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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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an den Teufel verkauft. Ich bin nicht weniger menschlich als …“ Er warf einen Blick zu Monsieur D. „… als er.“
    Mein Kopf war plötzlich leer, und dann kam ein einziges Wort aus meinem Mund. „Scheiße.“
    Das brachte Daniel zum Lachen, doch sein Lachen wurde schnell zu einem trockenen, abgehackten Husten, aus dem keine Spur seiner vorangegangenen Belustigung mehr herauszuhören war.
    „Ich glaube, wir sollten dich besser von hier weg- und in ein Krankenhaus bringen“, sagte ich hastig. „Kannst du uns ein Wurmloch öffnen?“
    Daniel verdrehte angestrengt die Augen. Der schwere Blutverlust machte ihn ein wenig albern. „Mach du das“, murmelte er. „Ich bin hier der, der im Sterben liegt …“
    Toll, eine echte Stimmungskanone, dachte ich.
    „Äh, ich will wirklich nicht nerven, aber ich … äh, ich weiß nicht, wie das geht.“
    Daniel antwortete nicht. Als ich mich zu ihm umdrehte, sah ich, dass er das Bewusstsein verloren hatte.
    „Mist!“ Ich stand kurz davor loszuschreien, als plötzlich das volle Gewicht des Bewusstlosen auf meiner Schulter lastete -und Daniel war sehr viel schwerer, als ein ausgewachsener Mann sein sollte.
    Auf der anderen Seite des Sees kicherte Monsieur D. einmal mehr auf meine Kosten.
    „Sei still!“, schrie ich zu ihm hinüber. „Siehst du nicht, dass ich gerade mitten in einer Krise stecke?“
    Das ließ ihn nur noch lauter gackern.
    „Blöder, zahnloser Franzose!“, rief ich über das Wasser.
    „Dämlicher Möchtegernmensch!“, rief Monsieur D. zurück.
    „Pass auf, ich komm gleich zu dir rüber!“, schrie ich, wobei mir beinahe der bewusstlose Daniel entglitt.
    „Versuch’s doch, Möchtegern!“, schoss er zurück.
    Ich fühlte mich langsam wie in der Grundschule, wo es darauf ankam, wer den anderen am besten aufzog.
    „Dein Herzallerliebster wird sterben.“ Plötzlich war Monsieur D. wieder ganz gelassen … wenn man sein raues Lispeln überhaupt jemals als „gelassen“ hätte bezeichnen können.
    Ich starrte ihn finster an, während ich versuchte, den langsam wegsackenden Daniel wieder in eine aufrechte Position zu bringen. Schließlich, als ich meine sinnlosen Bemühungen leid war, gab ich dem Wunsch seines Körpers nach, der offenbar darin bestand, ein Häufchen Elend im Sand zu sein.
    „Siehst du, was ich deinetwegen gemacht habe!“, brüllte ich dem abgerissenen Alten zu und stupste Daniels Arm mit dem Fuß an.
    Monsieur D. schnaubte nur abfällig, kam mühsam auf die Beine und lächelte mich an. Seltsamerweise kam er mir jetzt größer und weniger zerlumpt vor.
    „Komm her“, sagte er schließlich, hob einen Skelettfinger und winkte mich zu sich.
    „Wieso?“ Ich blieb lieber, wo ich war. Mir war heiß, und ich stank, ich schwitzte und fühlte mich todelend. Das würde ich nicht alles auf einmal vergessen und wie ein treuer Hund brav zu ihm rüberdackeln.
    „Komm her“, wiederholte er bedeutungsschwanger.
    Ohne darüber nachzudenken, umrundete ich den See und ging direkt auf den wartenden Franzosen zu. Ich hatte nicht einmal genug Zeit, Nervensignale von meinem Gehirn zu meinen Füßen zu senden, damit sie stehen blieben. Aber selbst wenn ich dazu gekommen wäre, hätten sie wahrscheinlich nicht auf mein Gehirn gehört.
    „Was ist?“, fragte ich gereizt.
    Er grinste anzüglich, und ich beugte mich so weit wie möglich zurück, um seinen wirklich ekelhaft stinkenden Kiefern zu entrinnen.
    „Er hat Heilkräfte“, flüsterte er.
    „Wer?“
    Er bedachte mich mit einem wissenden Lächeln und schaute zu dem halb im Sand vergrabenen Kelch.
    „Der Kelch?“
    Er sagte nichts weiter, sondern neigte stattdessen sinnend den Kopf zur Seite.
    „Du kannst es mir nicht sagen, was?“
    Er zuckte mit den Schultern.
    „Du willst es mir nicht sagen …“
    Er verdrehte die eingefallenen Augen.
    „Du darfst es mir nicht sagen …“
    Er presst das Zahnfleisch aufeinander.
    „Du hältst mich für eine Idiotin, und mein Modegeschmack gefällt dir nicht …“
    „Aah! Es ist ein Zauber, du Dussel!“, brach es aus ihm hervor.
    „Ach so“, sagte ich. „In Ordnung. Es ist ein Zauber, über den du bei Androhung irgendeiner Strafe nicht reden darfst.“
    Monsieur D. bedachte mich mit einem Lächeln, bei dem sich mir der Magen umdrehte. Junge, ich kam echt nicht gut mit zahnlosen Leuten zurecht. Irgendetwas an dem Anblick eines Mundes, der anstatt elfenbeinfarbener Beißer lediglich Zahnfleisch enthielt, verursachte mir ernsthafte Übelkeit.
    „Ja,

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