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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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wissen, wie man die Leichen an den Schlosswänden befestigt hatte.
    Ich brachte es nicht übers Herz, ihr zu sagen, dass die Wände aus den Leichen bestanden.
    Als Nächstes mussten wir herausfinden, wie zum Teufel wir zu Vritras Schloss gelangen sollten. Beim letzten Mal war ich in Indras Erinnerungen dort gewesen, weshalb ich hoffte, dass Kali uns erneut auf diesem Weg dorthin schicken konnte.
    „Hör mal“, versuchte ich, sie zu überreden, „ich weiß, dass dir die Hände wehtun …“
    „Allerdings tun sie verdammt noch mal weh!“
    „… aber du musst uns wirklich dringend an den ersten Ort aus Indras Erinnerungen bringen. Wenn du uns zu diesem Pavillon beförderst …“
    Es war Kali deutlich anzumerken, dass sie eigentlich nicht die geringste Lust hatte, Pfadfinderin für uns zu spielen. Trotzdem nickte sie zustimmend, was mir das Gefühl gab, dass unsere Freundschaft vielleicht doch keine verlorene Sache war.
    „Na schön, das kann ich tun, weißes Mädchen. Aber ich habe keine Ahnung, wo dieses blöde Schloss liegt. Du bist die Einzige, die dort war.“
    „Deshalb hat Indra dich gebraucht, Kali“, sagte ich. „Du bist nicht für sein Unglück verantwortlich. Du hast ihn gerettet. In Form von Indras Erinnerungen hast du mir die Karte gegeben, die zu Vritras Schloss führt. Wenn wir erst mal dort sind, finde ich den Weg auch mit verbundenen Augen. Das ist wahrscheinlich Indras Erbe oder so.“
    „Papperlapapp, Erbe“, schnaubte sie. „Wir werden ja sehen, weißes Mädchen. Wir werden sehen.“
    Ich wollte eigentlich nicht, dass Clio und Kümmerchen uns in Vritras Reich begleiteten, aber was ich auch tat, Clio war mir immer einen Schritt voraus. Das Mädchen war aus gutem Grund die Intelligenteste in unserer Familie.
    „Soll ich Mom davon erzählen?“, drohte sie und zog ihr Black-Berry hervor.
    „Funktioniert das Ding hier draußen wirklich?“, fragte ich ungläubig.
    „Willst du’s rausfinden?“
    „Nee.“
    Bevor wir Indras Filmstudio verließen, galt es noch, die Gopis angemessen zu bestatten oder es zumindest zu versuchen. Keiner von uns ertrug die Vorstellung, sie einfach in ihren eigenen Innereien liegen zu lassen. Daniel schlug vor, das Filmstudio in Brand zu stecken, doch dazu konnte ich mich nicht überwinden.
    Es war Kali, die schließlich die beste Idee hatte.
    „Weißt du, die Gopis liegen hier ohnehin nur nun und helfen niemandem“, stellte sie mit geschürzten Lippen fest. „Du könntest sie einfach auferstehen lassen.“
    „Auferstehen lassen?“ Hatte ich das gerade wirklich gehört?
    Sie wollte, dass ich die Gopis von den Toten zurückholte? War das tatsächlich eine schlaue Idee?
    „Du bist schließlich der Tod, oder?“, spornte sie mich an.
    Sie hat recht. Ich hin der Tod, dachte ich, warum soll ich meine Kräfte also nicht einsetzen?
    Also rief ich die Gopis eine nach der anderen ins Leben zurück. Das einzige Problem bestand darin, dass sie etwas zu lange tot gewesen waren, um in einem normalen Zustand zurückzukehren. Aus der Entfernung sahen sie ja ganz in Ordnung aus, aber wenn man ihnen zu nahe kam … nun, dann lagen die Dinge anders. Einigen der Damen fehlten Körperteile, oder sie hatten sich anderweitig welche angeeignet, die nicht genau passten. Hier und da waren Augäpfel und Zähne verloren gegangen, und eine kopflose Gopi rannte ständig gegen die Studiotreppen und fiel immer wieder um.
    Es war schwer, sich vorzustellen, dass es sich um dieselben wunderschönen Frauen handelte, die ich neidvoll betrachtet hatte, als sie wie Derwische vor Indras Kamera herumgewirbelt waren. Jetzt waren sie kaum mehr als Zombies mit gesplitterten Fingernägeln und zerfetzten Saris.
    „Meine Damen“, rief ich, und sie wandten mir langsam (so weit vorhanden) die Gesichter zu.
    Im Ernst, als ich den Blick über die Versammelten schweifen ließ, stellte ich mir die ganze Zeit vor, die Statisten aus dem Thriller- Musikvideo vor mir zu haben. Uns fehlte nur noch Vincent Price, dann konnten wir loslegen.
    „Ich weiß, dass ich kein Recht habe, euch um irgendwas zu bitten“, fuhr ich, an die Gopis gewandt, fort. „Aber wir haben vor, gegen den bösen Vritra in den Kampf zu ziehen …“
    „VRITRA …?“, knurrten sie wie aus einem Mund – was ziemlich gruselig klang.
    „Ja, wir wollen gegen Vritra kämpfen …“
    „VRITRA …?“, wiederholten sie.
    Daniel streckte die Hand aus und ergriff meinen Unterarm. „Ich weiß nicht, ob es eine besonders gute Idee ist, den

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