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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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ein Haufen Zweijähriger.
    „Es tut mir leid, Cal“, sagte Clio mit rauer, zitternder Stimme. „Ich hätte dir glauben sollen. Warum hab ich dir nicht geglaubt!“
    „Ist schon gut“, meinte ich und zog sie noch fester an mich. „Ich hätte nicht so ein Waschlappen sein dürfen. Ich hätte mich zur Wehr setzen müssen.“
    „In Ordnung, weiße Mädchen, ihr solltet langsam aufhören zu heulen und anfangen, ein paar Dinge zu erklären“, sagte Kali, die in sicherer Entfernung von dieser Zurschaustellung geschwisterlicher Liebe saß.
    Wir wandten uns beide um und starrten sie an. Ich hatte vergessen, dass sie überhaupt da war – was sie umso wütender machte. Clio und ich fingen an zu kichern, als wir ihre verkniffene, beleidigte Miene sahen.
    „Wenn du nicht aufhörst, verschwinde ich sofort von hier“, erklärte sie und bedachte mich mit einem ihrer typischen „Dir-versohl-ich-gleich-den-Hintern“-Blicke.
    Ich nickte, als mir klar wurde, dass hier, inmitten des Gopi-Gemetzels, nicht der richtige Ort für eine tränenreiche Wiedervereinigung war.
    „Clio“, sagte ich und gestattete ihr dabei endlich, sich von mir zu lösen, „wie habt ihr beiden mich gefunden?“
    Sie lächelte. „Ach, das war einfach. Er hat uns den Weg gezeigt.“
    Sie drehte sich zur Besenkammer um und zeigte zu Daniel, der sich dort mit dem Rücken an die Wand lehnte, einen großen Hausmeisterbesen zu seinen Füßen.
    Er bedachte mich mit einem matten Lächeln. „He, Callie, ich dachte, dass du das hier vielleicht brauchst …“ Er hielt mir etwas Kleines, Silbernes hin, während er einen weiteren vorsichtigen Schritt auf mich zu machte.
    „Wag es nicht, du Monster!“, schrie ich ihn an und schob Clio schützend hinter mich. „Ich lasse nicht zu, dass du ihr auch nur ein Haar krümmst!“
    „Callie, du begreifst nicht …“
    „Ich weiß, wer du bist, Daniel. Also halte dich von mir fern!“ Doch dann meldete sich etwas in meinem Hinterkopf zu Wort und machte mich auf eine Kleinigkeit aufmerksam.
    Hatte der Teufel nicht gesagt, dass es seine Präsenz ist, die die mörderische Seite des Todes hervorlockt? Wenn das hier also der Teufel ist (und nicht Daniel), warum schreit die leise Stimme in meinem Kopf dann nicht nach Blut?
    „Du hast es kapiert“, sagte Daniel glücklich, und zum ersten Mal seit unserer letzten Begegnung entspannte seine Miene sich zu einem echten Lächeln. „Ich darf eigentlich nicht darüber reden, verstehst du? Deshalb ist es etwas schwierig zu erklären.“
    Ich nickte. Langsam verabscheute ich diesen ganzen Magiekram wirklich. Ich mochte Ehrlichkeit, und es machte den Eindruck, dass Ehrlichkeit etwas war, das einem in der Welt des Übernatürlichen nicht besonders gedankt wurde.
    „Du bist also wirklich … du selbst?“, fragte ich, obwohl ich ohnehin keine Antwort brauchte. Ich hatte alle nötigen Beweise in mir drin.
    „Was geht hier vor?“, wollte Clio wissen, die die Hand um Kümmerchens Leine geschlossen hatte.
    „Nichts weiter“, antwortete ich und lächelte ihr beruhigend zu.
    Als mein Blick sich mit dem Kalis traf, schüttelte sie nur tadelnd den Kopf. Ich hatte keine Ahnung, was zwischen ihr und Daniel vorgefallen war, aber ich wurde das dumme Gefühl nicht los, dass der Teufel schon seit einer ganzen Weile seinen Gestaltwandlungstrick einsetzte, um nichts ahnende Frauen (und Göttinnen) an der Nase herumzuführen – und den armen Daniel dabei als Sündenbock missbrauchte.
    „Ich erkläre es später“, erbot ich mich, doch sie verdrehte nur die Augen und schnaubte leise.
    „Es hat etwas mit dem Teufel zu tun“, sagte ich.
    Das weckte Kalis Interesse, doch ich schüttelte den Kopf und formte mit den Lippen das Wort „später“.
    Während ich mich bemüht hatte, Kali zu besänftigen, war Daniel vor mich getreten. „Der Kelch von Jamshid“, sagte er und hielt ihn mir mit beiden Händen hin. „Du hast ihn in der Hölle vergessen, nachdem du mir das Leben gerettet hast.“
    „Du hast ihm das Leben gerettet?“, fragte Kali. Mit einem Kopfschütteln bedeutete ich ihr wieder, dass ich all das später erklären würde.
    „Danke“, antwortete ich und lächelte ihn verlegen an. „Tut mir leid, dass ich dich dort liegen gelassen habe, aber der Tod schien Wichtigeres zu tun zu haben.“
    „He, kein Problem“, meinte er lächelnd, und zum ersten Mal fühlte ich mich wirklich, ehrlich zu ihm hingezogen, als wäre er ein echter Junge und ich ein echtes Mädchen – und nicht zwei

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