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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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Kulissen verteilt. Ich hätte am liebsten gleich wieder losgeheult, doch ich erstickte die Verzweiflung, bevor sie sich Luft machen konnte, fest entschlossen, mich nicht länger von meinen Gefühlen leiten zu lassen.
    Ich suchte in den Trümmern nach Indra, doch außer einem Paar blutiger Stepptanzschuhe unter einer umgestürzten Wand fand ich keine Spur von ihm. Wahrscheinlich hatten die Täter ihn entweder getötet und seine Leiche mitgenommen, oder … nun, die Vorstellung, dass er irgendwo gefangen saß, war auch nicht besonders hübsch.
    „Anne Gopis.“ Obwohl sie versucht hatten, mich umzuhauen, trauerte ich ehrlich um sie. Es sah ganz so aus, als wären sie bis zum bitteren Ende treue Leibwächterinnen geblieben.
    Ich sprang von der Treppe, wobei ich darauf achtete, nicht auf irgendjemandes Verdauungstrakt zu treten, und ging zur Kamera. Ich fragte mich, ob es Indra gelungen war, seine letzte Schlacht auf Zelluloid festzuhalten, doch beim Näherkommen sah ich, dass jemand das Filmmaterial aus dem zerbrechlichen Gehäuse gerissen und die Aufnahme damit zerstört hatte, ob sie nun tanzende Mädchen oder ein blutiges Gemetzel gezeigt hatte.
    „Das ist echt das Letzte“, sagte ich halblaut.
    „Ich weiß.“
    Ich wirbelte mit wild pochendem Herzen herum und seufzte erleichtert, als ich sah, wer vor mir stand. „Kali, hallo“, rief ich. „Das ist wirklich, wirklich das Allerletzte.“
    Kali nickte. Sie stand neben der Besenkammer und trug noch immer dieselbe Kleidung wie beim letzten Mal, als ich sie gesehen hatte. Ihre wunderschönen schwarzen Augen waren voller Schmerz, als sie die Szenerie sah, die sich uns darbot. Sie hatte vielleicht nicht viel für die Gopis übriggehabt, aber sie empfand genauso wie ich: Ihr Tod war eine Verschwendung.
    „Was, um alles in der Welt, ist hier passiert, weißes Mädchen?“ Sie schüttelte den Kopf. Ohne mich anzuschauen, ließ sie den Blick über das Bild der Zerstörung schweifen. Ich erkannte deutlich, dass sie von mir die Bestätigung wollte, dass ich nichts mit diesem Gemetzel zu tun gehabt hatte – und dieses eine Mal konnte ich ganz und gar aufrichtig erklären, das hier nicht verschuldet zu haben.
    „Ich weiß es nicht. Ich bin selbst gerade erst angekommen.“
    Sie stieg über einen umgefallenen Sarikleiderständer hinweg. Blut pappte die schillernden Pailletten zusammen wie dickflüssige Farbe. Als Kali neben mir stand, versuchten wir, uns ein Bild vom angerichteten Schaden zu machen.
    „Gott hat mich hergeschickt“, sagte ich schließlich. Meine Worte ließen sie zusammenzucken, und ihr Blick war gleichzeitig neugierig und ein wenig furchtsam.
    Ich hatte keine Ahnung, warum ich einfach so damit herausgeplatzt war. Wahrscheinlich hatte es damit zu tun, dass gewisse religiöse Erfahrungen eine leicht traumatisierende Wirkung haben.
    „Hast du es gesehen?“, fragte sie mit großen Augen. Es gefiel mir, dass sie Gott als „Es“ bezeichnete. Ich hätte es ganz genauso gemacht, da der Schöpfer aller Dinge, mit dem ich mich unterhalten hatte, eindeutig geschlechtslos gewesen war – was bedeutete, dass jedes Geschlecht, das behauptete, nach Gottes Ebenbild geschaffen zu sein, Blödsinn redete.
    „Ich habe es gehört“, sagte ich. „Es hat zweimal zu mir gesprochen, doch beim ersten Mal hatte ich keine Ahnung, was es war.“ Himmel, ich hatte das Gefühl, als wäre ich in der Highschool und würde mich über einen hübschen Jungen unterhalten oder so was.
    Kali nickte. Offenbar glaubte sie mir, obwohl ich mir das Ganze nach allem, was sie wusste, genauso gut hätte einbilden können. „Gott greift nur selten persönlich ein“, bemerkte sie. „Eigentlich kenne ich niemanden, der das Schöpferwesen gesehen oder auch nur gehört hat. Zumindest nicht in diesem Jahrhundert.“
    „Hab ich ein Glück“, sagte ich verbittert.
    Sie schaute mich aus zornig blitzenden Augen an. Offenbar gefiel es ihr nicht, dass ich meine fünfzehn Minuten mit Gott kleinredete. „Ja, du hast Glück.“
    Ich hatte keine Ahnung, wie ich Kali erklären sollte, dass es ja durchaus eine große Ehre war, Gott oder dem Schöpferwesen oder wie immer „Es“ sich heutzutage nannte, zu begegnen, dass ich im Moment aber mein Erstgeborenes verkauft hätte, um ein ganz normales Mädchen mit einer Lebenserwartung von fünfundsiebzig bis achtzig Jahren zu sein und nichts über das Leben nach dem Tod zu wissen.
    „Hör mal, Kali. Gott hat sicher gute Gründe gehabt, mich herzuschicken. Ich

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