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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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hätte ich sie also verurteilen können? Also bedeutete ich ihr mit einem Nicken, dass sie fortfahren sollte.
    „Er wurde von Vritra gefangen genommen, und anstatt zu sterben, wie es für einen Helden angemessen gewesen wäre, ließ sich diese Dummbratze auf einen Handel mit dem schleimigen Dämon ein. Er würde der Welt erzählen, dass er ihn mit dem Meeresschaum bezwungen hätte, und dafür würde ihm das Leben geschenkt.“
    „Gut, er wollte also weiterleben. Daraus kann man ihm kaum einen Vorwurf machen“, sagte ich. „Aber hat er erwähnt, warum Vritra wollte, dass man ihn in der übernatürlichen Welt für tot hält?“
    Kali zuckte unglücklich mit den Schultern und schürzte wie ein kleines Kind die Unterlippe. „Das wusste er nicht, weißes Mädchen. Es war das Einzige, was der Dämon von ihm verlangte, deshalb hielt er es wohl nicht für besonders klug, ihn um mehr Informationen zu bitten“, erklärte sie unwillig.
    Himmel, jedes Mal, wenn ich dachte, dass Kali und ich Freundinnen werden könnten, verhielt sie sich plötzlich wieder wie ein Miststück.
    „Und das war das Einzige aus seiner Erinnerung, was du mir nicht gezeigt hast?“, fragte ich, um mich zu vergewissern, dass sie mir nichts weiter vorenthielt.
    Sie nickte, und dann entglitten ihr plötzlich die Gesichtszüge. „Ich bin an Indras Untergang schuld! Hätte ich dir gezeigt, was er dir zeigen wollte, hättest du ihn retten können.“ Schniefend deutete sie auf das Gemetzel, dessen Spuren uns umgaben. Ihre Lippen zitterten, als hätte sie es persönlich angerichtet – was offensichtlich nicht stimmte, ganz egal, wie schuldig sie sich fühlte.
    „Du hast das hier nicht verbrochen“, sagte ich. „Hier geht noch etwas anderes vor, etwas, von dem Indra dir nichts erzählt hat. Warum sollte er sich ständig von Gopi-Leibwächtern begleiten lassen? Warum diese billige Verkleidung? Er hat mich benutzt, um dich zu rufen, weil auf diese Weise geheim bleiben würde, dass ihr miteinander gesprochen habt. Der Kerl hat es mit der Angst zu tun gekriegt. Da würde ich ein Vermögen drauf wetten.“
    „Meinst du wirklich?“, fragte Kali hoffnungsvoll. Ihre dunklen Augen nahmen einen glücklicheren Ausdruck an als je zuvor, seit ich ihr eine Elle an den Kopf geworfen hatte. „Bist du dir da ganz, ganz sicher?“
    „Habe ich gerade gesagt, dass ich ein Vermögen darauf wette, oder nicht?“ Ich verdrehte die Augen. Wesen im Himmel, wenn die Hindu-Göttin der Zerstörung nicht endlich aufhört, mir die Ohren vollzujammern …
    „Also, was machen wir als Nächstes?“, wollte Kali unsicher von mir wissen, während wir so dort standen, umgeben von genug Blut und Eingeweiden für zwanzig billige Horrorfilme.
    Plötzlich erklang hinter uns ein lautes, knirschendes Geräusch.
    „Das kommt aus der Besenkammer“, sagte Kali mit zusammengebissenen Zähnen. „Wir werden es töten müssen, weißes Mädchen. Kommst du damit klar?“
    Ich nickte, obwohl ich mir ganz und gar nicht sicher war, wozu ich gerade meine Zustimmung gab. Doch Kali hatte recht. Was auch immer die Gopis getötet hatte, befand sich noch immer in der Kammer, und wir würden es wohl oder übel mit bloßen Fäusten besiegen müssen.
    Ich fühlte mich wie Dwayne Johnson auf einem Östrogentrip, was irgendwie ein cooles Gefühl war.
    Kali stieß einen Kriegsschrei aus, als die Tür zur Besenkammer aufsprang und etwas Großes und Schwarzes auf uns zuschoss.
    „Sekunde mal!“, schrie ich, packte Kali am Arm und riss sie dabei fast von den Füßen. Ich kannte dieses große, schwarze Etwas, und auf gar keinen Fall würde ich zulassen, dass Kali ihm wehtat!
    „Kümmerchen!“ Ich kiekste beinahe vor Freude, als mein Höllenhundwelpe aus dem Lauf über Kali hinwegsetzte und direkt in meinen offenen Armen landete. Ich hielt mich an Zerberus’ Hundebaby fest – an meinem Hundebaby, denn nach alldem würde ich es auf keinen Fall wieder zurückgeben – und drückte es an meine Brust, als hinge mein Leben davon ab. Ich spürte, dass das Herz in ihrem Hundebrustkorb vor Freude Überstunden machte, und der Geruch ihres stinkigen Hundefells war himmlisch.
    „Callie!“, rief Clio, als sie aus der Besenkammer stürzte und auf mich zurannte, so schnell ihre langen Teenagerbeine sie trugen. Innerhalb von nicht mehr als zwei Sekunden hatte ich meinen Hund und meine kleine Schwester in eine große Dreierumarmung geschlossen – darin bin ich besonders gut. Wir heulten und kicherten durcheinander wie

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