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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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unrecht. Und sie ist eine Blutsverwandte von …“
    „Das ist mir egal“, unterbrach Daniel ihn. „Es ist mein Job, und ich will ihn! Der Teufel hat ihn mir versprochen!“
    „Hört mal“, wandte ich mich an den Vorstand, ohne Daniel weiter zu beachten. „Ich weiß nicht, ob ich die beste Kandidatin für diesen Job bin, doch ich weiß, dass ich meinem Vater und meiner Familie wenigstens einen Versuch schulde. Also bitte, sagt mir einfach, was ich machen soll, dann mache ich es.“
    Jarvis warf mir ein überraschtes Lächeln zu.
    „Bitte?“, setzte ich hinzu. Ich war mir nicht zu gut dafür, dem Vorstand ein bisschen in den Arsch zu kriechen. Himmel noch mal, bei Haus ir Hof machte ich das schließlich jeden Tag.
    „Ich gebe ihr jetzt einfach das verdammte Pergament, Wodan“, sagte Kali, griff in ihren Sari und holte etwas hervor, das wie ein ausgebleichtes Stück Leder aussah, sich bei näherem Hinsehen jedoch als Papyrusrolle entpuppte. Ich nickte Jarvis zu, der die Hand ausstreckte, um die Schriftrolle entgegenzunehmen.
    „Nein!“, rief Daniel und streckte ebenfalls den Arm nach dem Pergament aus.
    Glücklicherweise war Jarvis nicht nur der Assistent meines Vaters, sondern auch sein Leibwächter. Mein kleiner Kampfziegenbock versetzte Daniel einen kräftigen Huftritt gegen das Schienbein. Ich vernahm ein lautes Knacken und sah, wie Daniel die Zähne zusammenbiss. Aus eigener Erfahrung wusste ich, welch schmerzliche Unannehmlichkeiten er soeben erlitt.
    „Au!“, jaulte Daniel, griff nach seinem Schienbein und hüpfte wie ein Volltrottel vor dem Tisch umher. Die beiden Frauen hinter der Tafel lächelten zufrieden. Wahrscheinlich hatte sich Jarvis soeben ihre ewige Dankbarkeit gesichert.
    „Lieber Himmel, du stellst dich vielleicht an“, sagte Kali hämisch zu Daniel und hob den Daumen in meine Richtung.
    Daniel starrte mich finster an. Sein Gesicht war knallrot vor Zorn. Ich versuchte, ihm nicht zu nahe zu kommen, während Jarvis das Pergament zusammenrollte und es sorgfältig in seiner Brusttasche verstaute.
    „Ich mach dich fertig …“, drohte Daniel, während er auf mich zuhoppelte.
    „Lass uns von hier verschwinden, Jarvilein.“ Ich ergriff den Arm meines Beschützers. Ein böser Ausdruck stand in Daniels Augen, und ich wollte auf keinen Fall zum Ziel seines Gegenschlags werden, unabhängig davon, ob er verbaler oder tätlicher Natur sein würde.
    „Wie du wünschst“, sagte Jarvis verwegen, schnippte mit den Fingern und teleportierte uns weg.
    Jarvis wirkte ein wenig verstört darüber, in einem Starbucks mitten in der Innenstadt von Peoria zu sitzen. Ich hatte Peoria aus zwei Gründen vorgeschlagen. Erstens, weil ich noch nie dort gewesen war, und zweitens, weil es einer der letzten Orte war, wo man uns suchen würde.
    „Aber ein Starbucks …?“, quengelte Jarvis. „Könnten wir uns nicht einfach ein nettes kleines Cafe suchen, in dem es fair gehandelten Kaffee und losen Tee gibt? Und vielleicht den einen oder anderen Bio-Scone?“
    Ich verdrehte die Augen zum Himmel. „Genau darum sind wir hier.“ Ich nahm einen tastenden ersten Schluck von meinem fettarmen doppelten Milchkaffee ohne Schaum. „Sie rechnen damit, dass wir in so ein Cafe gehen wie das, was du gerade beschrieben hast.“
    „Wirrrklich?“, fragte Jarvis mit diesem sarkastisch gerollten langen „r“, das mich so ungeheuer nervte. „Das meinst du also, ehrlich?“
    „Das weiß ich.“ Ich nahm den Deckel von meinem Pappbecher und schüttete drei Päckchen Zucker in das Gebräu.
    Wir saßen in einer kleinen Sitzecke. In der Nähe befanden sich nur zwei weitere Tische, und im Rücken hatten wir ein großes Glasfenster. Jarvis hatte den Platz deshalb ausgewählt: Von hier aus konnten wir jeden sehen, der hereinkam oder hinausging, und niemand konnte sich an uns anschleichen.
    Als ich meine Kaffeemixtur fertig gezuckert hatte, beugte ich mich vor und stützte vorsichtig die Ellbogen auf die leicht klebrige Platte unseres Zweipersonentischs. Nun war ich bereit, mich eingehender mit diesem ganzen verrückten Schlamassel zu beschäftigen.
    „Also, schieß los. Was müssen wir machen, um diese Todesgeschichte einzutüten?“
    Jarvis zog das Pergament aus seinem Jackett. „Ich möchte das nicht auf den klebrigen Tisch legen“, sagte er und deutete auf einen Stapel Servietten, den jemand auf dem Nebentisch zurückgelassen hatte. Unwillig nahm ich sie und wischte den Tisch ab, so gut es ging.
    „So.

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