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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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Finger beinahe zwischen seinen riesigen verschwanden. Er nickte mir kühl und förmlich zu, doch seine steife Haltung verriet, dass er es für eine Art Witz hielt, zu einer der Töchter des Todes abgeschoben zu werden. Seine Überheblichkeit störte mich allerdings nicht besonders. Stattdessen erfreute ich mich an dem Anblick, den sein gut aussehendes, kantiges Gesicht bot. Wenn ich die Augen ein klein bisschen zusammenkniff, sah er wie eine etwas jüngere, weniger britische Version von Daniel Craig aus.
    Ganz und gar nicht übel, dachte ich zufrieden und stellte mir vor, wie Daniel jr. sich über den Schreibtisch warf und mich in eine erotische Umarmung schloss.
    Lecker.
    Als meine Fantasie mit mir durchging, bemerkte ich, dass ich überhaupt nicht mehr auf seine schlechte Kleidung achtete. Stattdessen hatte ich nur noch Augen für das hellbraune, leicht lockige Haar, das ihm in den Nacken fiel, und für seine blassgoldenen Augen, die von dichten dunkelbraunen Wimpern eingerahmt waren. Ich bemerkte, wie schlank und athletisch er war, und kam zu dem Schluss, dass sich unter seiner schlecht sitzenden Baumwoll-Polyester-Kombination eindeutig Muskeln verbargen.
    Jarvis wandte sich zum Gehen, nicht ohne zuvor lautlos die Worte „Du bist nicht sein Typ“ zu formen.
    Ich warf ihm einen bösen Blick hinterher, erwischte ihn jedoch nur noch im Rücken.
    Verdammt, er ist wirklich ein kleinen Miststück.
    Der Detective nahm in einem der beiden ledergepolsterten Sessel mir gegenüber Platz und holte einen Stift und eines dieser niedlichen kleinen Ledernotizbücher hervor, die Polizisten immer haben.
    „Wie kann ich Ihnen behilflich sein, Mr. Davenport?“, setzte ich an, doch er unterbrach mich.
    „Detective, gnädige Frau.“
    Gnädige Frau? Er ist um die zehn Jahre älter als ich und nennt mich „gnädige Frau“? Ich kochte innerlich vor Wut.
    „In Ordnung, Detective“, säuselte ich. Ich blieb höflich, obwohl ich ihn am liebsten fest gekniffen hätte. Er sah vielleicht aus wie Daniel Craig, aber er war fast genauso ein elender Heuchler wie Jarvis.
    „Ja, gnädige Frau …“
    „Wissen Sie“, unterbrach ich ihn, „nennen Sie mich doch einfach Miss Reaper-Jones. Dieses ganze Gnädige-Frau-Zeug klingt für mich, als kratze jemand mit den Fingernägeln über eine Tafel, wenn Sie verstehen, was ich meine.“
    Er warf mir einen sonderbaren Blick zu, nickte jedoch. „In Ordnung, Miss Reaper-Jones.“
    Wir lächelten einander angespannt an. Obwohl er süß war, verlor er rapide an Anziehungskraft.
    „Ich bin hier, um so viel wie möglich über Ihre Familie in Erfahrung zu bringen. Also, können Sie mir sagen, wo Sie zur Zeit der Entführung waren?“
    „Wofür halten Sie mich? Eine Verdächtige?“ Ich fiel fast von meinem Stuhl.
    „Wir möchten uns nur ein möglichst vollständiges Bild von Ihrer Familie machen …“
    Ich starrte ihn finster an. „Also beschuldigen Sie mich, meine eigene Schwester und meinen Vater entführt zu haben? Das ist echt gemein.“
    Das schien ihn aus der Fassung zu bringen. Ich fragte mich, ob er schon mal einer ähnlich widerspenstigen Verdächtigen begegnet war. „Ich bitte Sie, Miss Reaper-Jones …“
    „Kommen Sie mir nicht mit ‚Miss Reaper-Jones’! Wenn es nach mir geht, können Sie gleich wieder ‚gnädige Frau’ sagen.“ Ich wandte den Blick nicht von ihm ab.
    Er seufzte und legte das Notizbuch auf seinem Oberschenkel ab. „Hören Sie, ich will Sie keineswegs beschuldigen …“
    „Das will ich doch hoffen“, erwiderte ich drohend.
    Er schloss die Augen. Offenbar atmete er in Gedanken tief durch. „Ich muss nur wissen, wo Sie die letzten beiden Tage waren und was Sie getan haben, damit ich ein klareres Bild vom zeitlichen Ablauf dieser ganzen Sache kriege. Ich verspreche, dass Ihnen oder Ihrer Familie nicht das Geringste zur Last gelegt wird.“ Er hob beschwichtigend die Hände.
    „Na schön“, murmelte ich schließlich. „Dann sage ich Ihnen, was Sie wissen wollen.“
    „Danke.“ Er nahm sein Notizbuch wieder zur Hand. Dieser Kerl ließ sich von mir so richtig auf die Palme bringen, und es machte einen Heidenspaß!
    Ich erzählte ihm von Haus & Hof – wobei ich meine Berufsbeschreibung ein wenig ausschmückte – und erklärte anschließend, dass ich in den letzten paar Jahren erst wegen der Schule und dann wegen meines Jobs nicht viel Zeit bei meiner Familie im Haus Meeresklippe verbracht hatte. Er machte sich ausgiebig Notizen und blickte nur ein einziges

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