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Benkau Jennifer

Benkau Jennifer

Titel: Benkau Jennifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phoenixfluch
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früher gehen zu dürfen und fuhr zunächst zum Supermarkt. Die Vorbereitungen für ihren am Morgen gefassten Plan musste sie sofort umsetzen, weil sie sicher war, am nächsten Tag nicht mehr den Mut dazu zu finden. Doch zunächst stand ein lange überfälliges Telefonat mit ihrer Cousine an.
    „Sieh an, sieh an, die treulose Tomate weilt also noch unter den Lebenden.“ Die Worte waren scharf, doch Evelyns Stimme klang weich und freundlich. „Was verschafft mir die Ehre eines so unverhofften Anrufs?“
    Helena kam sofort zur Sache. „Ich fürchte, dass ich deine Hilfe brauche.“
    „Geht’s um Geld?“, bot Evelyn an. „Drogen? Eine neue Identität? Oder einen Kerl?“
    Helena gab ein verstimmtes Knurren von sich und ihre Cousine lachte.
    „Ist es also das, was ich denke?“
    „Wenn du an Hui Buh und Casper denkst, dann liegst du richtig.“
    Ein Seufzen. „Das hat man nun davon, wenn man sich gut mit Geistern auskennt. Kaum dreht ein Betttuch durch, wird man gerufen. Was gibt es denn?“
    Helena erzählte in knappen Worten von ihren Träumen und Evelyn untermalte ihre Schilderungen mit gelegentlichen „Hmhm“s und „Soso“s. Helena kam nicht umhin, sie für ihre Hilfsbereitschaft zu bewundern. Mit ihren Hexenkräften hatte sie sich damals auch von Evelyn abgewandt, da diese außer ihrem Medizinstudium und der Magie kaum andere Interessen hatte. Ihre Cousine war über alle Maßen enttäuscht gewesen. Doch jetzt, da Helena Rat benötigte, vergaß Evelyn den Kontaktabbruch, als wäre nie etwas gewesen.
    „Es könnte ein verirrter Engel sein“, überlegte Evelyn. „Zumindest wäre das die einfachste Möglichkeit, auch wenn ich nicht recht dran glaube, dafür klingt das Ganze zu düster. Aber versuchen kannst du es. Du weißt, wie man Engel vertreibt?“
    „Man lüftet ihre Identität und sagt ihnen, dass man sie durchschaut hat“, antwortete Helena.
    „Genau. Dann verschwinden sie ins Jenseits.“ Evelyn schwieg einen Moment. „Dass es ein Dämon ist, schließe ich aus. Oder hast du jemanden geärgert, der die Kraft haben könnte, einen zu beschwören und auf dich anzusetzen?“
    Ein Schauder lief Helenas Rücken hinab. Der Dämonologie hatte sie sich immer ferngehalten. Schwarze Magie war allen Hexen streng verboten, im Grunde war es nicht einmal erlaubt, Informationen über Dämonen auszutauschen, solange man beim Rat keine Sondererlaubnis eingeholt hatte. „Ganz sicher nicht.“
    „Dann bleibt nur ein normaler Geist.“ Evelyn legte eine vielsagende Pause ein und sprach mit gesenkter Stimme weiter. „Du müsstest ihn sehen, sobald du endlich die Augen wieder öffnest.“
    „Er erscheint, wenn ich schlafe“, gab Helena säuerlich zurück, wohl wissend, dass er vielleicht auch tagsüber da war und sie ihn nicht wahrnahm. Leider wusste Evelyn das ebenfalls.
    „Helena, ich verstehe dich ja. Der Geist dieses Mädchens hat dich zu Tode erschreckt, aber du musst aufhören …“
    „Nikki war meine Freundin“, sprach Helena dazwischen. „Ich hätte ihren Tod verhindern können und habe es nicht getan. Und plötzlich stand sie als verwirrter Geist vor mir und verlangte, dass ich sie zurückhole. Wie soll ich bitte aufhören, daran zu denken?“
    „Ich weiß es nicht.“ Helena hörte Evelyn durchatmen. „Aber sie ist ins Jenseits gegangen, sie hat jetzt ihren Frieden. Es geht ihr gut. Du musst deine Furcht ablegen. Hast du daran gedacht, dass es allein deine Angst ist, die dich in deinen Träumen heimsucht? Angst, vor dem, was du bist? Hör endlich auf, dich zu verleugnen. Du bist eine Sehende, nun schau auch hin! Hey, wir leben im 21. Jahrhundert, nie galt ein bisschen Hokuspokus cooler als heutzutage. Eine Hexe zu sein ist keine Schande – es ist dein Schicksal.“
    Ein bitterer Geschmack breitete sich in ihrem Mund aus. „Wusstest du, dass das Schicksal auch eine Hexe ist?“
    Evelyn gab ein fragendes Geräusch von sich, doch Helena winkte ab, obwohl Evelyn das am Telefon nicht sehen konnte, und stellte ihre letzte Frage. „Von Flüchen verstehst du nicht zufällig etwas?“
    „Die Mächte mögen mich davor bewahren. Sag mal, drehst du langsam durch?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, sprach Evelyn weiter. „Flüche, tztztz. Du weißt so gut wie ich, dass Flüche in die Kategorie der Schwarzmagie gehören.“
    „Ich dachte auch eher an das Beenden von Flüchen.“
    „Ein Fluch hat immer ein vorgegebenes Ende, dem man nicht vorgreifen kann.“
    „Und wenn man nicht so lange warten

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