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Benkau Jennifer

Benkau Jennifer

Titel: Benkau Jennifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phoenixfluch
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verlassen, als dieser auf dem Boden aufschlug.
    Entsetzen lähmte ihre Gedanken, als sie registrierte, dass ihr Körper bewegungsunfähig war. Der Versuch, ihre tote Hülle wieder mit ihrem Geist zu beleben, musste misslungen sein. Sie spürte nichts als eine kalte Starre um ihre Glieder. Schwärze füllte ihren Blick. Die Versuche zu schreien erstarben, ehe sich auch nur ihr Zwerchfell rührte. Sie befand sich in ihrem Körper, aber dieser war still wie ein Stein.
    Um sie herum vernahm sie Leben, wie durch Wasser hörte sie eine Stimme. Als sie ihre Konzentration auf ihr Gehör bündelte, erkannte sie diese Stimme. Es war ihre eigene. Sie sang.
    Sie sang Penny Lane. Die Melodie klang derart gläsern und klar, dass es schien, sie würde in tausend Scherben zerspringen, als plötzlich ein Geräusch die Melodie unterbrach. Ein hässliches, teuflisches Lachen. Voll von Triumph, als wollte es Helena beleidigen,die nur starr in ihrem Leib verharren und auf Samuels Ende lauschen konnte.

24
    Hüte dich vor dem Zorn eines sanftmütigen Mannes .
    John Dryden
    S chatten der sich im Wind wiegenden Äste und Zweige huschten über ihn hinfort. Allesamt wirkten wie nach ihm greifende Klauen. Auf die von ihnen ausgehende Gefahr achtete er nicht, er hörte nur Helenas Lied, das selbst Regen und Wind zum Flüstern brachte. Regentropfen wuschen seine Tränen fort, kühlten seine brennenden Augen und die hinter seinen Schläfen sengende Glut.
    Das Lied verklang und ihre Stimme lachte hämisch und sagte: „Du hast es schon wieder getan.“
    Lautlos stöhnte Samuel auf. Der um die Oberhand kämpfende dämonische Zorn in seinem Inneren ließ nach, als der Albtraum erneut begann. Diesmal hatte sich der Teufel Helenas Stimme zu eigen gemacht, um ihn zu locken. Seinem besseren Wissen zum Trotz gelang es ihm nicht, zu widerstehen. Er sah die roten Augen unter der Kapuze, wie glühendes Metall, das ihm das Herz herausbrennen würde. Und dennoch trat er vor, näher an das Monstrum heran, allein, weil er sich nach der Stimme verzehrte, mit der es sprach.
    „Die Nächste ist tot, weil du versagt hast, Samuel. Wann wirst du endlich aufgeben? Wann wirst du es müde, die zum Tode zu verurteilen, die dir das Liebste sind?“
    Es gab keine Antwort auf diese Fragen, so schwieg er mitsamt seiner Gedanken, die aller Argumente beraubt waren. Alles, was er sich wünschte, war ein Ende. Er taumelte. Ob wegen des Blutverlustes, als Folge des Kampfes gegen den Dämon in seinem Inneren oder unter der tonnenschweren Schuld, konnte er nicht sagen. Es war ihm auch egal. Wut flackerte erneut auf und schlug sogleich Flammen, die alles andere in ihm verzehrten. Das Schwert lag direkt zu seinen Füßen. Nichts wäre einfacher, als es mit von Hass getriebener Hand im eigenen Leib zu versenken.
    Der Zorn brauste gewaltig durch seinen Kopf. Wie sehr seine Fäuste zitterten vor Verlangen, diese lang vergessenen Emotionen endlich auszuleben.
    „Samuel.“ Die vertraute Stimme war frei von Spott und tönte schmeichelnd, nahezu tröstlich. „Sprich endlich zu mir. Wann wirst du begreifen, dass ich dich von all dem befreien kann? Kein Schmerz mehr, Samuel. Klingt das nicht gut?“
    Das klingt wunderbar, Helena.
    Er wischte sich mit einer von kaltem Blut besudelten Hand über die Stirn, um seine Gedanken zu klären. Nein, nicht Helena. Dies war eine Illusion, nichts als eine Täuschung. Er durfte ihr nicht nachgeben.
    „Lüge“, stieß er hervor, schluchzend, denn er wollte sie so gerne glauben. „Du verdammtes Scheusal hast mich immer nur belogen.“
    „Aber nein.“ Das Lachen klang wie ihres, wenn er einen makaberen Witz gemacht hatte. „Nicht ich bin für dein Leid verantwortlich. Erinnere dich. Ich wollte dich von dieser Erde nehmen, als deine Sehnsucht nach dem Tod am größten war. Moira, dieses spielende Kind, war es, die dies verhinderte, und dich der Unsterblichkeit und dem grausamen Phoenix auslieferte. Ich wollte dir wahren Frieden schenken. Tod und Vergessen für den geringen Preis deiner Seele, die du vor langer Zeit ohnehin verloren hast.“
    Moira, diese verfluchte Hexe. Erneut schien der Zorn übermächtig zu werden. Er würde Moira in Stücke rei…
    Nein. Erneut drängte er den Dämon zurück. Er war kein Monster. Und wann er seine Seele als verloren aufgab, entschied er selbst.
    Der Teufel streckte eine Hand aus. Sie zu ergreifen und alles zu beenden, schien so leicht. Samuel musste nur ebenso seine Hand heben und …
    „Noch ist es nicht zu

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