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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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kriegen. Blut sammelte sich an seinem Hinterkopf, wo sein Hemdsverband sich gelockert hatte. Mir wurde klar, dass ich Daniel schnellstens etwas von diesem Wasser bringen musste, sonst würde er wirklich sterben.
    Verdammt! Innerlich schrie ich vor Wut.
    Ich hatte keine Ahnung, wie ich aus diesem Schlamassel rauskommen sollte. Im Moment stellte allein schon das Sprechen eine schmerzhafte Anstrengung dar, und angesichts des Umstands, dass man mich gewürgt hatte und dass nun ein Bewusstloser auf mir lag, bekam ich kaum Luft. Schon gar nicht hatte ich die Kraft, um Hilfe zu schreien.
    Nach einigen Augenblicken sorgfältigen Überlegens kam ich zu dem Schluss, dass meine einzige Chance darin bestand, das zu tun, was ich am wenigsten tun wollte: Ich musste Hilfe holen. Also schloss ich die Lider und rief mir das Gesicht meines Opfers vor Augen.
    „Kali, kannst du mir helfen?“, sagte ich mit piepsiger Stimme und brennender Kehle. Hinter mir hörte ich, wie das Wasser des Sees zu blubbern begann, dann durchbrachen zwei starke Arme die Oberfläche und zogen Marcel von mir runter.
    „Du bist mir schon wieder was schuldig, weißes Mädchen.“ Kali hielt mir die Hand hin und zog mich auf die Füße.
    Verdammt, die Frau ist wirklich stark.
    Ich lächelte erschöpft, um meinen Dank zum Ausdruck zu bringen, und stellte erfreut fest, dass ich sie diesmal nicht aus der Badewanne geholt hatte. Dieses Mal trug sie einen fließenden pfirsichfarbenen und scharlachroten Sari und die anmutigsten kleinen diamantbesetzten Sandalen, die ich je gesehen hatte.
    Ich muss so was von dringend rausfinden, wo diese Frau ihre Schuhe kauft, dachte ich. Diese Sandalen sind großartig.
    Kali schaute sich um, und ihr Blick wanderte an Marcel vorbei zu dem im Sand liegenden Daniel. Einen schrecklichen Moment lang rechnete ich ernsthalt damit, dass sie ihn mit ihren unglaublichen Sandalen direkt in eine ziemlich tiefe Gegend treten würde.
    „Nicht!“, kreischte ich, und der Schmerz im Hals ließ mir die Tränen in die Augen schießen. „Er hat mir das Leben gerettet.“ Meine Stimme war kratzig und belegt. Ich hatte ein Gefühl im Hals, als hätte ich eine ganze Stange filterloser Zigaretten weggeraucht.
    „Du siehst echt kaputt aus, und so hörst du dich auch an.“ Kali wandte sich von Daniels regloser Gestalt ab und begutachtete mit gehobener Braue mein zerzaustes Erscheinungsbild. Ich zuckte mit den Schultern, da ich so wenig wie möglich sprechen wollte.
    Außerdem hatte sie ja recht. Im Wasser, das sich zu meinen Füßen fröhlich kräuselte, konnte ich mein Spiegelbild sehen, und es erinnerte tatsächlich an Frankensteins Braut. Mein Haar stand in alle Richtungen ab, mein Hals war eine Ansammlung roter und weißer Druckmale, und meine aufgesprungene Lippe war blutverklebt – wahrscheinlich hatte sich die Wunde wieder geöffnet, als Marcel versucht hatte, mich zu erdrosseln.
    Ich zeigte auf Daniels Kopf, und Kali bedachte mich mit einem bösen kleinen Lächeln, das deutlich erkennen ließ, wie sehr sie ihn in seinem eigenen Plasma schmoren lassen wollte. Ich schüttelte den Kopf.
    „Und was hast du dann mit dem Vollzeitverführer vor, weißes Mädchen?“, fragte sie und unterdrückte ein Gähnen.
    Ich sah genau, dass sie ihre Teilnahmslosigkeit nur vortäuschte, dass sie mir nur beweisen wollte, wie wenig Daniels Schicksal sie kümmerte. Das war alles nur Fassade. Sie war eindeutig das Vorzeigeexemplar einer verbitterten, eifersüchtigen Exfreundin, die innerlich darauf brannte, sich zu rächen. Aber ich war ihm einen Gefallen schuldig – wahrscheinlich sogar zwei –, also würde ich dafür sorgen, dass jede Rache ihrerseits sehr viel später und ohne mein Zutun stattfinden würde.
    Als ich neben ihm in die Hocke ging und den Kelch aufhob, rechnete ich mit sengendem Schmerz in meinen Fingern, doch das Feuer des Kelchs war erloschen. Ich tauchte ihn ins kühle Nass und füllte ihn bis zum Rand. Dann kroch ich zu Daniel hinüber und legte seinen Kopf in meinen Schoß, wobei ich mir Blut aufs Hosenbein schmierte. (Jetzt passte die Hose zum Top.)
    „Kopf oder Mund?“, piepste ich, unsicher, wie ich ihm das Wasser verabreichen sollte. „Es soll angeblich helfen.“
    Kali wollte offenbar mit den Schultern zucken, doch ich warf ihr einen finsteren Blick zu, worauf sie die Hände in die Hüften stemmte und seufzte. „Auf den Kopf. Wenn du ihm all deine Kräfte geben willst, dann schüttest du es ihm in den Hals.“
    „Hä?“, krächzte

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