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Benkau Jennifer

Benkau Jennifer

Titel: Benkau Jennifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phoenixfluch
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Geste strich er sich das Haar aus dem Gesicht. Sein Blick streifte ihre Lippen. Sie konnte es nicht nur sehen, sondern beinahe fühlen.
    „Es war ein Missverständnis.“ Helenas Atem ging schwerer, als er ihr unverwandt in die Augen sah. In seinen schimmerte das Grau derart fesselnd, dass es ihr nicht gelang, wegzusehen.
    „Du solltest dir das gut überlegen, Helena.“ Etwas Ungutes tönte in seiner Stimme. „Ich warne dich, dies nicht überstürzt zu entscheiden.“
    „Die Entscheidung ist gefallen. Tut mir leid.“
    Er schüttelte leicht den Kopf. „Ich glaube, dass du mich nicht richtig verstanden hast.“
    „Glaubst du, du könntest mir vorschreiben, mit wem ich meine Zeit verbringe?“, fragte sie, gerade so laut, dass er sie hören konnte.
    „Wovon sprichst du?“ Seine betont ahnungslosen Züge ließen erkennen, dass er es sehr genau wusste. „Ich würde es nur wahrhaftig bedauern, falls du deine Zeit nicht länger mit mir teilen würdest.“
    Seine Augen waren eisig. Die Luft schien mit einem Mal an Sauerstoff zu verlieren. Helena atmete ein, doch es hatte keine Wirkung. Es war, als befände sich ihr Kopf unter Wasser. In ihren Ohren rauschte es, lauter und lauter. Dann wandte Georg den Blick ab und Helena rang mit einem japsenden Geräusch um Luft. Ihr schwindelte, als sich der seltsame Zwang von ihrer Lunge löste. Für einige Sekunden stützte sie sich auf dem Tisch ab und versuchte zu begreifen, was geschehen war. Hatte sie das Atmen vergessen? Nein. Es war ihr nicht möglich gewesen, als hätte er es ihr untersagt.
    „Alles in Ordnung mit dir?“ Die Kellnerin sah sie besorgt an und stellte die heiße Schokolade auf dem Tisch ab. „Du siehst aus, als ginge es dir nicht gut.“
    „Doch, geht schon.“ Helena kramte eilig ihr Portemonnaie hervor und zahlte sofort, um die Bar möglichst schnell verlassen zu können. Ein kühler Schweißfilm benetzte ihre Stirn. Es war zu heiß in dem überfüllten Schuppen, sie hatte so was immer verabscheut. Womöglich bekam sie jetzt noch Klaustrophobie. Als die Kellnerin gegangen war, starrte sie Georg mit einer Mischung aus Verwirrung und Verärgerung an, aber er lächelte nach wie vor.
    „Du bist mir das schuldig, Helena. Sei ein artiges Mädchen und wir sind quitt.“
    Sie schnaubte und wollte vom Barhocker rutschen, um zu gehen, doch Georg war schneller, stand plötzlich vor ihr und umfasste ihre Schultern.
    „Du wirst mich anhören“, sagte er ruhig und sah sie eindringlich an. „Andere Optionen hast du nicht. Du solltest deinen Freund vergessen. Verstehst du mich oder muss ich deutlicher werden?“ Er leckte sich über die Lippen und seine Hände rutschten höher, bis sie ihren Hals berührten. „Vergiss ihn. Triff dich mit mir, dann wird es dir leichtfallen.“
    Er war ihr so nah, dass sie erneut seinen Geruch wahrnahm. Sein Atem brach eine Schneise in die nach Rauch, Parfum und Schweiß riechende Luft. Helena atmete seinen Duft ein, als müsste sie ansonsten ersticken. Auch wenn sie sich dafür gerne geohrfeigt hätte, reagierte ihr Körper mit einem verräterischen Kribbeln, das sich vom Nacken an die Wirbelsäule hinabarbeitete.
    „Lass mich los!“ Sie versuchte ihn wegzustoßen, doch er bewegte sich kein Stück. Hilflos warf sie den Leuten am Nebentisch einen Blick zu, doch die lugten bloß mit unverhohlener Neugier in ihre Richtung, ohne ihre missliche Lage wahrnehmen zu wollen.
    „Überdenke die Wege, die du gehst, genau“, raunte Georg so nah an ihrem Körper, dass jedes Wort ihren Hals berührte. „Daskönnte sonst übel für dich enden, Pilgerin.“
    Es gelang ihr nicht, das Zittern zu unterdrücken. „Willst du mir drohen?“
    „Ausgerechnet ich? Ja, wie käme ich denn dazu?“
    Aus irgendeinem verqueren Grund nahm sie nur eines seiner Worte wirklich wahr, als würden die anderen nicht ihr gelten. Nur das „Ja“ war für sie bestimmt.
    Dass ihr Körper allem Verstand zum Trotz wie willenlos in seine Richtung drängte, widerte Helena an. „Bitte lass mich in Ruhe!“
    Er sah sie für einen Augenblick an, als wollte er sie mit seinem Silberblick erdolchen. Auf gewisse Weise tat er das tatsächlich, denn ihre Abwehr bröckelte immer mehr. Helena biss die Zähne zusammen.
    „Geh!“, sagte sie mit aller Entschlossenheit, die ihr noch geblieben war. „Ich will nichts von dir. Du machst mir Angst, bitte lass mich allein.“
    Er schnaubte, eher überlegen als enttäuscht. „Wie du willst. Bis bald, Pilgerin.“ Auf dem Absatz

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