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Benkau Jennifer

Benkau Jennifer

Titel: Benkau Jennifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phoenixfluch
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Gespräch in einer Bar war wirklich nichts einzuwenden, das war sie ihm schuldig. Sie würde ja nicht mit ihm allein sein.
    Der Gedanke drängte sich ihr so ungewollt wie unverhohlen auf, dabei war sie inzwischen sicher, am Vortag halluziniert zu haben. Nein, es war nur fair, sich zu entschuldigen und ihm persönlich zu sagen, dass er sich ihr gegenüber keine Hoffnungen machen sollte, denn ansonsten würde ihr schlechtes Gewissen noch Wochen Kapriolen schlagen. Samuel musste ja nichts davon erfahren.
    „Na schön“, meinte sie schließlich. „Ich bin allerdings gerade auf dem Weg nach Freiburg.“
    „Fantastisch, da bin ich zurzeit.“
    Georg nannte eine Bar in der Nähe des Theaters und Helena machte sich auf den Weg.
    Sie hatte Glück, sofort einen Parkplatz in der Nähe der besagten Bar zu finden. Rasch teilte sie Steffi per SMS mit, dass sie sich um dreißig Minuten verspäten würde und stieg aus dem Wagen. Cat sah sie aus traurigen braunen Augen an, als sie registrierte, dass Helena sie im Auto lassen würde. Doch eine Bar war am Samstagabend nicht der richtige Ort für einen Hund. Erst recht nicht für einen Hund einer Rasse, der ein zweifelhafter Ruf vorauseilte. Helena hatte nicht einmal die Leine dabei, dafür ein paar Hundekuchen in der Handtasche, die sie der Hündin zum Trost alle auf einmal gab.
    Dann ging sie die zwei Straßen bis zum Othello und begab sich die steile Treppe hinab in die Bar. Wie erwartet war es brechendvoll und laut, was im skurrilen Kontrast zu dem schummrigen Licht stand, das Kerzen und elektrische Lüster spendeten. Mit weniger Menschen gefüllt hätte die Bar gemütlich gewirkt. Georg wartete an einem der Zweiertische im hinteren Bereich. Helena erkannte ihn schon von der Treppe aus, benötigte aber eine gewisse Zeit, um sich zwischen den eng stehenden Barhockern und einigen dazugestellten Stehtischen hindurchzukämpfen. Zum ersten Mal sah sie ihn in moderner Kleidung; in Jeans und einem rauchgrauen Hemd, das farblich auf die Strähnen in seinem schwarzen Haar abgestimmt zu sein schien. Mit einem unsicheren „Hallo“ setzte sie sich ihm gegenüber auf den freien Barhocker.
    „Sei gegrüßt, Pilgerin.“
    Seine Worte passten weder zum Ambiente noch zu ihm, und dem spöttischen Unterton zufolge wusste er das selbst. Außer dem Silberkreuz um seinen Hals erinnerte heute nichts an den Mittelalter-Georg. Er trug eine schmale Brille, die sein Gesicht weicher und jünger machte, womit er den Eindruck eines verträumten Kunststudenten erweckte. Seine Lippen kräuselten sich zu einem Grinsen, als sie ihn musterte. Sie fragte sich, ob dies der echte Georg war, oder eine Maske, hinter der er den mittelalterlichen Krieger versteckte. Welch dumme Gedanken.
    „Unter uns“, raunte er über den Tisch. „Ich bin froh, dich diesmal hier zu treffen und nicht in der Wildnis, wo niemand meine verzweifelten Schreie hört. Du hast einen verdammt harten Schlag.“
    Helena schoss Hitze in den Kopf. Das musste ausreichen, denn Worte bekam sie vor Scham nicht heraus. Dass er sie ansah, als wäre sie ein Cocktail mit Schirmchen, machte die Sache nicht besser.
    „Aber mach dir keine Sorgen, Pilgerin. Das Haupt sitzt ja noch an rechter Stelle.“
    „Ach ja, wie konnte ich das vergessen“, versuchte sie sich an einer schlagfertigen Antwort, die sie sich während der Autofahrt zurechtgelegt hatte. Auch sie beugte sich vor, um trotz der Lautstärke in der Bar die Stimme nicht heben zu müssen. „Musste man dem Heiligen Georg nicht den Kopf abschlagen, um ihn zu töten?“
    Er lachte. „Eine ziemliche Schweinerei, das kann ich dir sagen.“
    Eine Bedienung erschien und fragte nach den Wünschen. Helena bestellte eine heiße Schokolade. Georg wollte nichts trinken, als Helena ihm anbot zu zahlen, winkte er dankend ab und die Kellnerin rauschte schulterzuckend davon.
    Helena atmete durch, um sich zu sammeln. „Georg, noch mal zu gestern Abend.“
    „Es war wirklich nicht deine Schuld.“
    „Das meine ich nicht. Ich fürchte, ich … habe dir möglicherweise Hoffnungen auf etwas gemacht, das es nicht geben wird.“ In Gedanken schlug sie sich vor die Stirn. Konnte sie nicht klar mit ihm sprechen, statt herumzudrucksen wie ein Schulmädchen?
    Er verstand auch so und nickte langsam. „Ich habe also tatsächlich einen Rivalen?“
    „Nein“, sagte sie fest. „Ich habe einen Freund. Und der hat keinen Rivalen.“
    „Das sah vor vierundzwanzig Stunden noch anders aus.“ Mit einer selbstgefälligen

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