäuschung grub sich in das Herz des Priesters.
    „Und er hat tatsächlich behauptet, er würde für mich arbeiten?“, fragte Mrs.Goodman ungläubig.
    Father Duncan nickte bloß.
    „Ja, um Himmels willen, sind Sie denn gar nicht misstrauisch geworden?“
    „Nein, das heißt doch ... ach, ich weiß gar nicht mehr, was ich denken soll. Wie erkläre ich das bloß dem Bischof?“
    „Möchten Sie, dass wir die Polizei rufen?“, warf Will Crandal ein.
    Entsetzen überzog die Miene des Geistlichen.
    „Oh, bitte! Das dürfte nicht nötig sein!“, versicherte er hastig.
    Mrs.Goodmans Blick drückte Mitleid aus. Auch sie hatte Ben so ein Verhalten nicht zugetraut. Aber heutzutage war alles möglich. Man musste nur die Times aufschlagen, um festzustellen, dass sich die Dinge immer nur zum Schlechteren entwickelten.
    „Father Duncan, wenn Sie Probleme mit der Rechnung haben, Sie müssen nicht gleich bezahlen. Lassen Sie sich ruhig ein paar Tage Zeit.“
    Der Priester schüttelte traurig den Kopf. Die Geste drückte Verzweiflung aus.
    „Danke, Mrs.Goodman, aber ich möchte den Betrag schon morgen bezahlen.“
    Mit diesen Worten verließ er das Geschäft.
     
    Wie jeden Abend nach seiner Arbeit bei dem Kohlenhändler ging Ben auch heute zu Mrs.Goodmans Lebensmittelladen. Zu seiner Überraschung war Mrs.Goodman trotz der späten Stunde selbst anwesend. Da er vermutete, dass Will Crandel seine Tante über seine Einkäufe unterrichtet hatte, betrat er den Laden, ohne sich weiter Gedanken zu machen.
    „Guten Abend, Mrs.Goodman!“, rief er fröhlich und marschierte zum Konservenregal.
    Die Ladeninhaberin starrte ihn mit offen stehendem Mund an. Dieser Bursche war die Unverschämtheit in Person. Anscheinend hatte ihn der gute Father Duncan noch nicht zur Rede stellen können, denn sie konnte sich nicht vorstellen, dass der Junge dann noch in ihrem Geschäft aufgetaucht wäre.
    Ben hatte inzwischen zwei Dosen mit Pökelfleisch aus dem Regal genommen, die er jetzt auf die Ladentheke stellte.
    Mrs.Goodman schüttelte kurz den Kopf. Fast konnte sie ihren Augen nicht trauen, aber dann schoss sie wie ein Drache herum und versetzte Ben eine schallende Ohrfeige.
    In Bens Gesicht begann ein sonderbares Mienenspiel. Seine Wange leuchtete feuerrot, man konnte deutlich Mrs.Goodmans Handabdruck darauf sehen, und sein linkes Auge begann, unkontrolliert zu zucken. Sprachlos blickte er zu der Ladeninhaberin auf.
    „Wie kannst du es

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