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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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sich selbst zu beruhigen, als um die Hündin zu kraulen.
    „Warts ab“, sagte ich. Es würde sehr interessant sein, zu sehen, was Clio und Daniel taten, wenn die Schleimmonster erst einmal ihre hässlichen Häupter erhoben.
    Wir mussten uns nicht lange gedulden.
    Die Erde bebte, was einige der weniger gut zusammengebauten Gopis zu Boden gehen ließ. Die, denen es gelang, das Gleichgewicht zu halten, schauten zum Himmel empor, die Augen auf etwas gerichtet, das wir nicht sehen konnten – aber an das ich mich erinnerte.
    „Was ist los?“, kreischte Clio und griff erschrocken nach meiner Hand. Sie schrie erneut, als ein lautes, rülpsendes Geräusch die Luft erzittern ließ und der Gestank von Kot und brennenden Haaren unsere Nasenschleimhäute attackierte.
    „Iiiiih!“ Clio hielt sich die Nase zu. Ich drehte mich um und sah, dass Daniel es ihr nachtat.
    Der Gestank ist sogar noch schlimmer, als ich ihn in Erinnerung habe.
    „Warts ab“, sagte ich – so langsam wurde das zu meinem Mantra. Mit einem Mal war der Himmel von Flammen erleuchtet, als die Riesenbälle schwarzen Schleims wie Kanonenkugeln durch die Luft flogen und zähklebrig auf den Boden klatschten, wobei sie ganze Erdbrocken mitnahmen – und die Gopis, die ihnen nicht schnell genug auswichen.
    Kümmerchen fing wieder an zu bellen, doch diesmal war Clios Aufmerksamkeit so sehr auf die durch die Luft fliegenden Schleimbälle gerichtet, dass sie den Welpen nicht davon abhalten konnte, sich loszureißen und mitten ins Getümmel zu stürzen.
    „Kümmerchen!“, schrie Clio und rannte dem Höllenhund instinktiv hinterher, wobei sie das irrsinnige Spektakel um uns herum völlig vergaß.
    „Clio! Komm zurück!“, schrie ich, doch ich war zu weit weg, als dass sie mich hätte hören können.
    Mir blieb nichts anderes übrig, als entsetzt zuzusehen, wie Clio, den Blick fest auf die davonrasende Kümmerchen gerichtet, über ein am Boden liegendes Rüstungsteil stolperte … und mit dem Kopf voran in einen der schillernden schwarzen Schleimklumpen stürzte.
    „Clio!“, schrie ich, als die Schleimkugel sie mit Haut und Haaren verschluckte. Ich rannte los, wich gefallenen Soldaten, kämpfenden Gopis und schwarzen Schleimkugeln aus und war schließlich an Clios Seite. Ihr einziges noch sichtbares Körperteil war ihr linker Arm, der in einem seltsamen Winkel aus dem schwarzen Schleim ragte.
    „Verdammt“, heulte ich, grub die Hände in die zähe, klebrige Masse und zog am Arm meiner kleinen Schwester. Je fester ich zog, desto mehr Widerstand spürte ich – und desto mehr verhedderte ich mich selbst im Schleim. Ich hatte das Gefühl, schon Stunden um meine Schwester zu kämpfen, doch es konnten nicht mehr als ein paar Sekunden gewesen sein, denn als ich mich schließlich nach Daniel umschaute, sah ich, dass dieser immer noch ein gutes Stück entfernt war und ziemlich schnell auf uns zurannte.
    „Daniel!“, rief ich und hoffte verzweifelt, dass er uns erreichen würde, bevor ich im Schleim verschwand, doch die Zeit war zu knapp. Ich spürte, wie der Schleim mich umschlang, und dann wurde ich in sein trübschwarzes Reich gezogen – ein Reich, dem ich vielleicht nie wieder entkommen würde.
    Das Letzte, woran ich mich erinnern konnte, während mich die Bewusstlosigkeit umfing, war, dass ich den Kelch von Jamshid so fest umklammert hielt, dass mir beinahe die Finger abfroren.
    „Callie?“
    Es war Clios Stimme, und sie klang leise und verängstigt. Ich öffnete ein Auge, doch als ich nur Dunkelheit sah, schloss ich es wieder.
    „Callie“, sagte sie erneut, und rüttelte mich damit wach. Das Mädchen war hartnäckig – das musste man ihr lassen. Diesmal öffnete ich beide Augen einen Spaltbreit, und da sah ich Clio, die, ganz und gar von schwarzem Schleim bedeckt, neben mir saß und den total verdreckten Kelch von Jamshid auf dem Schoß hielt.
    „Der Kelch“, sagte ich im Flüsterton.
    „Ich musste ihn dir förmlich entwinden“, erwiderte Clio und wischte sich mit dem Handrücken über die Nase, wobei sie sich nur noch mehr Schleim ins Gesicht schmierte.
    „Wo sind wir?“ Ich setzte mich auf, und mein Rücken knackte, als ich mich vom kalten Steinboden erhob.
    Ich konnte erkennen, dass wir uns in einer Art großem Bankettsaal befanden. In der Mitte des Raumes stand eine lange Holztafel, auf der noch Fleisch- und Soßenkleckse von der letzten Mahlzeit trockneten. Am Kopf der Tafel befand sich ein riesiger Steinkamin, in den Clio und ich und dazu

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