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Benkau Jennifer

Benkau Jennifer

Titel: Benkau Jennifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phoenixfluch
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möchte?“
    „Tzz“, machte Evelyn erneut, diesmal klang der Laut abfällig. „Versuch es halt mit Gebeten.“

    Helena stand unerwartet früh vor seiner Tür, einen Rucksack mit sich tragend. Cat trottete an Samuel vorbei in den Flur und schüttelte sich, wobei sie ihn aus goldbraunen Augen provokativ ansah. Schmutzdurchsetztes Regenwasser spritzte an die Tapeten. Auch Helena schüttelte ihr Haar aus und schlüpfte aus Schuhen und Strümpfen. Samuel ignorierte den Hund und küsste einen Regentropfen von Helenas Wange.
    „Du tropfst und bist eiskalt. Möchtest du dir auch gerne mal den Tod holen?“
    „Erst wenn man mir eine Reinkarnation als Kokospalme auf Tahiti verspricht“, antwortete sie zwinkernd.
    „Sehr witzig. Reicht Oberbekleidung zum Wechseln, oder bist du nass bis auf die Knochen?“
    „Nass bis auf die Knochen und ziemlich durchgefroren“, gestand sie, „aber Oberbekleidung reicht, solange es deine ist.“
    Der Hund ließ sich brummend in einer Nische im Flur nieder, wo Samuel ihm freundlicherweise ein Handtuch hingelegt hatte, um es ihm ein wenig behaglicher zu machen. Vor allem aber, um das Laminat vor dem Dreck zu schützen.
    Helena schob ihn ins Wohnzimmer, mit jedem Schritt einen Knopf seiner Lederweste und des darunterliegenden Hemdes aufknöpfend. Ihr lag also wirklich etwas an seiner Kleidung. Im Vorbeigehen griff er nach der Stereoanlage und drehte Berlioz’ Symphonie Fantastique leiser.
    „Was hast du vor?“ Ob sie es beabsichtigt hatte oder nicht, aber mit ihrer Geradlinigkeit schaffte sie es immer wieder, ihm den Atem zu stehlen.
    „Ich zeige dir, was dir entgangen ist“, erklärte sie, während sie ihm das Hemd von den Schultern schob und zugleich ihre Jacke zu Boden fallen ließ.
    „Jetzt? Alles?“ Feuchte, kühle Finger flüsterten über seine Haut. Ihr durchnässter Wollpullover folgte seinem Hemd mit einem leisen Klatschen.
    „So viel ich kann.“
    Ihr Unterhemd war nicht minder feucht und klebte hauteng über ihren kleinen, festen Brüsten. Ein Seidenschal schmiegte sich um ihren Hals und floss über ihren Körper, wie eine Spur aus dickem, schwarz glänzendem Öl. Samuel verfolgte die Konturen mit den Fingerspitzen und sah sie erzittern, als er durch den Stoff ihre Brustwarzen berührte.
    „Das hier kenne ich schon, Helena.“
    Sie zerrte ihre Jeans mit einer Hand über die Hüften und öffnete mit der anderen seinen Gürtel. „Du hast nicht die geringste Ahnung. Zieh die Hose aus.“
    Sie biss sich auf die Unterlippe, wartete, bis er aus seiner Jeans gestiegen war, und schob ihn aufs Sofa. Regen rann aus ihrem Haar auf seine Brust. Sie verrieb ein paar der Tropfen mit einem verträumten Funkeln in den Augen. Dann beugte sie sich weit über die Lehne, streckte sich nach dem Heizungsregulator, um ihn hochzudrehen, und Samuel fragte sich, was Männer nur alle an Dessous fanden. Helenas Körper in simpler, weißer, wegen der Nässe durchscheinender Baumwollwäsche war schon mehr, als eine gesunde Pulsfrequenz verkraftete. Sie glitt hinter ihn, berührte seine Schulter mit dem geöffneten Mund und schloss mit den Fingerspitzen seine Augen.
    „Halte sie geschlossen“, hauchte sie an seiner Haut.
    Ihre Hände waren überall, folgten jeder Linie seines Körpers. Unmöglich, vorherzusehen, wo sie ihn als Nächstes berühren würde. Er erbebte unter den Küssen, mit denen sie sich seine Wirbelsäule hocharbeitete, um schließlich mit der Zunge seinen Nacken nachzufahren und sanft in seine Schulter zu beißen. Ihr Schal floss feucht über seinen Bauch, dann über seine Brust weiter nach oben. Sie spannte den Stoff um seine Kehle, knabberte an seinem Ohrläppchen, ließ den Schal noch höher gleiten. Als er über seinen Mund wanderte, warf Samuel einen kurzen Blick zur Uhr. Nur zur Sicherheit.
    „Nicht“, flüsterte Helena. „Heute passe ich auf.“ Sie legte ihm den Schal über die Augen und knotete ihn zu. „Vertrau mir. Ich zeige dir nun, wie die Nacht schmeckt.“

16
    Haltet die Uhren an! Vergesst die Zeit!
Ich will euch Geschichten erzählen .
    James Krüss
    E ine einzigartige Mischung aus Entspannung und Erregung durchfuhr Samuels Körper. Seiner Sicht beraubt, spürte er jede Faser seines Körpers und alle Berührungen Helenas überdeutlich. Seine Nackenhärchen schienen sich einzeln aufzurichten. Er konzentrierte sich auf Helenas Hände, die ihn sanft, aber unnachgiebig, auf den Rücken zwangen. Mal streichelte sie ihn, mal küsste sie ihn, hauchfein, wie ein

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