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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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tun und nicht mit mir. Und er wollte es eigentlich mit keinem von uns beiden zu tun kriegen!
    „Du wolltest überhaupt nicht, dass ich Daniel das Wasser gebe“, schnaubte ich. „Das war ein Trick, damit ich den Kelch fülle und ihn dir gebe. Du wusstest, dass er verbluten und damit aus dem Rennen sein würde. Außerdem dachtest du, dass du mit mir sowieso viel leichter fertig werden würdest. Du wolltest mich töten, bevor ich von dem Wasser trinke, und dann hätte es keinen Tod mehr gegeben, zumindest für eine Weile. Ende, aus – und du kannst feiern!“
    Marcel wirkte verlegen.
    „Nun, das ist ja nicht so gut gelaufen für dich“, sagte ich und bedachte ihn mit meinem bösesten Blick. Ich war keine kleine, dumme Möchtegernsterbliche mehr. Ich war der Tod – und ich mochte es überhaupt nicht, wenn Leute meine Zeit verschwendeten.
    Ohne zu begreifen, was ich tat, hockte ich plötzlich direkt vor Marcel, schloss die Hände um seinen Hals und drückte zu, so fest ich konnte – und ich konnte sehr viel fester drücken, seit ich das Wasser getrunken und mein Erbe angetreten hatte.
    „Bitte …“, gurgelte er. „Ich muss dir was sagen …“
    Ich verringerte den Druck auf seinen Kehlkopf. Sosehr ich meine Rache auch genoss, wollte ich doch nicht leichtsinnig werden. Wenn er mir vor seinem Tod noch etwas Wichtiges mitzuteilen hatte …
    „Bitte“, stotterte er. „ Lass mich los.“
    „Warum?“ Ich war derzeit nicht gerade in nachsichtiger Stimmung.
    „Weil es da etwas gibt, das du nicht weißt“, sagte er und schnappte nach Luft.
    „Ich glaube nicht, dass du irgendetwas weißt, was mich interessiert. Sobald du tot bist, warte ich auf die zweihundertsechste Inkarnation des Yamatanka und töte sie ebenfalls“, erklärte ich zufrieden. „Und dann die zweihundertsiebte und die zweihundertachte …“
    Diese Todessache machte mehr Spaß als ein Einkaufsbummel bei Saks oder eine ganze Erholungswoche im Wellnesshotel. Ich hatte keine Ahnung, warum ich mein Erbe nicht schon früher angetreten hatte. Was, zum Teufel, hatte ich mir dabei gedacht, eine Sterbliche sein zu wollen? Ich musste verrückt gewesen sein.
    „Bitte“, gurgelte er, als ich den Druck auf seine Luftröhre wieder erhöhte und sein Gesicht knallrot anlief. „Hör mir zu … wenn du deinen Vater jemals wiedersehen willst. “
    Verdammt, er hat das Zauberwort gesagt.
    Sofort ließ ich ihn los, worauf er hustend zu Boden ging. Ich beobachtete, wie sein Gesicht wieder eine normale Farbe annahm, und wünschte dabei, dass er nicht wie ein japsender Kabeljau im Sand läge, sondern reglos und mausetot.
    „Ich werde dich verschonen – aber nur für heute –, wenn du mir sagst, wo mein Vater ist“, erklärte ich möglichst teilnahmslos, damit er nicht merkte, wie sehr ich meinen Vater und meine Schwester finden wollte. Er sollte sich bloß nicht einbilden, noch mehr in der Hand zu haben.
    „Ich …“, krächzte Marcel, bevor er von einem Hustenanfall übermannt wurde.
    „Red weiter“, sagte ich hilfsbereit, als er wieder zu Atem kam. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und starrte ihn so eindringlich an, wie ich konnte, fest entschlossen, ihn zum Weiterreden zu bewegen.
    Wahrscheinlich nur, um mich zu ärgern und meine Neugier bis zum Äußersten zu strapazieren, hustete Marcel noch ein paarmal und nickte dann, bereit, unter Einsatz seiner Zunge seinen Hals zu retten.
    Marcel zeigte auf den in sich zusammengesunkenen Daniel. „Er und ein anderer, den du noch nicht kennst, haben einen Anspruch auf das Amt des Todes. Aber du bist die Einzige, die das Geburtsrecht auf den Job besitzt.“
    „Das verstehe ich nicht. Du hast gesagt, du weißt, wo mein Vater ist, und jetzt quatschst du wieder was von meinem ‚Geburtsrecht’ und von ‚Ansprüchen“? Das ist doch alles Blödsinn …“ Wütend und mit fest geballten Fäusten ging ich auf ihn zu.
    Doch Marcel war sehr viel schneller, als ich gedacht hatte. Auf Händen und Füßen schoss er durch den Sand und glitt wie eine Robbe ins Wasser. Wenn der Kerl nicht mein Todfeind gewesen wäre – der vor Kurzem versuchte hatte, mich kaltblütig zu strangulieren –, wäre ich vielleicht ein bisschen beeindruckt von seinen Kunststückchen gewesen.
    „Finde es selbst heraus, wenn du nicht zu dumm dafür bist!“, rief er mir noch zu und schnitt eine spöttische Grimasse. Dann glitt er unter die Wasseroberfläche und war mit einem einzigen, kräftigen Beinschlag verschwunden. Selbst mit all

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