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Benjamin Rootkin - Zeiten voller Zauber, eine Weihnachtsgeschichte

Benjamin Rootkin - Zeiten voller Zauber, eine Weihnachtsgeschichte

Titel: Benjamin Rootkin - Zeiten voller Zauber, eine Weihnachtsgeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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Keller herabgelassenen Eimer mit Kohlen zu füllen, die dann von Mr.Weern oder seinem Gesellen Joseph nach oben gezogen wurden.
    Nachdem alles erklärt war, klopfte ihm der Händler kräftig auf die Schulter und stapfte die Treppe zum Hof hinauf. Bald darauf rumpelte der erste Eimer herunter, und Ben gab sich alle Mühe, ihn rasch aufzufüllen. Er zog zweimal am Seil, damit die oben wussten, dass der Eimer wieder hochgezogen werden konnte.
    Hatte Ben am Anfang die ganze Sache noch für eine leichte Tätigkeit gehalten, so musste er schon nach einer Stunde seine Meinung ändern. Vom ständigen Bücken schmerzte ihm der Rücken, und die Kälte der auf dem Boden liegenden Kohlen drang durch seine Hände in den ganzen Körper. Wann immer es ging, hüpfte Ben von einem Bein auf das andere, um die bleierne Steifheit aus seinen Gliedern zu vertreiben.
    Gegen Mittag wurde er nach oben gerufen und in die Küche von Mr.Weerns Wohnhaus geführt, wo seine Frau für ihren Mann und seine Arbeiter eine dampfende Hirsesuppe gekocht hatte. Bens Hände zitterten durch die ungewohnte Anstrengung so stark, dass er mehr Suppe über seine Hose kleckerte, als in seinen Magen brachte. Fünfzehn Minuten später ging die Plagerei weiter.
    Die Stunden schienen endlos. Sein Rücken schmerzte so stark, dass Ben das Gefühl hatte, er müsse jeden Augenblick auseinanderbrechen. Seine Hände waren trotz der Kälte stark gerötet und an mehreren Stellen eingerissen. Die Finger ließen sich kaum noch öffnen und schließen. Kohlenstaub hatte sich in seinen Lungen festgesetzt, und Ben musste nun öfter keuchend husten. So langsam konnte er sich vorstellen, warum Mr.Weerns Geselle nicht zur Arbeit erschienen war.
    Irgendwann einmal kam der letzte Eimer heruntergescheppert, und von oben wurde ihm zugerufen, dass für heute Schluss sei. Ben stolperte erschöpft die Stufen hinauf und sog tief die frische Luft ein. Nie hätte er gedacht, dass der simple Vorgang des Atmens zu befreiend sein konnte.
    Mr.Weern brachte ihn zum Waschraum, wo sich Ben den Kohlenstaub von der Haut schrubbte und die Kleidung wechselte. Als er fertig war, rief ihn der Händler aus dem Nebenraum zu sich. Sein Lohn drei Shilling und zwei Pennys wurden ihm in die Hand gedrückt.
     

Kapitel 10
     
    Die Tage vergingen. Ben stand auch weiterhin jeden Morgen vor allen anderen auf, holte sich sein Frühstück bei Mrs.Pearce in der Küche ab und marschierte dann zu Weerns Kohlehandlung, wo er weitere Tage mit unbarmherziger Schufterei verbrachte.
    Zu seiner Freude war Mr.Weern so zufrieden mit ihm, dass er Ben schon nach zwei Tagen den Lohn um einen ganzen Shilling erhöhte.
    Jeden Abend ging Ben nach der Arbeit zu Mrs.Goodmans Lebensmittelladen und kaufte Konserven für die MacDowells, die er heimlich vor deren Tür abstellte. Er betrat nie die Wohnung, klopfte nie an, sondern schlich sich immer heimlich davon. Einen Grund für sein seltsames Verhalten hätte er selbst nicht nennen können. Es war einfach so, dass er allen schwierigen Situationen aus dem Weg gehen wollte.
    Will Crandal ließ auch weiterhin Bens Geld in den eigenen Taschen verschwinden und setzte alles, was der Junge kaufte auf die Rechnung des Waisenheims. Das neue Kartenspiel, das im Klub eingeführt worden war, hatte ihn so in den Bann gezogen, dass er nun fast täglich spielte und verlor.
    Die Dinge gingen also ihren Gang, bis...
     
    Father Duncan überprüfte nun schon zum dritten Mal die Lebensmittelrechnung, die ihm Mrs.Goodman geschickt hatte, aber der Betrag blieb unnatürlich hoch. Er nahm sich einen Stift und begann, die auffälligen Posten herauszuschreiben. Eine halbe Stunde später wusste er, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Er nahm die Rechnung und seine eigene Liste und machte sich auf den Weg in die Küche.
    Mrs.Pearce, ebenso entsetzt wie der Priester, half ihm bei der Überprüfung der Vorräte. Bei einigen Posten auf Mrs.Goodmans Liste schwor sie Stein und Bein, diese Lebensmittel nie bekommen zu haben. Die ganze Angelegenheit wurde immer rätselhafter. Schließlich entschloss sich Father Duncan dazu, Mrs.Goodman selbst zu befragen.
    Er zog seinen schweren dunkelgrauen Mantel an und ließ Mr.Stendal mit seiner Kutsche vorfahren.
    Als er über die Towerbridge Richtung Innenstadt fuhr, dachte er noch, dass er nicht vergessen durfte, Ben zu befragen, vielleicht konnte der Junge bei der Aufklärung dieser leidigen Angelegenheit helfen.
     
    Mrs.Goodman Augen huschten über die Rechnung und

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