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Benkau Jennifer

Benkau Jennifer

Titel: Benkau Jennifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phoenixfluch
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war sie ohnehin schon tot, da bestand sicher keine Notwendigkeit, um ihr Leben zu fürchten. Sie legte die zweite Hand auf den Leib des Phoenix.
    „Schau in sein Auge“, flüsterte Moira, während sie sich langsam rückwärts entfernte. „Ich bereite mich vor. Es kostet viel Energie, deinen Körper wieder lebensfähig zu machen. Ich brauche Zeit dazu. Es hilft, wenn dein Wunsch zur Rückkehr stark ist. Also sieh hin, wenn du bei ihm sein willst.“
    Sie gehorchte. In der glänzenden Schwärze der gewölbten Pupille regte sich etwas. Helena spürte den Herzschlag des Vogels schneller und härter werden, als sich im Mittelpunkt seiner Augen ein winziger Punkt zeigte, hinter dem sie einen Menschen erahnen konnte.
    „Du musst ihm vertrauen und sehen wollen“, hauchte Moira ihr zu.
    Helena öffnete sich der Vision und der Punkt im Auge des Phoenix weitete sich, wurde zu einem runden Fenster in eine andere Welt. Bilder boten sich ihr leicht verzerrt dar, wie in einer Kristallkugel. Sie erkannte Samuel, der sich tief über einen schlaff am Boden liegenden Körper beugte. Ihren Körper. Wie seltsam, sich selbst tot zu sehen.
    Das Bild wurde klarer. Samuel hob ihren Oberkörper ein wenig an, stützte ihren Kopf, als dieser kraftlos in den Nacken zu fallen drohte. Helena konnte sein Gesicht nicht sehen, da er die Stirn an ihre lehnte. Seine Schultern bebten, seine Hand zitterte, als er ihr sacht durchs Haar fuhr.
    „M-moira, bitte.“ Helena glaubte, Samuels Leid selbst im Herzen zu spüren, mochte ihres auch stillstehen. „Er ist ganz ruhig. Bitte lass mich zu ihm, ich kann das nicht mit ansehen. Er hält mich für tot und er glaubt, es sei seine Schuld, er …“ Sie hielt jäh inne. Im Schatten hinter Samuel bewegte sich etwas. Die Schatten selbst bewegten sich. Sie konzentrierte sich und wurde einer Gestalt gewahr. „Moira. Da ist noch jemand.“
    Einen Lidschlag später stand das Schicksalsmädchen an ihrer Seite. Der Phoenix scharrte unruhig mit den Klauen in der Erde. Seiner Kehle entkam ein heiseres Geräusch, nicht ganz ein Knurren, aber dennoch bedrohlich. Moira streichelte den Vogel an der Brust und er senkte den Kopf, sodass auch sie in sein Auge blicken konnte.
    Die in einem bodenlangen Gewand verhüllte Gestalt trat auf Samuel zu. Helena konnte nicht hören, ob gesprochen wurde, aber plötzlich hob Samuel den Kopf, drehte sich jedoch nicht um. Stattdessen schien er zu lauschen. Die Gestalt wandte sich ab und entfernte sich so gleitend, als flösse sie über den Boden, statt in Schritten zu gehen. Samuel legte Helenas leeren Körper behutsam ab, streichelte ihr übers Gesicht und stand entschlossen auf, um der Gestalt zu folgen.
    „Nein!“, fauchte Moira plötzlich. „Dieser intrigante Betrüger! Das ist gegen alle Regeln.“
    „Was ist denn los?“
    Helena warf ihr nervöse Blicke nach, wollte sich aber auch nicht von dem Weltenfenster lösen, in dem sich Samuel langsam der unheilvollen Gestalt näherte. Unter Helenas Händen sträubte der Phoenix das Gefieder; sein Kopf ruckte hektisch hin und her, was es ihr erschwerte, in sein Auge zu blicken. „Verdammt, was geschieht dort?“
    Moira schnaufte ungehalten. „Ich hätte es wissen müssen. Der Teufel spielt niemals fair, niemals!“
    „Der Teufel?“
    „Hinterhältiger Betrüger!“
    Moira stampfte mit dem Fuß auf. Ihre Augen funkelten eiskalt vor Zorn. Der Phoenix gab einen durchdringenden Schrei von sich, der Helena zurückweichen ließ. Er breitete die Schwingen aus, erhob sich mit einem Flügelschlag vom Boden und verschwand über die Kronen der Bäume hinfort.
    „Sag mir, was da vor sich geht!“ Helenas Stimme kam einem Kreischen nahe.
    „Du musst sofort zu ihm!“, befahl Moira in harten, abgehackt klingenden Lauten. Sie packte Helenas Hände mit ungeahnter Kraft. „Der Teufel lockt ihn erneut. Samuel wird fallen. Er hat ihm in seiner Verzweiflung nichts entgegenzusetzen. Halte ihn auf!“ Helena fand eine Sekunde Zeit anzuzweifeln, ob ihr das gelänge, doch sie nickte entschlossen.
    Moira sprach wieder mit ihrer weichen Stimme auf sie ein: „Gut. Es dauert eine Weile, bis dein Geist wieder mit deinem Körper verbunden ist. Versuche, Samuels Aufmerksamkeit auf dich zu lenken. Zeige ihm, dass du da bist. Wenn er fällt, ist er verloren und wird endgültig zu einem von ihnen. Geh nun.“
    Moira berührte Helenas Stirn mit zwei Fingern. Sogleich spürte Helena den Fall. Sie hatte den illusorischen Körper im Torbogen des Jenseits bereits

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