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Benjamins Gärten (German Edition)

Benjamins Gärten (German Edition)

Titel: Benjamins Gärten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Walther
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Heute ist erst der zweite Tag. Vielleicht ist er ja gar nicht da. Ich bin ärgerlich auf mich, weil ich zu ihm laufe, ihn vermisse. Ihm meine Ungeduld zeige. Ich bin ärgerlich auf ihn, weil er mich nicht sehen will. Weil er mich auf Abstand hält. Weil er mir seine Handynummer nicht gegeben hat. Ich habe es nicht vergessen, obwohl es sechs Wochen her ist. Sechs Wochen, in denen wir uns fast jeden Tag gesehen haben. Jede Nacht. Bis auf die letzten zwei.
    Ich gehe noch ein paar Schritte auf dem ansteigenden Pfad. Zwischen den Bäumen ist ein hell erleuchtetes Fenster zu sehen, die Villa verschwindet als dunkle Masse in den Schatten. Der Himmel leuchtet in einem blassen Orange.
    Ich gehe schneller, sehe, dass die Haustür einen Spalt offen steht, Licht herausfällt. Ich stürze die wenigen Stufen zur Haustür hinauf. Im Flur steht Marek, wirkt kaum überrascht, als hätte er die Tür nur für mich offen gelassen. Sein blondes Haar schimmert im Licht der Flurlampe, er füllt den kleinen Raum mit seiner Präsenz. Ich bleibe an der Tür stehen.
    Meinen Ärger schmilzt. Ich gehe ein paar Schritte auf ihn zu, aber ich versuche, mir die Freude über seinen Anblick nicht zu sehr anmerken zu lassen.
    »Hallo Benjamin.«
    Marek tritt auf mich zu und umarmt mich. Er küsst mich. Er öffnet meinen Mund. Erkundet ihn mit seiner Zunge. Er legt eine Hand in meinen Nacken, schwer und bestimmt. Ich hasse ihn dafür, dass er mich so schnell heiß macht. Er streichelt mein Ohr, dringt mit seiner Zunge tief in meinen Mund ein. Ich vergesse, dass ich mich ärgere. Ich halte seinen Hinterkopf fest, antworte auf seinen Kuss.
    Wir müssen Luft holen. Ich dirigiere ihn zur Treppe. Wir stolpern auf der obersten Stufe. Marek wirft ein paar Klamotten von der Matratze auf die nackten Dielen. Wir ziehen uns aus. Wir landen auf der Matratze. Ich liege auf ihm. Ich halte seine Arme fest. Er bettelt mit offenem Mund um einen Kuss, hebt den Kopf. Ich beuge mich hinunter. Kurz bevor er mich erreicht, ziehe ich mich zurück.
    Ich drehe ihn herum, nehme ihn mir vor. Die Muskeln seines Rückens zeichnen sich unter meinen Händen ab. Ihre Modellierung wird vom schwachen Licht der Dämmerung betont. Ich fahre mit meiner Zunge über die Muskelstränge, über die Wirbel seines Rückgrates. Schmecke den Schweiß, der seine Haut zu überziehen beginnt.
    Ich beiße in seinen Nacken. Bringe ihn zum Stöhnen. Ich drücke seine Schenkel auseinander. Lasse ihn an meinem Finger saugen, bevor ich damit in ihn eindringe. Ertaste ihn, spiele mit seiner wachsenden Erregung.
    Das Laken ist heruntergerutscht. Das letzte Licht schimmert auf der Rundung seines Hinterns. Er dreht den Kopf auf die andere Seite. Die Lust in seinem Gesicht. Ich nehme ihn. Er krallt sich ins Bettlaken. Ich kann mich nicht mehr zurückhalten. Er stöhnt, während er sich unter mir aufbäumt. Er legt den Kopf in den Nacken, als er kommt.

    Irgendwann zwischen Einnicken und neuer Lust merke ich, dass der Mond aufgegangen ist. Das fahle Licht des späten Abends ist magischem Vollmondlicht gewichen. Es gleitet die Wand entlang. Sie ist mit abblätternden Schichten alter Farbe bedeckt wie mit rissigen Narben. Das Mondlicht lässt Landschaften und Gespenster in den Schatten entstehen. Wir liegen auch im Schatten, ich sehe ihn nicht mehr. Ich fühle ihn nur noch, er schwitzt, während er sich an mich presst. Er flüstert rau meinen Namen, während er stöhnt. Wir schlafen erst ein, als der Mond wieder verschwunden ist.
    Ich lausche seinen ruhigen, tiefen Atemzügen. Verliere mich in diesem friedlichen Geräusch. Spüre seine Wärme die kurze Entfernung zwischen unseren Körpern überbrücken. Genieße es.
    Ich öffne die Augen, blinzele im Morgenlicht. Marek schläft auf dem Rücken, eine Hand neben dem Kopf, den Mund leicht geöffnet, Unschuld des Morgens. Ich fahre mit meinen Fingern über seinen Arm. Wage es nicht, sein entspanntes, anziehendes Gesicht zu berühren.
    Seine Atemzüge werden flacher, er dreht sich zur Seite, von mir weg. Ich rücke näher, drücke meine Erektion gegen seinen Hintern, lege einen Arm um ihn. Ich schließe die Augen. Seine Brust hebt und senkt sich unter meiner Hand, ich spüre sein Herz schlagen. Ich nicke wieder ein.
    Das lose Parkett klappert. Marek stellt etwas neben mir ab. Kaffeeduft. Ich öffne ein Auge. Ein Tablett. Milchschaum türmt sich über den Rand von zwei Schalen. Es riecht nach Brötchen, nach Schinken und Lachs. Ich strecke mich. Marek gibt mir einen

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